Er starrt seinen Nachbarn an. Ein jämmerliches, schmutziges Bündel Elend.
Sein leerer, hoffnungsloser Blick scheint durch die Menschen hindurchzusehen. Hält ein abgenutztes Stück Pappe, welches seine Hiobsbotschaft trägt.
Hustet, keucht. Sein Anblick ziert Fäulnis.
Die kalte Wut packt ihn, doch versucht er, sich zu beherrschen.
Die Menschen, welche der Hunderte an ihnen vorüberlaufen, blicken seinen Nebenmann traurig und mitleidsvoll an.
Werfen Münzen in seinen Becher, der vermutlich aus dem Müll stammt.
Er wird ignoriert. Sie gehen weiter mit dem Glauben, etwas Gutes getan zu haben.
Ihn vergaßen sie. Er leidet nicht so auffallend wie sein Nebenmann.
Zu beständig seine Würde. Zu groß sein Ekel vor dem, was er tut.
Doch er hat keine andere Wahl. Wurde er doch in diese Misere gestoßen. Aus der ihn nichts, was er tut, herausholt.
Nicht einmal die Menschen wollen ihm nun helfen.
Weil seine Lage ihm zu unangenehm ist. Man ihm sein Unheil nicht ansieht.
Die Menschen halten ihn für eine Lüge.
Jemand, der ihre Münzen nicht verdient hat.
Kalt starrt er weiter seinen Nachbarn an.
Der nach Einbruch der Dunkelheit in sein warmes, ansehnliches Heim einkehrt und seine Maskerade ablegt.
Während er weiter im Freien herumlungern darf.
Der seine warme, üppige Köstlichkeit verspeisen wird.
Während er neidet und hungert und sucht.
Er kennt die Wahrheit.
Über die Lüge.