Es waren einige Sonnenuntergänge ins Land gegangen, als Temotshin sich entschied, einmal mehr wieder zurück zu kehren in diese von allen Göttern verlassene Stadt. Er selbst war in jenen vergangenen Tagen abgetaucht, in die Spelunken der Stadt abgetaucht, versuchte sich zu seinem Leidwesen an Würfeln, wie auch an schönen Frauen, jedoch schien es nicht seine Welt zu sein. Die Nächte rissen über seinem Leib hinweg, selten waren sie so kalt gewesen. Temotshin musste sich eingestehen das er vom Fluch der Labdakiden wohl zehrte. Dem Köter des Wirtes stahl er eines Abends die Decke, um ausreichenden Schutz zu finden. Nun war der 7 Tag angebrochen und die Füße wanden sich hin zur Stadt, bevor dieses Viertel ihn verschlingen würde. Die Gassen waren eng und düster. Es stank nach Gülle und alles sah so vermodert aus. Ihm fällt es erst jetzt auf, wo es ihn mittlerweile hin verschlagen hat. Sein vorheriges Gewölbe war wahrlich kein großes Gehöft, aber dennoch des Lebens wert. Er versuchte durch ein fröhliches Liedlein auf den Lippen sein Gemüt aufzuhellen. So pfiff er aus ganzer Lunge, doch vergaß er wohl, dass er nicht pfeifen konnte. Ein einziger Monoton war ihm vergönnt. Seufzend verließ ihn der Atem aus der Kehle und wäre hier ein Strick gewesen, er würde nun daran baumeln, so tief hat sich die Verzweiflung in ihm manifestiert. Doch als er sein Elend überdachte, trugen ihn seine Füße bereits schon in den ansehnlichen Teil dieser Stadt. Die kalten Winde aber schienen ihn nicht meiden zu wollen, so zog er diese Decke um sich nur noch enger. Wie mochte er wohl in jenem Moment aussehen. Keiner würde sich seiner jetzt noch erbarmen, alle werden sich nun mehr noch umdrehen und leise tuscheln. Temotshin beginnt bereits das Kichern junger Zofen zu hören, obwohl diese Kreuzung auf der er gerade steht, gar menschenleer sich ihm darbietet.Er wollte nicht nochmal zu diesem Magier kehren, zu sehr enttäusche ihn sein Handeln. So schlenderte er zum Markt, um seine Wampe zu füllen. Hier war das Treiben beinah gespenstig. Alles sah so gesellig aus und ein jeder schien seinen Spaß zu haben. Doch wo er hintrat, da wurde es plötzlich leer, niemand wollte seine Wege kreuzen. Temotshin bemühte sich an sich selbst zu schnuppern und seinen Gestank auszumachen, doch wie sollte er das tun, konnte er nichts mehr riechen, zu beißend waren die Gerüche der letzten Tage. Er sah das eine oder andere Weibsstück hinter den Ständen an, doch schrien sie ihn sofort an, dass er sich fernhalten möge, dass es nichts für das Lumpenpack gäbe. Niemand nahm sich seiner an, so schleppte er sich alleine über den Markt und so langsam kochte die Wut in ihm auf, wie ein Keim, der im Frühling sprießt. Da war ein kleiner Holzkasten, er entschied sich seinem Leben Luft zu machen und erklomm ihn. Er sah sich um, doch schien niemand ihn erwartungsvoll anzusehen. So blies er sich bedeutungsvoll auf und stieß einen Schrei aus: „ Versifftes Volk, ihr steht unter dem Fluch der Mager!“ Sein Brustkorb hob und senkte sich rasch, viele begannen sich um zu drehen. Er zögerte einen Augenblick und ein Murmeln brach aus. Viele ekelten sich an diesem Antlitz. „Seht mich nur an, was sie mit mir gemacht hatten. Es ist Zeit, holt die Forken, wir können sie hier nicht dulden, überall unter uns wandeln sie. Fressen uns den einzigen Krümel vom Teller. Sie werden unsere Kinder missbrauchen und sich eurer Weiber bemächtigen, um ihre Rituale zu führen. Sie rotten sich hinter unserem Rücken zusammen, wir müssen jetzt handeln, bevor sie es zu erst tun. Lasst uns losschlagen!“