Guten Morgen Taverne,

unglaublich wie ihr bei den richtigen Themen auftauen könnt.
Ich habe es leider noch nicht geschafft, mir ein KZ anzusehen. Der einzige Kontakt, den ich zu diesem Thema hatte, war ein Besuch im Berliner Technikmuseum, wo einer der echten Eisenbahn Frachtwagons, mit der die Häftlinge durch das Reich transportiert wurden, ausgestellt wurde. Das fand ich schon sehr aufwühlend. Man konnte in diesen Wagon gehen und ihn sich näher ansehen. Es muss fürchterlich gewesen sein.

Der Aufzählung von Verfolgten muss ich noch die Sinti und Roma hinzufügen. Leider werden die von Olmankettslat beschriebenen Verfolgten in 100 Jahren wohl nicht mehr bedacht werden, weil sie politisch nicht so eine große Lobby wie die Opfer "erster Klasse".

Man mag mich bitte nicht falsch verstehen, ich finde es im Ganzen schlimm, was da passiert ist. Aber im Nachhinein noch als Gruppe das Recht für sich in Anspruch zu nehmen, nur weil man die meisten Opfer zu beklagen hat, am meisten gedacht zu werden, finde ich pervers.
Die Gedenkstätte am Brandenburger Tor in Berlin war ursprünglich für alle Opfer des Dritten Reichs geplant. Durch geschickte Lobbyarbeit wurde daraus ein Mahnmal für die Juden, die im Naziregime ihr Leben verloren hatten. Schade eigentlich! Dadurch wird im Laufe der Zeit kaum noch Jemand wissen, dass es auch noch andere Opfer gab.

Naja, was solls!

*Kaffee und Tee koch*
*Kamin befeuer*
*mit Kuscheldecke und Kaffee aufs Sofa setz und den dunklen Gedanken nachhäng*