Moin Taverne, moin Achaschnuff

da man mit alten Traditionen nicht brechen soll: TGIF

Zu stone-colds Frage 'was ätten wir in dieser Situation getan' fiel mir spontan ein Erlebnis aus meiner Schulzeit ein:

während der in unserer Schule üblichen 2-wöchigen Reise nach Prag besuchten wir u.a. auch das KZ in Theresienstadt (über dessen Eingang übrigens auch der makabre 'Arbeit macht frei'-Spruch hängt). Unter anderem gibt es dort eine Wand, an der die standrechtlichen Erschiessungen durchgeführt wurden. Sie war von Kugeleinschlägen übersäht, jedoch gab es auch eine nicht geringe Anzahl an Einschlägen, die entweder von den schlechtesten Schützen der Geschichte herrührten oder Opfern galten, die mindestens 3 Meter groß waren. Also merke: es gibt (fast) immer einen Ausweg aus Situationen, die man mit seinem Gewissen nicht vereinbaren kann. Ausserdem glaube ich nicht, daß sich alle Angehörigen der 'normalen' Wachmannschaften (sofern man in diesem Zusammenhang überhaupt von 'normal' reden kann) sich freiwillig gemeldet hatten und eine Alternative sahen.
Nur zur Klarstellung: dies soll in keinster Weise eine Rechtfertigung für die Greueltaten sein, die dort verübt wurden, es ist nur der Versuch klar zu stellen, daß es immer mehr als eine Betrachtungsweise gibt.

*das allfreitägliche üppige englische Frühstück zubereit und mit Tasse Tee und Kippen zu dem trübsinnigen Acha unter die Kuscheldecke schlüpf*