Und auch hier haben wir einen Grundunterschied, unsere Ansichten betreffend: Ich scheiße nicht auf die Freiheit von ein paar Generationen (also im Grunde verdammt vieler Menschen) zugunsten einer diktierten Sicherheit, weil eine Minderheit im Rauchen die Ausgeburt des Teufels sieht und den restlichen Leuten ihre Meinung diesbezüglich aufzwingen will. Sogar ein gesellschaftlich/staatlich verordnetes Tabu halte ich schon für viel zu weitgreifend und alleine der Freiheit willen - obwohl ich, ich sag's nochmal, kein Raucher bin - würde ich mich da quer stellen.
Ad Prinzipien: Ansonsten bin ich auch kein prinzipientreuer Mensch, aber wenn wir es letztendlich auf die Frage "Sicherheit oder Freiheit" zurückführen - und das müssen wir, wenn wir, wie gesagt, die Interessen zweier Gruppen, die sich eben in Sicherheit oder Freiheit manifestieren, gegeneinander aufwiegen -, bin ich für die Freiheit, da sie den Menschen eigene Entscheidungen und verantwortungsvolles Denken bietet, nicht staatlich vorgekautes Handeln.Zitat
Zum zweiten Absatz: Komische Milchmädchenrechnung. Wenn man es irgendwie dreht und wendet wird immer ein bisschen Freiheit für die Bürger dabei herausspringen, ich aber bin für die größtmögliche Freiheit, und die heißt nun mal uneingeschränkte Drogenlegalisierung. Wenn man dann abhängig wird - ist ja unerheblich wovon genau - ist das die womöglich logische Konsequenz aus dieser Freiheit, aber jeder aufgeklärter Mensch weiß davon und muss damit rechnen. Das traue ich jedem Erwachsenen zu, abgesehen davon dass aus dem gelegentlichen Drogenkonsum keine Sucht entstehen muss.
Doch, eigentlich schon, außer natürlich man ist von der Anti-Rauch-Propaganda schon stark voreingenommen. Aber betrachten wir es nüchtern:Zitat
Zigaretten können ein Genuss sein. Süßigkeiten können ein Genuss sein.
Zigaretten können abhängig machen, müssen aber nicht. Süßigkeiten können abhängig machen, müssen aber nicht.
Zigaretten können bei übermäßigem Konsum gesundheitsschädigend sein. Süßigkeiten können bei übermäßigem Konsum gesundheitsschädigend sein.
Gerade hier ist Differenzierung doch mehr als notwendig. Nicht jeder Gelegenheitsraucher wird süchtig, und mein Vater, der 15 Zigaretten pro Tag (und mehr) raucht, hat eine voll funktionstüchtige Lunge, die der eines Nichtrauchers in nichts nachsteht. Klar gibt es auch die Gegenextreme, 30-Jährige die an Lungenkrebs sterben usw. Aber beide Seiten der Medaille gibt es beim Süßigkeitenkonsum ebenfalls, und das sollte man bedenken, bevor man Zigarettenkonsum pauschal verteufelt.
Der Staat als Ersatzfamilie? Also bitte, das ist ja widerlich. Der Staat ist in erster Linie ein Verwaltungsorgan, danach zuständig für die Sicherheit, gleichermaßen aber auch die Freiheit (das geht Hand in Hand) der Bürger. Er ist keine letzte Moralinstanz, die verquerte und diskutable Vorstellungen mit Zuckerbrot und Peitsche durchsetzt, erst recht nicht wenn ein Großteil der Bürger - hier die Raucher - dagegen ist.Zitat
Och nö, nicht bitte auch noch Kapitalismuskritik. Selbst die alten Indianer haben schon kräftig gepafft, warum auch nicht? Mir fällt nicht wirklich eine Alternative zu Drogen ein, die dieselbe Wirkung bei selben Voraussetzungen bieten, und manche Menschen stehen eben auf diese Wirkung. Das musst du nicht nachvollziehen können, aber doch bitte akzeptieren, so etwas nennt man zufälligerweise Toleranz.Zitat
Yeeaah, Gesundheitssteuer! Gebietet dem Etatismus keinen Halt, der weiß schließlich, was gut fürs Volk ist!Zitat