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Ehrengarde
Sinda ignorierte den Blick der Zigeunerin und begab sich zu den anderen in die Hütte. Die werte Dame hatte wohl durch irgendetwas Marxzes Ärger erregt. Als das Flussmädchen sich zu den beiden gesellte, bemerkte sie sogleich die angespannte Stimmung. Und auch wenn sie die Diskurse des Tages bisweilen erheitert hatten, wurde sie diesen doch langsam überdrüssig und so unterbrach sie das angefangene Streitgespräch des Magiers und seines eher ungewollten Gastes mit einem gespielten kurzen Gähnen. „Es war ein langer Tag. Vielleicht solltet ihr auch darüber nachdenken, etwas Ruhe zu finden, damit wir Morgen früh aufbrechen können, wenn sich unsere Wege wieder trennen. Mit den Strahlen der Sonne sollte der Nebel sich wie die Dunkelheit lichten.“ Von der anderen abgewandt zwinkerte sie Marxzes kurz zu und setzte sich dann auf einen der Stühle, nicht ohne sich danach leicht zu strecken. „Werte Dame, ich weiß ja nicht wie es bei euch aussieht, aber ich würde es bevorzugen erst bei Lichte wieder zu reisen.“ Natürlich war die Höflichkeit des Mädchens genauso gespielt wie ihre Müdigkeit. Sie konnte es nicht abwarten, dass sich ihre Wege endlich wieder trennten. Sie hatte nichts mit dieser Frau gemein und allein die Tatsache, dass diese feine Frau sie dies auch ohne Worte spüren ließ, brachte sie fast zur Weißglut. Doch das Flussmädchen hatte schon lange genug in den Städten der Landmenschen gelebt, dass sie gelernt hatte ihr Temperament zu zügeln, wenn sie es für angebracht hielt – wenigstens meistens. Im Grunde hatte sie allein ihr Temperament in diese Lage gebracht. Hätte sie sich nur etwas in dieser elenden Spelunke zurück gehalten, würde sie jetzt irgendwo ruhig den nächsten Morgen erwarten können.
Ein Grund mehr jetzt endlich mehr auf ihren Verstand zu vertrauen, der äußerst scharf sein konnte, wenn sie ihre Gedanken nicht nur von Gefühlen lenken ließ. Nachdem sie sich fertig gestreckt hatte, zuckte sie nur noch einmal kurz mit den Schultern und blickte ihre beiden Gefährten abwartend an.
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Ritter
Einige Zeit später verließ Geff das Haus. Er wollte zum Markt, um sich verschiedene Gegenstände und Zutaten zu kaufen, die er zur Realisierung seiner Erfindungen brauchte. Außerdem hatte ihm seine Mutter aufgetragen, Zutaten für einen leckeren Kuchen zu holen, womit er einverstanden war, da er wusste, dass er am Ende doch wieder am meisten von dem Kuchen essen würde. Offiziell buk seine Mutter für seine Kundschaft, damit diese sich in seinem Laden wohl fühlte. Jedoch traute sich nur selten jemand, etwas in einem so mysteriösen Laden zu probieren, sodass Geff immer mal wieder ein Stück verspeisen konnte...
Vollkommen in seine Gedanken versunken, rannte er auf dem Weg zum Markt mitten in eine andere Person hinein.
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Ehrengarde
Lydia rieb sich den Kopf. "Ouch! Kannst Du nicht besser aufpassen!" Irgendso ein verschrobener Kerl hatte sie fast über den Haufen gerannt. Ihre restlichen Zettel waren über den ganzen Gehsteig verteilt und wurden vom Wind in alle Richtungen getragen. Das Mädchen stand wieder auf und versuchte ein paar der zettel wieder zu erhaschen. Doch dazu war es größtenteils schon zu spät. Wütend funkelte sie den anderen an. Doch dann merkte sie, dass sie viel zu viel Aufmerksakeit erregte, man sollte sie besser nicht mit diesen Pamphleten in Verbindung bringen. Schnell schaute Lydia, dass sie sich in eine dunkle Gasse verdrückte, bevor sich der andere auch nur aufgerappelt hatte.
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Ehrengarde
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Einige Wochen später: Sinda hatte die Hügel hinter sich gelassen. Die Wege ihrer Bekannten und die ihren hatten sich überraschend wieder getrennt. Nachdem die Zigeunerin mitten in der nacht aufgebrochen war und es nicht hatte lassen können auch die erbeuteten Kutscherpferde mit sich zu nehmen, hatte sie sich von Marxzes und der anderen Dame, die sich gegen Ende als Ludvika vorgestellt hatte, verabschiedet und war einige Wochen durch die Länder gestreift, bis ihr Hunger sie wieder in die Stadt getrieben hatte. Die Flüsse in der Gegend wiesen nicht mehr so viel Fische auf, wie noch vor einigen Jahren und es war dem Flussmädchen schwer gefallen sich ihre Nahrung zu beschaffen.
Langsamem Schrittes ging Sinda auf die Tore der Stadt zu. Normalerweise war dieses immer weit offen und lud Handelsreisende und anderes nicht sesshaftes Volk geradezu dazu ein herein zu treten und sich am wilden Getümmel auf den Straßen zu beteiligen. Heute sah sie die Tore zum ersten Mal geschlossen. Nur eine Öffnung nicht größer als eine Tür hatte man geöffnet. Dahinter wartete eine Wache und beobachtete aufs Schärfste, wer in die Stadt hinein oder hinaus ging. War in den letzten Tagen etwas vorgefallen, von dem sie noch nicht wusste? Oder hatte ihre Flucht doch mehr Wellen geschlagen, als sie abzusehen im Stande gewesen wäre?
Als sie durch die Tür ging, wurde Sinda von einem der Wachmänner am Arm gepackt. „Nimm die Kapuze ab.“ Dies klang weniger nach einer Bitte, sondern hatte den klaren Charakter eines Befehles, dem man im Notfall auch mit etwas mehr als nur harschen Worten Nachdruck verleihen würde. Etwas wiederwillig glitten ihre zarten Hände zu der Kapuzenkrempe oberhalb ihrer strahlenden Augen und zogen die Haube weg, so dass man nicht nur ihre hellen Haare, und ihre leicht grünliche blasse Haut sehen konnte, sondern auch die funkelnden blauen Augen, die sie sogleich zusammenkniff, da die hellen Strahlen der Sonne nicht nur ihre Haut wärmten, sondern sie auch blendeten und unangenehm stachen. Sie hatten sich an den Schatten gewöhnt, den ihre Kapuze gespendet hatte. Als das Flussmädchen wieder sehen konnte, hatte die Wache sie noch immer nicht los gelassen.
„Gibt es noch etwas, … mein Herr?“ Bei dem Blick auf die Waffen der zwei Männer erschein es ihr ratsamer höfliche Worte zu wählen, auch wenn ihr das „Herr“ nur verzögert und etwas unwillig über die Zunge ging. Sie würde sich niemals von einem Landmenschen beherrschen lassen, auch wenn sie auf deren Städte angewiesen war, seit man sie ihres alten Lebens beraubt hatte. Auch die andere Wache musterte sie nun neugierig. Man sah hier wohl eher selten eine Angehörige ihres Volkes. Einen anderen Grund konnte es nicht geben für die musternden und abschätzigen Blicke der wachsamen Bediensteten der Stadt. „Was wollt ihr in der Stadt und wie lange wollt ihr bleiben?“ Wie bitte? Hatte sie sich verhört? Da fehlte nur noch, dass man sie nach einer Aufenthaltserlaubnis fragte. In dieser Stadt hatte sich eine Menge verändert, seit sie das letzte Mal hier gewesen war. Und das nicht gerade zum Besseren.
Geändert von kate@net (28.01.2009 um 12:34 Uhr)
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Ritter
Geff konnte dem Mädchen, in das er hineingerannt war, nur tatenlos zusehen. Als er endlich auf die Beine kam, und ihr hätte folgen können, um sich zu entschuldigen, war sie schon längst aus seinem Blickfeld entschwunden. Etwas anderes jedoch fiel ihm auf: einige der Zettel, die das Mädchen anscheinend vor dem Zusammenstoß in der Hand gehalten hatte, waren nicht von ihr aufgesammelt worden. Ehe der Wind sie fortwehen konnte, nahm er einige davon in die Hand. Während er auf dem Weg zum Markt war, begann er, einen der Zettel zu lesen.
Es waren Hetzblätter gegen Zauberer, und auch, wenn er selbst nur sehr wenig Magie beherrschte, fühlte er sich doch äußerst unwohl.
Was würde sich wohl aus diesen magiefeindlichen Tendenzen entwickeln?
Geff zog es vor, sich keinen solch düsteren Gedanken hinzugeben, und versuchte stattdessen lieber, sich auf den Grund seines Marktbesuches zu konzentrieren: Apfelkuchen...
Einige Tage später saß Geff mal wieder spät abends allein in seinem Laden. Er hatte sich tief über den Tresen gebeugt, und werkelte mithilfte von winzigkleinen Pinzetten an einer kleinen Mechanik herum. So richtig wusste er selbst noch nicht, was sie am Ende bewirken sollte, jedoch hatte er von diesem Gerät letzte Nacht geträumt und war sofort davon fasziniert. Er würde es erst erschaffen, und sich hinterher Gedanken darüber machen, wofür man es wohl nutzen könn... - POCH POCH POCH. Geff war wie gelähmt, als er durch die löchrige Tür hindurch einen Schatten ausmachte, der sich davor gestellt hatte.
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Ehrengarde
Das Flussmädchen hatte es schließlich geschafft an den Wachen vorbei zu kommen. Sobald sie die Tore hinter sich gelassen hatte, zog sie sich ihre Kapuze wieder tief ins Gesicht. Es war ihr gar nicht behaglich zu Mute unter den starrenden Blicken der Stadtbewohner. Dieser Hass in den Augen war ihr neu. Natürlich war sie schon immer Feindseeligkeiten ausgesetzt gewesen, doch diese Intensität kannte sie nicht. Nervös hielt sie ihre Tasche fest und machte sich auf den Weg zum Marktplatz. Dort wollte sie sich etwas zu Essen stibitzen und sich bei der Gelegenheit auch gleich umhören, was genau hier vor gefallen war während ihrer Abwesenheit.
Auf dem Marktplatz herrschte das übliche Getümmel. Über dem ganzen Platz lag ein einziges Gewirr aus Stimmen. Händler priesen ihre Waren an, Waschweiber wuschen am Brunnen ihre Kleider und erzählten sich dabei den neuesten Tratsch und so mancher feilschte um einen guten Preis. Eigentlich so wie immer, hätte das Mädchen nicht am Rand eine weitere Stadtwache bemerkt, die glücklicherweise ihren Job nicht ganz so ernst zu nehmen schien. Der breitschultrige bullige Mann stützte sich eher gelangweilt auf sein großes Schwert und schien fast über die Menge hinweg zu sehen. Sinda ließ sich also nicht beirren und schon bald hatten ein paar Äpfel den Weg in ihre Manteltasche gefunden. Sie wollte sich gerade noch ein Stück Brot stehlen, als ein lauter Ruf sie zusammen fahren ließ…
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Neuling
Es waren einige Sonnenuntergänge ins Land gegangen, als Temotshin sich entschied, einmal mehr wieder zurück zu kehren in diese von allen Göttern verlassene Stadt. Er selbst war in jenen vergangenen Tagen abgetaucht, in die Spelunken der Stadt abgetaucht, versuchte sich zu seinem Leidwesen an Würfeln, wie auch an schönen Frauen, jedoch schien es nicht seine Welt zu sein. Die Nächte rissen über seinem Leib hinweg, selten waren sie so kalt gewesen. Temotshin musste sich eingestehen das er vom Fluch der Labdakiden wohl zehrte. Dem Köter des Wirtes stahl er eines Abends die Decke, um ausreichenden Schutz zu finden. Nun war der 7 Tag angebrochen und die Füße wanden sich hin zur Stadt, bevor dieses Viertel ihn verschlingen würde. Die Gassen waren eng und düster. Es stank nach Gülle und alles sah so vermodert aus. Ihm fällt es erst jetzt auf, wo es ihn mittlerweile hin verschlagen hat. Sein vorheriges Gewölbe war wahrlich kein großes Gehöft, aber dennoch des Lebens wert. Er versuchte durch ein fröhliches Liedlein auf den Lippen sein Gemüt aufzuhellen. So pfiff er aus ganzer Lunge, doch vergaß er wohl, dass er nicht pfeifen konnte. Ein einziger Monoton war ihm vergönnt. Seufzend verließ ihn der Atem aus der Kehle und wäre hier ein Strick gewesen, er würde nun daran baumeln, so tief hat sich die Verzweiflung in ihm manifestiert. Doch als er sein Elend überdachte, trugen ihn seine Füße bereits schon in den ansehnlichen Teil dieser Stadt. Die kalten Winde aber schienen ihn nicht meiden zu wollen, so zog er diese Decke um sich nur noch enger. Wie mochte er wohl in jenem Moment aussehen. Keiner würde sich seiner jetzt noch erbarmen, alle werden sich nun mehr noch umdrehen und leise tuscheln. Temotshin beginnt bereits das Kichern junger Zofen zu hören, obwohl diese Kreuzung auf der er gerade steht, gar menschenleer sich ihm darbietet.Er wollte nicht nochmal zu diesem Magier kehren, zu sehr enttäusche ihn sein Handeln. So schlenderte er zum Markt, um seine Wampe zu füllen. Hier war das Treiben beinah gespenstig. Alles sah so gesellig aus und ein jeder schien seinen Spaß zu haben. Doch wo er hintrat, da wurde es plötzlich leer, niemand wollte seine Wege kreuzen. Temotshin bemühte sich an sich selbst zu schnuppern und seinen Gestank auszumachen, doch wie sollte er das tun, konnte er nichts mehr riechen, zu beißend waren die Gerüche der letzten Tage. Er sah das eine oder andere Weibsstück hinter den Ständen an, doch schrien sie ihn sofort an, dass er sich fernhalten möge, dass es nichts für das Lumpenpack gäbe. Niemand nahm sich seiner an, so schleppte er sich alleine über den Markt und so langsam kochte die Wut in ihm auf, wie ein Keim, der im Frühling sprießt. Da war ein kleiner Holzkasten, er entschied sich seinem Leben Luft zu machen und erklomm ihn. Er sah sich um, doch schien niemand ihn erwartungsvoll anzusehen. So blies er sich bedeutungsvoll auf und stieß einen Schrei aus: „ Versifftes Volk, ihr steht unter dem Fluch der Mager!“ Sein Brustkorb hob und senkte sich rasch, viele begannen sich um zu drehen. Er zögerte einen Augenblick und ein Murmeln brach aus. Viele ekelten sich an diesem Antlitz. „Seht mich nur an, was sie mit mir gemacht hatten. Es ist Zeit, holt die Forken, wir können sie hier nicht dulden, überall unter uns wandeln sie. Fressen uns den einzigen Krümel vom Teller. Sie werden unsere Kinder missbrauchen und sich eurer Weiber bemächtigen, um ihre Rituale zu führen. Sie rotten sich hinter unserem Rücken zusammen, wir müssen jetzt handeln, bevor sie es zu erst tun. Lasst uns losschlagen!“
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Ehrengarde
Das Mädchen hielt mitten in der Bewegung inne, als eine heruntergekommene Gestalt die Stimme erhob und in ein unerträgliches Gezeter ausbrach. „ Versifftes Volk, ihr steht unter dem Fluch der Mager!“ Dieser Typ musste verrückt sein. Anders konnte sie es sich nicht erklären, dass diese ungewaschene Figur es sich herausnahm mit wirrem Blick auf die Menge zu blicken und eine derartige Hetzrede mit schriller Stimme herauszukrächzen, die so voller unheilvoller Lügen war, dass die junge Frau kaum an sich halten konnte. Wütend strich sie sich die Strähnen aus dem Gesicht, um einen besseren Blick auf das Geschehen werfen zu können und verlor dabei ihre Kapuze. Eine Frau neben ihr warf ihr einen angewiderten Blick zu. Ansonsten beachtete man sie weniger, denn das Gezeter hatte immer noch nicht aufgehört. Nein der andere schien nur kurz Luft geholt zu haben, um weitere Beleidigungen von sich geben zu können. „Seht mich nur an, was sie mit mir gemacht hatten. Es ist Zeit, holt die Forken, wir können sie hier nicht dulden, überall unter uns wandeln sie. Fressen uns den einzigen Krümel vom Teller. Sie werden unsere Kinder missbrauchen und sich eurer Weiber bemächtigen, um ihre Rituale zu führen. Sie rotten sich hinter unserem Rücken zusammen, wir müssen jetzt handeln, bevor sie es zu erst tun. Lasst uns losschlagen!“ Wollte diese Witzfigur den Mop so auf seine Seite ziehen, ode erhaschte die magere Gestalt, die eine versiffte Decke um die hageren Schultern geschlungen hatte, Mitleid zu erregen und so etwas Brot oder sogar eine warme Mahlzeit zu erbetteln. Nein Da steckte mehr dahinter. In dieser Stadt ging etwas vor sich. Die Gedanken der Menschen schienen mit einem schlecihenden Gift infiziert zu sein. Wahnsinn schien nicht ungewöhnlich zu sein in diesen Tagen. Überall in der Stadt waren Wachen, man behandelte sie wie eine Aussätzige oder schlimmeres und jetzt konnte igrendso ein Bettler auch noch ungestraft solche Reden halten. Viele wichen angeekelt vor dem Mann zurück. Er sonderte ja auch einen widerwertigen Geruch ab. Doch da war noch mehr in den Augen mancher Umstehender als Ekel, Abscheu und eine Spur von Mitleid. Stimmte ihm nicht der ein oder anderen mit einem Nicken zu? Wie konnte man auch nur ein Wort gleuben,d ass dieser Narr von sich gab? Entsetzt lauschte sie dem Gemurmel der Menge. Mehr Augen fanden nun auch die Gestalt des Flussmädchens. Sogar die Wache am Rand des Marktplatzes hatte ihren Blick gehoben und beobachtete, was da vor sich ging.
Das Flussmädchen konnte nichts machen gegen diese Anschuldigungen. In dieser Menschenmenge konnte sie ihre Magie nicht unbemerkt einsetzen. Wie gerne würde sie diesem kleinen hässlichen Mann eine nötige Dusche verpassen mit dem Wasser des nahen Brunnens... Doch damit würde sie nur weitere Unnötige Aufmerksamkeit auf sich lenken und unter diesen Umständen konnte sie sich nichts gefährlicheres vorstellen, als ihre Identität Preis zu geben. Wer konnte schon einschätzen, wie die Menge reagieren würde, sobald nur einer auf eine einzelne GEstalt aufmerksam machen würde. Wenn nur eienr mit dem Finger auf sie deuten würde. Noch immer hatte sie nicht bemerkt, dass sie ihre Kapuze verloren hatte. Sie hatte ihre Gefühle nicht mehr unter Kontrolle. Ihre Hände ballten sich zu Fäusten und ihre funkelnden klaren Augen starrten den Zwerg hasserfüllt an. Wenn ihr Blick töten hätte können, wäre der andere schon an seinen Worten erstickt. War diese Stadtwache eigentlich für gar nichts gut! Kontnte man solche Leute nicht einsprerren?
Plötzlich packte sie eine Art Panik. Die Luft schien noch kälter zu werden, was bestimmt nicht nur an der sinkenden Sonne und dem leichten Wind lag. Nein die Stimmung war so gespannt, dass sie sich hier aufn einmal nicht mehr wohl fühlte in ihrer eigenen Haut. Rasch wandte sie sich ab von der Gestalt auf der Obstkiste, um dem Ort zu entfliehen. Dabei rempelte sie eine fette Dame an und wurde ohne etwas dagegen tun zu können von den Füßen gerissen. Auf dem Boden kullerten die Äpfel, die sie erst vorher gestohlen hatte. Verdammt! Was konnte an diesem Tag noch schief gehen!? Sie wollte sich nur noch so schnell wie möglich aufrappeln und sich dünne machen. Flink bückte sie sich noch, um wenigstens ein paar der Äpfel zu retten. Schließlich hatte sie seit sie in der Stadt war nicht einen Bissen zu sich genommen und bestimmt würde sie erst einmal für eine Weile abtaucehn müssen.
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Ehrengarde
"Was sollen wir hier noch einmal tun." Der kleinere Mann schaute den anderen an, als hätte man diesen als Kleinkind zu heiß gebadet. Wir sollen einen gewissen Geff V. Heimkroch in Augenschein nehmen und überprüfen, ob er versächtig ist." Der größere kratzte sich am Kopf und blickte etwas ratlos auf den anderen herab. "Und wieso?" "Verdammt Jamil, muss ich dir alles drei mal erklären. Der Typ verkauft Zeug, das mit Magie in Verbindung gebracht wird. Und außerdem hat uns einer gesagt, dass er Schwarzpulver und Feuerschirme vertickt." Der andere kratzte sich abermals am Hinterkopf. Er schien wirklich nicht ganz helle zu sein. "Was ist denn ein Feuerschirm?" Der Kurze blickte betreten zu Bode. "Das kann ich dir auch nicht sagen." Nach einer Weile fiel ihm wieder ein, warum sie eigentlich hierher gekommen waren. Sie standen immer noch im Hof des Hauses, dass aussah, als hätte es der Amateuer selber gebaut. "Verdammt Jamil, du hllst uns mal wieder unnötig auf. Die Sonne geht schon unter und wir sind mit unserer Runde immer noch nicht fertig." Der andere fuhr sich nervös mit der Hand durch die Haare. "Sorry, Malek." Malek kloppte energisch an die Tür. Wenn der Bewohner nicht schnell öffnen würde, würde das seine Lage nur noch komplizierter machen. Mit der Stadtaufsichtsbehörde - eigentlich hatte sie einen noch komplizierteren Namen, aber den konnte sich eh ekienr merken - war nicht gut Kirschen essen.
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Ritter
Zuerst hatte er nur das pochende Geräusch gehört, hatte nur den Schatten vor der Tür gesehen. Jetzt hörte er auch die Stimmen.
"Öffnen Sie sofort die Tür!", hörte Geff von draußen eine ziemlich lumpige Stimme, die wohl einem Vagabunden gehören mochte. Plötzlich pochte es wieder, noch lauter als beim ersten Mal. "Jamil!", donnerte die nun bereits bekannte Stimme, "sei doch nicht so laut! Die Behörde!" - "Oh, jaja, entschuldigung..." Das Geräusch einer Ohrfeige ließ den angespannten Erfinder hinter dem Tresen zusammenzucken. Bevor der eine Halunke den anderen noch weiter mit Ohrfeigen traktieren konnte, schritt Geff rasch zur Tür, schluckte all seine Furcht herunter, und öffnete die Tür.
"Guten Tag und herzlich willkommen. Was wünschen Sie?"
Er wusste selbst, wie affig er sich gerade aufführte, doch sein Unterbewusstsein - das einzige an ihm, das gerade noch zu arbeiten schien - spulte diesen auswendiggelernten Text quasi von selbst ab.
Die Gestalten vor der Tür schauten ihn etwas verdutzt an, doch schließlich fingen sie sich wieder.
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Ehrengarde
Malek hämmerte abermals an die Tür. Langsam wurde er sauer. Er schaute zu Jamil und gab ihm einen auffordernden Blick. Der Hühne rief mit lauter Stimme: "Öffnen Sie sofort die Tür!" Malek schlug sich mit der flachen Hand auf die Stirn. Was sollte das denn nun schon wieder. Wollte der Dummkopf die ganze Nachbarschaft aufwecken. Da er den fast zwei Köpfe größeren nicht am kragen packen konnte raunte er ihm nur zu gefälligst die Schnauze zu halten und die verdammte Tür aufzubrechen. Dabei nuschelte und zischte er so or ärger, dass man seine Worte kaum verstehen konnte. Sein starker etwas hohlköpfiger Kumpane wollte gerade die Tür eisnchalgen, als sie sich endlich von selbst öffnete. Zum Vorschein kam ein etwas verwirrter Kerl, der sie erst einmal wie recihe Kunden begrüßte. SO hatte man ihn noch nie begrüßt. Malek war im ersten Moment total erstaunt. Er hatte die leute schon schreien hören beor sie sich zur Flucht wandten. Er hatte eiskalte Leute zum Heulen gebracht. Aber so eine Reaktion hatte er noch nie gesehen. Dieser Typ hatte eindeutig mehr als nur einen Sprung in der Schüssel. Hier half kein Schraubenzieher, nein da musste ein ganzer Werkzeugkasten her. Das war bestimmt nur eine Taktik. Die Magier wurden auch immer dreister. Für Malek war jemand erst unschuldig, wenn das gegenteil bewiesen war. Und selbst dann war keiner unschuldig, denn entweder war man Magier, Mitläufer, Sympathisant, oder schlimmeres...
Er packte sich den Burschen am Kraken und schleifte ihn ins Innere des hauses. Sollten die Nachbarn schließlich nicht alles mitbekommen und am Ende noch jemanden warnen. Nein, das würden sie unter sich ausmachen. "Jetzt mal Schluss mit den Kindereien. Sie beantworten uns jetzt ein paar Fragen und machen keine Mätzchen, oder mein Kumpel wird ihnen andere methoden zeigen." Jamil kam fast nicht durch den Türrahmen. Der Hühne musste sich tief bücken, um in die Stube treten zu können. Malek warf den anderen auf einen Stuhl, der gerade so nicht umfiel oder zusammenbrach. "Und wehe ich kriege Wind von irgendwelchen Tricks. Wenn mir irgendetwas komisch erscheint, sehen sie die Kerker schneller, als ihnen lieb ist." Das höfliche Sie wurde durch den Tonfall vollkommen zu nichte gemacht. Schneidend fuhren die Worte auf den Betroffenen ein und nagelten ihn förmlich auf seinem Stuhl fest.
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Ritter
Geff begann langsam zu realisieren, was sich ereignet hatte. Er befand sich noch immer in seinem Laden, nun zusammen mit zwei ungemütlichen Kerlen, die anscheinend irgendwelche Informationen aus ihm herauspressen wollten... wenn er nur wüsste, welche das sein konnten. Er dachte einen Moment lang nach. Während er noch dachte, wurde ihm gedroht, sich auf ja keine Tricks zu besinnen - Tricks! Das musste es sein! Er hatte vor Urzeiten einen Apparat erfunden, der eine Folge von Taschenspielertricks automatisch abspielte, um ein Publikum um sich zu scharen und Aufmerksamkeit zu erregen. Diese Erfindung war jedoch bald darauf von Dieben missbraucht worden, die so Leute ablenkten, und sie beraubten, während sie Geffs Apparat bestaunten. Wahrscheinlich wollten diese Halunken hier ein solches Gerät erstehen!
Empört richtete sich Geff zu seiner vollen Größe auf und versuchte, so furchteinflößend wie möglich zu wirken - zum Glück sah er sich dabei nicht im Spiegel, schließlich wäre er sonst wohl vor Scham im Boden versunken. „Ihr werdet den Publikus™ niemals bekommen! Diese Erfindung wäre besser nie in meinen Kopf gekommen, doch ihr werdet sie da nicht rausholen!“
Der Gesichtsausdruck der Männer vor ihm wurde seit dem Öffnen der Tür konstant immer verwirrter. Sich plötzlich seiner eigenen Unterlegenheit klarwerdend, hielt Geff sich am Tresen fest, und suchte mit der anderen Hand nach irgendetwas, das er ergreifen konnte, und das ihm eventuell nützlich sein konnte. Gleichzeitig stotterte er verhalten: „Aber... aber vielleicht ist das auch gar nicht das, wonach... Sie... suchen... Ähm... Tragen Sie doch Ihr Anliegen erst einmal vor... bitte...“ Ein unglaublich unschuldiger Blick folgte dieser Aussage.
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