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Neuling
Der Brustkorb hob und sank unkontrolliert und ihm gar zu schnell. Er wollte, dass es endlich enden mag. Seine Augen starrten gebannt auf die Tür. Jederzeit könnte ein Gardist kommen und ihm die Fesseln anlegen. Das hätte Temotshin heute noch zu allem Überfluss der Geschenke an jenem Tage noch gefehlt. Die Tür zitterte immer noch von dem wuchtigen Schlag, die sie von ihm bekam. Diese Bewegung versetze ihn in einen Zustand einer Panik, die ihn am liebsten noch weiter nach hinten hätten kriechen lassen, doch war ein stabiles Brett ihm als Gegenspieler gesandt. Seufzend musste er sich gestehen, dass nur ihm so etwas passieren könnte. Zu letzt warf ihn der Schmied aus jenem Gewerbe. Nun gut er stand wohl im Recht, denn sein Haupt neigte kaum über den Amboss und so schlug er Schwerter die wohl eher zum kochen taugten, als zum anständigem Kampfe. Nun hatte er keinen Sold mehr, kein Heim und kein anständiges Kleid mehr, doch die Zwille wich nicht von ihm. Ein kleines Lächeln schmückte zum ersten Male heute sein Lächeln, oder wollte es jedenfalls. Denn die knisternde Stille wurde von einem ungehobelten Störenfried einfach zerbrochen. Wie konnte man nur so dreist sein? Solch ein Frevel musste er sich bieten lassen. So muss er wohl noch sein gesamtes Leben fristen, in dem er sich von jedem 3 Kera Burschen ansprechen lassen muss. Welch eine Wortwahl ist das denn? Ein Ähm… dies konnten nur die Worte eines Bauernlümmels sein. Doch dann kam Temotshin auf einmal zur Besinnung. Er war der ungehobelte ungebetene Gast, der den Frieden zum Einsturz brachte. Schamesröte stieg in ihm auf. Seine Augen wurden größer und größer, als wollten sie aus seinem Schädel steigen und ihn verlassen. Die Mundwinkel klappten auf und er konnte kaum noch den Speichel fangen. Er begann grässlich zu husten. Alles um ihn herum wurde nässer und nässer. Sofort sammelte sich Wasser in den Augen, ihm war es alles einfach zu viel in diesem Moment und so floss eine Träne über die Wange, bis sie sich im Boden bettete. Er hatte die Konzentration in jenem Momente verloren und bekam nicht mit was er so sprach, irgendetwas von Tüchern. Was wollte er mit Tüchern? Wollte er ihm nun auch noch das Nachthemd rauben? War er an Diebe gekommen? Er schluckte und suchte nach etwas greifbaren, womit er sich wehren könnte, doch fing er außer einem Splitter nichts. Nun war noch Schmerz zu den Leiden des jungen T.. Wie einen Stein musste er nun hinab schlucken, denn Stille trat ein und wer weiß, in welcher Hand der Tunichtgut den Dolch hält. Zum besänftigen räusperte sich Temotshin nur kurz und sprach sofort, als wäre nichts in einem flüssigen tiefen Ton um Kraft zu zeigen: „ Seid mir gegrüßt junger Lord. Verzeiht mein Eindringen zur frühen Stund. Doch wurd ich verfolgt und mich trugen die Füße schneller, als Argus es hätte sehen können. Es ist nun nicht eine Freude für euch, dessen bin ich mir bewusst, einen solchen Gast wie mich ertragen zu müssen. Ich verlange nicht, dass ihr mir das Tafelsilber aushändigt, oder poliert. Bitte poliert auch keinen blanken Stahl an meinen Knochen, ich ersuche euch. Wir können der Bluteslust doch auch beim Feuer und einem Mete frönen. Nun vielleicht auch anderen Gelüsten, wenn ihr mich versteht.“ Er begann einfach lauthals zu lachen. Schloss die Augen und versuchte sich zaghaft aufzurichten, versteckte schön die Zwille hinter seinem Rücken, währenddessen er sprach: „ Wisst ihr mein Dasein hat sicher eine lustige Geschichte jedoch…“ In dem Moment sah er sich eifrig um: „ Was habt ihr nur angerichtet, das ihr solch ein wüstes Durcheinander herrscht? Wurde hier der Krieg der Barbaren ausgefochten? Und überhaupt, was ist das für ein Geruch der tief in meine Nasen steigt? Wollt ihr mich betäuben. Junger Ritter, so lasst bitte ab, ich bin zu klein um genügend Fleisch an mir zu haben, dass ihr genießen könntet.“
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