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Deus
Die interessante Frage ist eher, ob überhaupt jemand den Anspruch erhebt in seinem Spiel eine glaubwürdige Gesellschaft, eine funktionierende Wirtschaft, an unsere Vergangenheit angelehnte Herrschaftsformen und dergleichen darstellen zu wollen. Mag sein, dass Karl-Heinz seinen Fantasy-Epos so gestaltet, aber nur die unverbesserlichen Anhänger des interactive storytellings versuchen ein Spiel mit Literatur auf eine Stufe zu stellen. Ein Spiel ist eine Momentanaufnahme, bei der man alles ausblenden kann und muss, was für den eigentlichen Konflikt nicht relevant ist. Kein Mammutwerk, bei dem die ganzen Hintergründe genaustens ausgearbeitet sein müssen.
Und worum drehen sich Rollenspiele? Um ein an männliche Teenager gerichtetes Konzept, bei dem ein immer stärker werdender Held sich bis zum Erbrechen trainiert und auf immer stärker werdende Gegner trifft. Zu solchen Spielen passt Krieg (bzw. zumindest irgendein Konflikt bei dem Schädel gespalten werden müssen) als Thematik eben am besten, bei sozialen Abenteuern würde der Held am Ende noch als Mörder hingestellt werden. Und sein wir mal ehrlich, wer will ein Pazifisten-RPG spielen, in dem man die Gegner mit Worten anstatt mit der Waffe überzeugen muss? Nicht, dass ich dieses Standardsetting der Makercommunity mit einem Krieg zwischen zwei Königreichen und pseudo-mittelalterlicher Welt nicht auch langweilig finde, aber das Problem ist hier nicht ob das Mittelalter oder welche Epoche auch immer richtig dargestellt wird oder nicht, sondern dass das Setting als solches schon abgenutzt ist.
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