Zitat Zitat von kris Beitrag anzeigen
Nur, dass solche Shirts selten mehr kosten als 20 €, sich unbekanntere Bands durch Merch ihre Touren finanzieren und man ( = Ich ) eben dies unterstützen will. Ich finde, dass man dies nicht mit "Markenfetischismus" gleichsetzen kann.
In beiden Fällen läuft es darauf hinaus, daß man Prestige erlangen will, indem man der Welt zeigt, welche Dinge man für als wichtig genug erachtet, um Geld auszugeben, um genau dies der Welt mitteilen zu können. Die Zielgruppen sind andere, aber Intention und Mittel sind die selben.

Zugegeben, der Aspekt "Bands finanzieren sich durch Merchandising" kommt dazu. Aber auch – und ganz bsonders – in diesem Fall gelten erworbene T-Shirts oder Eintrittsbändchen von Konzerten als Statussymbol, da man nicht nur nachweisen kann, daß man da gewesen ist, sondern auch den moralischen Bonus hat, eine Band finanziell unterstützt zu haben.

Natürlich gibt es Trendwhores, die immer das tragen/kaufen/machen, was gerade angesagt ist. Ich gehe aber allgemein von vernunftbegabten Menschen aus, womit Leute, die ihren Mangel an Eigenständigkeit und Selbstwertgefühl durch Mitläufertum zu kaschieren versuchen, um ihren sinnlosen Existenzen eine Patina aus falscher Erträglichkeit zu geben, grundsätzlich nicht eingeschlossen sind.
Wobei ich natürlich nicht ausschließe, daß es Leute gibt, die tatsächlich G&D-Schmuck kaufen, weil sie G&D so toll finden. Irgendwer muß ja der Trendsetter sein und der tut es kaum, weil alle es tun.


Zitat Zitat
Da für mich das Kunstwort "Marke", in der heutigen Zeit, auch "teuer & angesagt" impliziert.
"Marke" ist kein Kunstwort sondern ein juristischer Begriff und ersetzt das früher verwendete "Warenzeichen". Daß in der Umgangssprache der Begrif mit teuren Lifestyle-Firmen assoziiert wird, bedeutet nicht, daß das die einzigen Marken sind. Ich habe eine Umhängetasche von der GCDC – das ist ein Produkt mit einem Markenlogo, auch wenn die GCDC keine Lifestyle-Marke ist. Auch Linux ist in den Vereinigten Staaten eine Marke, registriert auf Linus Torvalds.

Ich bin mir nicht sicher, wie die rechtliche Lage bei Musikgruppen ist, aber ich wäre nicht überrascht, wenn diese ähnlichen rechtlichen Schutz wie eine reguläre Marke genießen würden.

Mir ist relativ egal, was irgendwelche Medien in ihrem Sprachgebrauch verwenden; der Begriff der Marke ist im deutschen Recht fest definiert und damit ist seine Bedeutung geklärt. Und da wir nicht in den USA leben, hat das Recht Vorrang vor der Meinung der Medien.