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  1. #10
    Eine kleine Geschichte über die Ehe.


    ÜBER DAS GEDEIHEN DER EHE....eine Zen-Geschichte


    Ein reicher Kaufmann wollte heiraten und wie es üblich ist, wurde auch ein Zen-Meister eingeladen, diesem Ereignis beizuwohnen.

    Im Laufe der Feierlichkeiten bat der reiche Ehemann den Zen-Meister :
    "Oh ehrenwerter Sensei, ich würde mich geehrt fühlen, wenn Ihr etwas über das glückliche Gedeihen dieser Ehe schreiben könntet"

    Der Zen-Meister sagte auch gerne zu und so wurden alsbald Tinte, Reibstein, Pinsel und das Hochzeitsbuch herbeigeschafft - selbstverständlich alles von bester Qualität.

    Der Meister nahm sich nun etwas Zeit für die Einstimmung, bevor er mit sanften Bewegungen die Tusche anrührte um schliesslich in grossen, ausdrucksvollen Zeichen, den gewünschten Segensspruch hineinzuschreiben. Dort stand nun :

    DER VATER STIRBT, DER SOHN STIRBT, DER ENKEL STIRBT

    Dem frischgebackenen Ehemann klappte der Unterkiefer herunter und auch die übrigen Hochzeitsgäste schauten recht entsetzt drein.
    Um gegenüber dem Meister, der sehr bekannt war und als überaus weise galt, nicht unfreundlich zu sein, zwang sich der Ehemann zu einem verkrampften Lächeln, bevor er sich wieder an ihn wandte :
    "Oh...äh.....habt tausendmal Dank verehrter Meister, eure Schrift ist wirklich ausdrucksstark und euer Satz wahrlich......interessant.
    Währet Ihr wohl so freundlich noch etwas über das gedeihen unseres Ehelebens zu schreiben ?"


    Die anderen Gäste atmeten auf - das war nun wirklich ein diplomatischer Ausweg, den der reiche Kaufmann da gefunden hatte - und in der Tat erklärte sich der Zen-Meister auch sofort bereit einen weiteren Satz niederzuschreiben. Also rührte er erneut Tinte an und schrieb :

    DER VATER STIRBT, DER SOHN STIRBT, DER ENKEL STIRBT

    Die Gäste waren nun wirklich verstört und auch der gastgeber wahrte nur mit Mühe seine Contenance, dennoch bat er den Meister verzweifelt nun vielleicht doch noch "etwas anderes" zu schreiben....worauf der meister wiederum den Pinsel ergriff - und erneut den fatalen Satz schrieb :

    DER VATER STIRBT, DER SOHN STIRBT, DER ENKEL STIRBT

    Daraufhin platze dem reichen Kaufmann der Kragen : "Wie könnt Ihr es wagen solch einen geschmacklosen Scherz zu meiner Hochzeit zu bringen und allen Anwesenden die Laune zu verderben und meine Frau derart zu beleidigen ?! Eine Unverschämtheit ist das !"

    Nun bat der Vater der Braut in diplomatischen Bemühen darum, der Meister möge diesen ärgerlichen Satz doch wenigstens erläutern - und die versammelte Menge spitze interessiert die Ohren.

    Der Zenmeister hatte sich von all dem nicht aus der Ruhe bringen lassen und sprach nun mit ruhiger, bedachter Stimme, aber dennoch so, dass ihn alle hören konnten :

    "Nun, nehmen wir an der Enkel stürbe zuerst - Vater und Sohn würden um ein anscheinend viel zu früh dahingeschiedenes Leben trauern.
    Würde der Sohn als erster von ihnen versterben - das verbindende Glied zwischen den Generationen wäre fort........wenn nun aber zunächst der Vater, dann der Sohn und zuletzt der Enkel stirbt - so ist das nur der natürliche Lauf der Dinge. Was gäbe es dann, das wahrhaft zu beweinen wäre.... ?"



    Zitat Zitat
    Original geschrieben von Sephiroth's Angel

    So viele Leute halten dieses Wort nicht.
    Ich verstehe das nun mal nicht. Wie kann man ein Versprechen abgeben, von dem man nicht sicher sein kann, dass man es auch halten kann?
    Errare humanum est
    Geändert von Lee (17.07.2003 um 05:43 Uhr)

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