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Hast du meinen Beitrag aufmerksam gelesen? Die Götter sollen keine Menschen darstellen, sondern bestimmte Prinzipien oder Ereignisse der Welt. In Ägypten, z.B. die Sonne als Re-Atum (glaube ich), der in seinem Schiff über dem Himmel fährt, ein anderer Gott ist die Jährliche Überschwemmung des Nilufers, ein anderer die Erde, der nächste das sprießende Korn. Man gab diesen Ereignissen Namen, um sie greifbar zu machen, und infolgedessen durch Magie und religiöse Rituale Einfluss auf sie nehmen zu können. Das ganze ähnelt ein wenig der heutigen Wissenschaft - man versucht sich ein Phänomen zu erklären, benennt es und sieht, ob man bei korrekter Anwendung der Theorie Einfluss darauf nehmen kann. (vermutlich hat das Christentum selbst den Grundstein zur westlichen Wissenschaft gelegt, da in der Bible nirgends erwähnt wird, wie Gott die Welt am laufen hält..nur IMHO und OT)
IMO ist es nicht so, als hätte sich der Schritt vom 'einfachen Ägypter' zum Pyramidenbauer sprunghaft vollzogen. Die Ägypter siedelten sich am Nilufer an, und waren gezwungen, sich zu organisieren, als immer mehr Menschen hinzukamen, und sich die Siedlungen und Felder immer weiter vom Ufer entfernten, irgendwie musste man schließlich das Wasser dorthin leiten. Das Anlegen der dazu notwendigen Bewässerungsgräben ist nicht gerade eine einfach Aufgabe, viele Faktoren müssen dafür miteinbezogen werden (Gelände, Gefälle, Bodenbeschaffenheit, Gefälle des Kanals selbst) und ihre Instandhaltung fordert nocheinmal den Einsatz der gesamten Gemeinde.Zitat
Der Grundstein der Mathematik, welche die Pyramiden errichtete ist schon in den Bewässerungsgräben gelegt - ihr Gefälle berechnet sich nach dem Pythagorassatz. Wenn ich den ganzen Tag blind herumgraben müsste, in guter Hoffnung, dass wir das richtige Gefälle schon irgendwie hinkriegen, dann würde ich auch irgendwann nachdenken, wie ich die Arbeit effizienter erledigen könnte. Außerdem war Ägypten auch Einflüssen von Außen ausgesetzt - von Babylon, Assyrien usw., welche ebenfalls Pyramiden bauten, wenn auch ein wenig rustikalere. Hinzu kommt noch, dass sie selbst 3000 Jahre dokumentierte Gescichte auf dem Buckel haben, und davor vermutlich tausend ohne Schrift, also genug Zeit, um einiges Wissen zusammenkommen zu lassen.