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  1. #1
    Zitat Zitat von La Cipolla Beitrag anzeigen
    Ich würde es nicht aus der Gesellschaft verbannen wollen, damit Raucher aufhören, sondern damit keine neuen Raucherkinder entstehen.
    Das ist wohl der Kernpunkt all deiner Aussagen, wenn ich das richtig mitverfolgt habe.

    Hier muss ich dich allerdings mal fragen: Was geht es dich an, ob aus wildfremden Menschen, mit denen du sowieso nichts zu tun hast, Raucherkinder werden? Das ist meiner Meinung nach deren ihre eigene Sache bzw. vor einem gewissen Alter auch Sache der Eltern. Wer in seinem jugendlichen Leichtsinn auf die Zigarette hereinfällt und süchtig bleibt, der ist schlicht selbst schuld, ich war schlliesslich auch mal 14. Was ich damit sagen will ist, ich kann deine Einstellung nicht nachvollziehen, wieso es dir am Arsch vorbeigeht, ob ein Raucher mit dem Rauchen aufhören sollte, du dich aber im gleichen Zug darum Sorgen machst, ob Jugendliche mit dem Rauchen anfangen. Das ist in meinen Augen irgendwie widersprüchlich. Es wirkt fast so, als ob du Jugendliche als Menschen höher bewertest als Erwachsene, nur weil sich ihre Ansichten noch nicht voll entwickelt haben.

    Der andere Punkt ist der, dass eine Verbannung von Drogen aus der Gesellschaft einfach nicht möglich ist. Selbst wenn man Zigaretten noch so verteuern oder sogar verbieten würde, geraucht werden würde trotzdem. Viel eher sehe ich in dieser Vorstellung das Problem einer Förderung von Kriminalisierung und zwar insbesondere unter Jugendlichen.
    Electrodynamics:

  2. #2
    Anfangs dachte ich ja, Cipo gehts um die Gefährdung der nichtrauchenden Bevölkerung (und damit seiner selbst) durch Passivrauchen, welche durch mehr Raucher natürlich ansteigt. Die Einstellung teile ich auch. Was das aber mit den Kindern zu tun hat, verstehe ich auch ned. Zumindest nicht, inwieweit Jugendliche mehr zur Luftverpestung beitragen als Erwachsene.

    cats are not characteristically disposed toward voluntary aerobic exercise

  3. #3
    Zitat Zitat
    Wer in seinem jugendlichen Leichtsinn auf die Zigarette hereinfällt und süchtig bleibt, der ist schlicht selbst schuld, ich war schlliesslich auch mal 14.
    Tja, das ist die Frage, kann man jemanden für ein "selbst schuld" im Alter von 14 Jahren (was übrigens relativ spät ist) lebenslang "bestrafen"? Wenn man älter ist, hat man ganz andere Erfahrungen und würde es vielleicht lassen. Wenn man dann natürlich schon daran gewöhnt ist (oder sogar abhängig), fällt diese freie Entscheidung weg. Dann kann man zwar sagen "mein Körper gehört mir, ich kann machen, was ich will", aber das ist dann irgendwo, nun ja, gelogen.

    Du kannst mir auch nicht erzählen, dass du mit 14 alles genau so gemacht und gedacht hast wie heute. Außerdem kann man nicht immer von sich selbst ausgehen, mal ganz allgemein. Ich hatte mit Drogen nie ein Problem, andere mit Sicherheit. Die hatten dann vielleicht keine Probleme, wo ich mich durchsetzen musste (oder es überhaupt nicht konnte).

    Aber wie gesagt, das ist ja die Frage. Wieviel Freiheit, wieviel Sicherheit? Ich weiß aus eigener und, direkter gesagt, persönlicher Erfahrung, dass es viele Jugendliche öfter nötig hätten, vor sich selbst beschützt zu werden, was bestimmte Dinge angeht. Mit 12 darf man auch noch kein Auto fahren, und das liegt auch nicht daran, dass Zwölfjährige das nicht könnten.


    Was den Widerspruch angeht, magst du Recht haben. Allerdings könnte das auch Pragmatik sein. Es mag schwer (bis unmöglich) sein, das Rauchen langsam aus der Gesellschaft zu verdrängen, aber es ist mit Sicherheit eine Utopie, dieses Ziel schnell zu erreichen. Also lieber auf die kommenden Generationen bauen.
    Zitat Zitat
    Selbst wenn man Zigaretten noch so verteuern oder sogar verbieten würde, geraucht werden würde trotzdem.
    Es geht ja auch um die sinkende Quote. Die steigenden Preise für Zigaretten waren bewiesenermaßen das, was die Raucherzahlen das erste Mal seit Jahren etwas gesenkt hat.
    Außerdem (Achtung, Pragmatik!) könnte man dann mit guten Polizeikontrollen gut Geld für den Staatsapparat verdienen. Wobei ich deshalb auch zuerst meinte "luxurisieren". Wenn Rauchen wirklich teuer wäre, wäre es auch kein Massenproblem mehr.
    Zitat Zitat
    Viel eher sehe ich in dieser Vorstellung das Problem einer Förderung von Kriminalisierung und zwar insbesondere unter Jugendlichen.
    Wenn die Kinder in der jetzigen Gesellschaft aufwachsen, wahrscheinlich, ja. Deshalb langsam verdrängen, nicht sprunghaft.


    @FF: Darauf scheiß ich. ^^ Vor allem, seit in öffentlichen Gebäuden nicht mehr geraucht werden darf. Das Gesetz war notwendig, find ich, aber es ist imho ausreichend, um den "Passivraucher" zu schützen.
    Und wie gesagt, Asche (ahaha) auf jedes Haupt, dass bei netter Nachfrage nicht woanders hingeht oder die Kippe ausmacht.
    Geändert von La Cipolla (21.10.2008 um 21:21 Uhr)

  4. #4
    Zitat Zitat
    Wenn Rauchen wirklich teuer wäre, wäre es auch kein Massenproblem mehr.
    Es wäre etwas weniger, aber ein großteil der Leute würde sich die Zigaretten illegal importieren o.ä. Selbst wenn es weltweit so teuer sein wird (utopisch ) wird es einen florierenden Schwarzmarkt geben. Ist heute ja selbst bei komplett-verbotenen Substanzen (z.B. Canabis) so.

    cats are not characteristically disposed toward voluntary aerobic exercise

  5. #5
    Zitat Zitat von La Cipolla Beitrag anzeigen
    Tja, das ist die Frage, kann man jemanden für ein "selbst schuld" im Alter von 14 Jahren (was übrigens relativ spät ist) lebenslang "bestrafen"? Wenn man älter ist, hat man ganz andere Erfahrungen und würde es vielleicht lassen. Wenn man dann natürlich schon daran gewöhnt ist (oder sogar abhängig), fällt diese freie Entscheidung weg. Dann kann man zwar sagen "mein Körper gehört mir, ich kann machen, was ich will", aber das ist dann irgendwo, nun ja, gelogen.

    Du kannst mir auch nicht erzählen, dass du mit 14 alles genau so gemacht und gedacht hast wie heute. Außerdem kann man nicht immer von sich selbst ausgehen, mal ganz allgemein. Ich hatte mit Drogen nie ein Problem, andere mit Sicherheit. Die hatten dann vielleicht keine Probleme, wo ich mich durchsetzen musste (oder es überhaupt nicht konnte).
    Das stimmt natürlich, aber man muss bedenken, dass auch Jugendliche ihre eigenen Erfahrungen sammeln müssen. Das einzige was die Gesellschaft tun kann, ist Aufklären und das wird meiner Meinung nach zumindest im Bereich Drogen und Sexualität gut, fast schon zu übertrieben getan, während andere, nicht zu unterschätzende Bereiche wie Toleranz, Geldschulden oder Medienkonsum zu stark vernachlässigt werden. Jugendliche werden also heutzutage gut über Drogen und ihre Folgen aufgeklärt, sie wissen im Prinzip, worauf sie sich einlassen. Und wer sich da heranwagt und nicht übers Probieren hinauskommt und danach süchtig wird, der trägt dann halt die Konsequenzen. Es geht hier um Selbstverantwortung und Jugendliche lernen diese nur durch Erfahrung.

    Zitat Zitat
    Aber wie gesagt, das ist ja die Frage. Wieviel Freiheit, wieviel Sicherheit? Ich weiß aus eigener und, direkter gesagt, persönlicher Erfahrung, dass es viele Jugendliche öfter nötig hätten, vor sich selbst beschützt zu werden, was bestimmte Dinge angeht. Mit 12 darf man auch noch kein Auto fahren, und das liegt auch nicht daran, dass Zwölfjährige das nicht könnten.
    Genausowenig dürfen Zwölfjährigen Drogen konsumieren. Es geht hier auch um Verantwortlichkeit und juristisch wurden diese Grenzen bei 16 bzw. spätestens 18 Jahre festgelegt. Davor liegt die Verantwortung beim Vormund, also bei den Eltern. Und hier haben wir wennschon den springenden Punkt. Natürlich lassen sich Jugendliche nicht vollständig kontrollieren, es geht auch weniger um Kontrolle als um einen gewissen Einfluss, den die Eltern ausüben können. Du meinst, man solle Jugendliche vor sich selbst schützen. Das mag zu einem bestimmten Grad stimmen, allerdings brauchen Jugendliche Selbsterfahrung, um sich eine Position bilden zu können. Und selbst wenn man Jugendliche schützen soll, dann soll das nicht Aufgabe der Gesetzgebung und letztendes des Staates sein, sondern Aufgabe der Eltern.

    Zitat Zitat
    Was den Widerspruch angeht, magst du Recht haben. Allerdings könnte das auch Pragmatik sein. Es mag schwer (bis unmöglich) sein, das Rauchen langsam aus der Gesellschaft zu verdrängen, aber es ist mit Sicherheit eine Utopie, dieses Ziel schnell zu erreichen. Also lieber auf die kommenden Generationen bauen.
    Ich finde die ganze Vorstellung utopisch und mit Pragmatik hat das meiner Ansicht nach wenig zu tun, denn pragmatisch gesehen müsste erstmal das Problem Rauchen genauer spezifiziert werden. Offenbar existiert ein naturgegebenes Bedürfnis nach Drogen und diese aus gesundheitlichen Gründen aus der Gesellschaft auszuschliessen ist ohne Gewalt gar nicht möglich.

    Zitat Zitat
    Es geht ja auch um die sinkende Quote. Die steigenden Preise für Zigaretten waren bewiesenermaßen das, was die Raucherzahlen das erste Mal seit Jahren etwas gesenkt hat.
    Außerdem (Achtung, Pragmatik!) könnte man dann mit guten Polizeikontrollen gut Geld für den Staatsapparat verdienen. Wobei ich deshalb auch zuerst meinte "luxurisieren". Wenn Rauchen wirklich teuer wäre, wäre es auch kein Massenproblem mehr.
    Als liberaler Mensch bin ich dieser Idee ziemlich abgeneigt, da es sich hier dann nicht mehr um ein "scheissegal, ob andere rauchen", sondern um eine bewusste staatliche Regulierung handelt.

    Zitat Zitat
    Wenn die Kinder in der jetzigen Gesellschaft aufwachsen, wahrscheinlich, ja. Deshalb langsam verdrängen, nicht sprunghaft.
    Nein, auch so. Sobald du etwas verbietest, egal, ob das Phänomen massenweise oder in Einzelfällen auftritt, kriminalisierst du diejenigen, die im Phänomen involviert sind. Und zwar deshalb, weil sich Raucherware genau wie alles andere nicht abschaffen lässt. Im Endeffekt hast du dann eine Gesellschaft, in der man zwar wenige Zigarettenraucher hat, diese aber dann mit Drogenjunkies gleichgestellt werden. Das vermeintliche Problem wurde so nicht gelöst, sondern verlagert: Anstatt das viele Rauchen, rauchen dann wenige und sind zusätzlich in einem kriminellen Drogenmilieu, dessen Anzahl dafür aufgrund der "neuen" Droge gewachsen worden wäre.
    Electrodynamics:

  6. #6
    Es ist im Sinne einer Gesellschaft, direkt antisozial wirkendes Verhalten einzudämmen. Wo dieses anfängt, hängt ein bisschen in der Schwebe. Ohne Einvernehmen in Räumen zu rauchen, in denen sich andere Leute dauerhaft und ohne ihre Wahl aufhalten, etwa an Arbeitsplätzen, Bildungs- und öffentlichen Einrichtungen, dürfte ohne große Einwände darunter fallen. Ob man das "ohne ihre Wahl" auf Gaststätten etc. ausweiten kann, weil bei einem Anteil von 27% Rauchern in weit mehr als der Hälfte dieser Gebäude geraucht werden darf und wird, kann man diskutieren (oh, und Biber, nimm das nicht als Anlass, allzu sehr hierauf einzugehen)

    Unter dem Gesichtspunkt würde ich auch andere Formen von antisozialem Verhalten betrachten. Von daher halte ich in der Regel gar nichts davon, Alkoholisierung oder sonstigen Drogenkonsum in Zusammenhang mit einer Straftat als Umstände für eine Milderung zu sehen. (ggf. der Fall beim "Vollrausch")
    Wenn man den Rauschzustand selbst herbeigeführt hat, soll man entsprechend mit dessen Konsequenzen rechnen. Und wenn diese niemandem schaden, gibt es auch keinen Grund einzuschreiten.
    Von daher bin ich auch für eine Totallegalisierung von Drogen unter der Bedingung einer Abgabe durch geschultes Personal und einer Kennzeichnung der Inhaltsstoffe. Ggf. mit Mindest-Abgabealter, wobei sich das ja bei Alkohol und Zigaretten ja schon als notorisch uneffektiv herausgestellt hat.
    Die aktuelle Kriminalisierung rückt Tausende unschuldige Konsumenten ins Visier der Fahndungsbehörden, erhöht die Preise der Drogen (und damit die Profite erfolgreicher Dealer), was wiederum mit zu Beschaffungskriminalität führt. Zudem werden zum Erhöhen der Profite viele Drogen mit fragwürdigen Substanzen gestreckt, deren Wirkungen teilweise unbekannt sind. (Crack dürfte ein bekannter Fall sein)
    Die freigewordenen Gelder könnten für bessere Aufklärung bei Jugendlichen aufgewandt werden. Oder die Polizei könnte stattdessen etwas sinnvolles tun.
    Schließlich zeigen die USA mit ihrem War on Drugs, dass sich der Zugang zu Drogen dadurch faktisch überhaupt nicht verändert hat.

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