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Thema: Tingulin - eine Art Fortsetzung

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Der Nebel ist doch wahrlich eine Behinderung für jedermann, besonders für Kleinwüchsige. Der glühende Feuerball ist soeben über das Firmament geklettert. Doch war es nur dumpfes Licht das auf jeden niederfallen konnte. So war das kleine Fenster eher am heutigen Morgen für Temotshin nutzlos geworden. Gerade wollte er sich aus dem Bett rollen und in den Morgenmantel schlüpfen, doch war es einfach viel zu finster, als dass die Glubschaugen etwas wirklich erkennen könnten. Auch mit größter Anstrengung und Vorsicht die zu solch einer Uhrzeit aufzufinden war, konnte er es nicht vermeiden gegen das Gerümpel, dessen er sich sträubte wegzuräumen, zu treten. Zu nächst war es nur ein leichter stechender Schmerz, alsbald es vom großen Zeh zur Ferse hinüber über den Bauch bis hin zum Hirne hinaufstieg. Die Folge war klar, dass er einen Schrei wie aus vergangen Jahrhunderten ausstieß, der seinen ungnädigen Nachbarn weckte und der sogleich mit Gebrüll antwortete, was das nur für ein Nichtsnutz sei. Als noch ein paar angenehme Worte zu seinem Ohr gelangten wart es erneut Stille. Der Morgen ließ sich nicht davon vertreiben. Die Stadt vernichtete um solche eine Uhrzeit jegliches Geräusch. Vöglein wachten mit der Stadt auf, die jedoch noch tief in den Federn lag, so war auch das zwitschern des frühen Vogels ausgeschlossen. Temotshin setzte sich nun auf das Bett und ließ die Beinchen baumeln. Der Tag war so frisch, was sollte man nur damit anfangen? Als Temotshin seine Gedanken aufs Genaueste abwog stand er auf und besah sich sein kleines Kämmerchen. Die Fackel von der gestrigen Nacht war noch nicht erloschen und so beschloss er als Präsent für seine Augen sie neu zu entflammen. So nahm er ein kleines Kännchen und mit der anderen Hand streifte er sich das Nachtkleid ab und ergriff den Morgenmantel. Er schraubte gewissenhaft den Verschluss ab und bedeckte sich erneut. Gähnend stapfte er zur Fackel die an der anderen Seite des Kämmerchens in einer Feuerschale lag, sie glomm noch. Elegant konnte er zur frühen Stund einfach nicht sein, daher geriet er ins stolpern. Seine Pergamentrolle lag im weg. Er trat versehentlich darauf und nun fungierte sie als Rolle. So ging es gut 3 Schritte nach vorne, bis der Weg sein Ende an der Zwille fand, die vom Bett ausgesehenen nur ein Katzensprung entfernt war. Von der Müdigkeit noch ganz trunken, flog er nach vorne und er merkte nicht, wie sich die Kanne entleert hatte und nun war eine Straße die das gesamte Gemach füllte, es war nicht viel von Nöten bei der Größe oder eher Kleine des Zimmers. Nun bleibt ein Körper ja nicht einfach so mit Schwung liegen, nein er schlitterte weiter bis sein Schädel gegen das Tischchen stieß, auf welchem die Feuerschale ihren Platz gefunden hatte. Zu seinem Pech war es ein morscher Holzstab auf den er traf und so berstete er. Ein Tisch der einst 4 und nun 3 Beine hat, kann einfach nicht weiter bestehen und so fiel er auf ihn hernieder. Die glimmende Fackel rollte geradewegs auf die Lache von Ölen zu. Es war nur ein Augenschlag vergangen als sich dann eine Feuerspur quer durch die Stube. Nun konnte er sich natürlich keine aus Steinen gepflasterte Behausung leisten und so fing Holz, Heu und Mist an lichterloh zu brennen. Geistesgegenwertig (von einem auf den nächsten Moment fing er seine geistige Anwesenheit) sprang Temotshin auf, grabschte noch vorher nach der Zwille, damit ihr ja nichts passieren würde und stemmte anschließend sein Körper gegen die morbide Wand, die nicht lange ihm standhalten konnte. Nun war der Weg zum Leben ihm dargeboten und er musste fliehen aus seiner Zuflucht. Die Flammen hatten derweil bereits den Stützpfeiler begonnen zu zerfressen. Zu seinem Glück im Unglück sollte jedoch noch erwähnt werden, dass sein Haus ein paar Schritte abstand hatte zum nächstgelegenen, da niemand bei ihm wohnen wollt, hatte. Nun stand der geplagte Temotshin vor seiner Behausung die gerade zu Grunde ging und einen Atemzug später in sich selbst zusammenstürzte. Jetzt war nur noch ein Problem zu bewältigen, in der Eile hat er nicht bemerkt, dass sein Morgenmantel Feuer fing. So blieb ihm nur noch die Wahl diesen Lumpen von sich zu reißen und in die verzehrenden Flammen zu werfen. So stand er nun vor der qualmenden Ruine, nichts mehr besitzend außer die Unterwäsche am Leibe und die Zwille in der linken Hand. Betrübt sah sich Temotshin um, in welche Richtung er nun fliehen sollte, damit ihn die Stadt nicht so sehen würde, zu viel Schmach war ihm dazu im Sinne. Schnell war eine dunkle Gasse gefunden, doch der Morgen war etwas windig und recht frisch, so begann er schnell zu zittern, ohne zu wissen wo er nun hin sollte. Alle Wege zum Abgrund boten sich ihm schließlich dar.

    Geändert von Temotshin (09.11.2008 um 19:20 Uhr)

  2. #2
    Er war nur wenige Schritte gelaufen, da erkannte er bereits eine schemenhafte Gestalt nicht weit vor sich; war dies bereits Sinda oder noch ein weiterer ungebetener Gast? Wahrlich: die Gesellschaft der jungen Frau vom Flussvolk und der beleibten, äußerst schwierigen Frau hatte er sich selbst ausgesucht – mehr oder minder freiwillig; die Zigeunerin war – dessen war er sich jedoch ziemlich sicher – kein zufällig aufgetauchter Besuch. Auch wenn es paranoid wirken mochte, doch auf unerklärliche Weise wollte ihm der maskierte fremde Magier nicht aus dem Kopf gehen. Vielleicht vermutete er deshalb eine gewisse Verbindung zwischen seinem dritten Gast und diesem komischen Mann. Doch würde er sich hüten, diese Vermutungen laut auszusprechen – vor allem in der Gegenwart der Beliebten und der Zigeunerin selbst; letztere könnte unerwartet gefährlich werden, wohingegen er berechtigt vermuten konnte, die beleibte Frau in einen weiteren Anfall wahnsinniger Hysterie ausbrechen zu lassen, sobald er seine Theorie äußern würde. Daher beschloss Marxzes, sich mit Sinda darüber auszutauschen; er hielt sie für ein äußerst kluges Mädchen und vermutlich würde sie sich auch bereits ihre Gedanken gemacht haben. Und selbst wenn nicht, so würde sie vielleicht selbst auch ihre Wachsamkeit steigern, was ein nicht zu verachtender Vorteil sein würde. Außerdem hatte sie eine Art an sich, die es für ihn angenehm gestaltete, sich mit ihr zu unterhalten.

    Während er über diese Dinge nachdachte, wurde die Gestalt immer deutlicher erkennbar; es war tatsächlich Sinda. Mit einem dünnen Lächeln kam er ihr entgegen und bemerkte, dass sie ein paar Äste unter dem Arm trug. Mit einer eindeutigen Geste bedeutete Marxzes ihr, ihm die Äste zu geben. „Ich habe gedacht, ich helfe euch ein wenig.“, sagte er um zu überspielen, dass er aus reiner Sorge um sie ihr nach geeilt war. „Und wo wir grade etwas ungestört sind, würde ich mich gern mit euch unterhalten – solltet ihr nichts dagegen haben.“

  3. #3
    as war nicht dieser Wahnsinnige, der da vor ihr stand! Es war eine Frau, eine Zigeunerin. Um sich zu beruhigen atmete Liudvika ein paar Mal tief ein und aus. Auch wenn ihr Zigeuner nicht geheuer waren (womit auch immer diese Leute ihr Geld verdienten, es konnte nicht rechtens sein), von dieser Frau musste sie sich bestimmt nicht fürchten. Außerem hatte sie ihre beiden Retter in ihrer Nähe. Die beiden kamen bestimmt gleich wieder. Bestimmt.

    Erst jetzt wurde sie sich ihrer klatschnassen Situation bewusst.
    "Suppe, ja, eine Suppe wäre schön. Und noch ein Tee.", sie zupfte an ihrem Halstuch herum, ahm es ab und wrang es aus. Wasser tropfte auf den Boden zwischen ihren Beinen.
    "Und ein warmes Feuer, sonst hole ich mir noch eine Lungenentzündung."
    Umstänlich bemühte sich Liudvika auf und ging zurück in die Hütte um sich den Stuhl direkt vor das Feuer zu stellen und sich niederzulassen.
    Hochrot saß sie da.
    Der Mann könnte jederzeit in seine Hütte zurückkehren und die beiden Frauen waren ihr fremd. Die Scham überwiegte. Sollten ihr die Kleider doch am Leibe trocknen.

  4. #4
    Alania schaute der Dicken Frau nach " ..und ein Tee bitte," sie schnaufte,
    " Ja Madam , viellecht wünscht ihr auch noch eure Pantoffeln und ein Braten zum Dinner ?" Es war immer das selbe mit dem Adeligen , reichte man ihnen den kleinen Finger , dann rissen sie einem immer gleich den ganzen Arm mit ab, aber es war keine Zeit für Aufregung, die Alte würde eh bald das bekommen was sie verdiente....sollte es nach Lysep gehen.

    Noch immer stand dieser unsegliche Nebel in dichten Schwaden um sie herum, kein guter Ort um eine Suppe zu kochen, ihre spezial Suppe,
    " Bei den 13 Göttern , vielleicht hat die Kleine den Braten gerochen und wo ist eigentlich dieser Kerl ....," Stirnrunzelnd blickte sie sich suchend um.

  5. #5
    Sanft streichelten Geff die fliegenden Federn, als er im Hof seines Hauses von den ersten Sonnenstrahlen geweckt wurde.
    Langsam stand er auf, um die Federn nicht zu verschrecken und doch noch zu verscheuchen, ging dann leise ins Haus hinein, um ein Laken zu holen, breitete dieses über den Federn aus und knotete seine Enden zusammen, sodass eine Art Sack entstand aus dem die Federn nicht so einfach fliehen konnten. Nun pfiff er vergnügt und hoffte auf einen schönen, erfolgreichen Tag - zumindest einen besseren, als den vorangegangenen.
    Noch immer ein wenig schläfrig wühlte er in seinem Zimmer herum, um unter einem der vielen Stapel etwas Essbares hervorzuzaubern, doch nach langen, erfolglosen Minuten gab er auf und ging in Richtung Küche. Schon in der Tür zur Küche traf er seine Mutter - mal wieder, er mochte schon fast sagen: wie immer - in heller Aufregung. „Du und Dein Schwarzpulver!“, fing sie an zu zetern. Geffs Gesicht bildete ein großes Fragezeichen. „Gerade eben ist es schon wieder passiert!“ Er versuchte, an ihr vorbei in die Küche zu kommen. „Hör mir doch mal zu!“ Sanft aber bestimmt schob er seine Mutter beiseite und betrat die Küche. „Du sollst mit diesem Schwarzpulververkauf endlich aufhören und etwas Anständiges lernen! Vor einer Stunde erst ist schon wieder ein Haus abgebrannt! Die Nachbarin hat‘s mir gerade erst erzählt...“ Geff schüttelte bedächtig den Kopf, nahm sich etwas zu Essen, sah seine Mutter an und sagte: „Guten Morgen.“ Dann verließ er die Küche wieder und betrat seinen Laden, den er nach dem gestrigen kurzen Brand noch nicht aufgeräumt hatte. Doch statt etwas umzuräumen saß er lediglich hinter der Theke und starrte gedankenverloren auf einen Stapel selbstschreibende Federn™. Auch dieser Anblick ließ ihm keine Ruhe, erinnerte er ihn doch daran, dass er noch das Übersetzungsgerät fertigstellen musste, dass den Quatsch, den die selbstschreibenden Federn fabrizierten, in sinnvolle Sätze umwandeln sollte.

  6. #6
    Als Marxzes sagte, dass er ihr hatte helfen wollen, hätte das Flussmädchen fast angefangen zu kichern. Die Luftfeuchtigkeit würde es der Zigeunerin schwer machen, jetzt unter freiem Himmel ein Feuer zu entfachen. Trotzdem gab sie ihm die Äste und verkniff sich diesen unnötigen Kommentar. Ihr Gegenüber schien über andere Dinge reden zu wollen als das Wetter. „Natürlich haben ich nichts dagegen. Auch wenn wir die beiden Frauen vielleicht nicht allzu lange alleine lassen sollten. Ist …ist sie schon wieder zu sich gekommen?“

    Auf diese Frage zögerte Marxzes kurz, bevor er freimütig sagte: „Ja, ist sie. In Ermangelung von Körperkraft habe ich mich dazu entschlossen, sie mit einem Eimer Wasser wieder zur Besinnung zu bringen.“. Ein Lächeln spiegelte sich auf seinem Gesicht wieder. „Ein amüsanter Anblick, wenn ich ehrlich bin, auch wenn sie gewütet hat wie eine Amselmutter, die einen Nesträuber fernhalten will.“.

    Diesmal wäre ihren Zügen eindeutig ein leichtes Schmunzeln zu entnehmen gewesen, wäre die Sicht besser gewesen. Auch wenn der leicht rundlichen Frau nicht wirklich etwas böses wünschte, so war sie doch leicht schadenfroh. „Entschuldigt, dass ich so plötzlich verschwunden bin. Ich muss zugeben, dass ich die Gelegenheit ausgenutzt habe, um etwas Ruhe zu bekommen.“ Die ständigen Anschuldigungen waren ihr auf die Nerven gegangen. „Entschuldigt, wenn ich etwas übervorsichtig klingen mag, aber ich habe etwas nachgedacht und würde die anderen nicht weiter unbeobachtet lassen.“ Nicht nur das. Sie hatte auch ein ungutes Gefühl sich hier mit Marxzes offen zu unterhalten, man konnte nie wissen, wer noch alles zuhörte. Doch diese ‚Nebelsuppe’ hatte sie sich selbst eingebrockt. „Ihr solltet euch vielleicht überlegen, wie ihr die Platzverhältnisse regelt… in euer Hütte.“ Vielleicht würde er ja die versteckte Andeutung verstehen, die sich hinter ihren Worten versteckte.

    Geändert von kate@net (18.11.2008 um 22:17 Uhr)

  7. #7
    Liudvika wippte auf ihrem Stuhl vor und zurück. Langsam schlich die Kälte der langsam trocknenden Kleider in ihre Knochen.
    "Hatschi!", sie nieste einfach in ihren Rock.
    Muffin saß ihr zu Füßen und starrte sie aus großen goldenen Augen an. Es sah fast traurig aus, wie sie den Kopf ein wenig schräg hielt und fast unhörbar schnurrte. Fast so als wollte sie sagen 'Lass und nach Hause gehen.'
    "Wir können nicht gehen. Nicht alleine. Dieser Wahnsinnige mit der Maske lauert bestimmt irgendwo. Und du kannst uns leider nicht beschützen. Wir brauchen den Schutz dieses seltsamen Pärchens.....", leiste sprach sie zu der Katze.
    Immer auf der Hut, der Zigeunerin nicht vertrauend.

    Um in Bewegung zu kommen und warm zu werden, stand sie auf und sah sich in der Hütte nach Zutaten für einen weiteren Tee um.

  8. #8
    Undenkbar wie eng solche Straßen doch werden können. Wie ein Schlund wurden sie eingesogen und Temotshin ergriff nur die letzten Zweige vorm Treibsand um sich weiterbewegen zu können. Der feste Gang wandelte sich nach und nach in ein Straucheln. Ein kalter Wind von Osten blies ihm grausam unters Nachthemd. Die Zähne schlugen unbarmherzig aufeinander, wie eine Herde wilder Pferde im Galopp. Wie von selbst schlangen sich die Arme um seinen Körper und zogen sich fest. Ihm kam in den Sinn wie sein Großvater einst erzählte, wie es war über die schneebedeckten Kämme der Berge mit nichts weiter als Lumpen an den Füßen zu stapfen. Er wollte eigentlich nicht mehr weiter, der Weg war doch schon längst zu Ende für ihn. Warum beschreitet er solch einen Gang nach Kanossa? Langsam schlugen die Mägde die zum Markt eilen müssen die Läden der Fenster auf um Licht in ihre schäbigen Behausungen zu entführen. Er war nun 3 Gassen weiter gegangen als die ersten schnell wieder die Läden zuknallen ließen, als sie sahen welches Elend sich in den Straßen halb nackt herum treibt. Es ist eine faszinierende Erscheinung, welches Gemüt das Erscheinungsbild des ersten Wesens ausmacht, dass man anblickt. Ist es erst ein solches wie er, ist er das Gesprächsmaterial für die jungen Mägde die kindlich kichern, währenddessen sie das frische Brot zum Markt tragen. Wenn die Sonne im Zenit steht sind es die Waschweiber am Brunnen die schon beinah männlich ein raues Lachen über die Höfe schallen lassen. Wenn die Sonne sich vom Tag verabschiedet, sind es nun die Burschen die von der Lehre sich an der alten verwitterten Mauer treffen um sich vom eigenen Elend ablenken wollen. Dann sind es, sobald der Mond seinen Platz weit über uns erkämpft hat, die alten vom leben gezeichneten Männer in den Spelunken die kleinbürgerlich darüber philosophieren, wie weit es denn doch schon gekommen ist. Als er nun doch mal schmunzeln musste, war der Weg zu Ende. Sein Blick richtete sich nach oben. Er glitt an einem vermoderten Holzpfahl vorbei, auf dem sich 2 Schilder stützten. Schön verziert und dadurch an der Lesbarkeit büßend standen 2 Namen der Wege auf ihnen. Er besah sich beider Wege ganz genau. Der eine war ein langer schmaler Pfad umringt von Kisten für die Händler in denen so mancher schmaus wartete. Heute Nachmittag würde es sicher ein Gemenge hier geben und der Lärm wäre kaum auszuhalten. Der andere führte ihn nur noch tiefer in die Siedlungen hinein. Sein Magen knurrte leis, aber bestimmend. So war es keines Geniusses von Nöten den richtigen Weg zu finden. So taumelte er benommen von den feinsten Gerüchen von Kiste zu Kiste. Sie waren zu seinem Ungunsten beinah alle gut verriegelt und hier und da war auch ein dicker Mann der ihn mit dem Besen schon vertreiben wollte. Wer würde gern solch ein Gesindel an seinen Schätzen haben? Nervös rieb er sich die Finger und die Zunge strich über die trockenen Lippen. Da war nun doch noch sein Moment gekommen. Soeben hat der Moster einen großen Apfel fallen gelassen und bekam es nicht mit. Der Korb schwoll schließlich über, was macht es schon wenn ihm ein Apfel da fehlte? Schnell war der Apfel gegriffen und noch schneller war er ein paar gute 30 Schritt weiter. Nun besah er sich den Apfel. Hier und da war noch etwas Staub, doch nichts was sein Hemd nicht hätte abbekommen. Da auf einmal schrie es so laut und schrill, dass er zusammen zuckte:“ Ein Dieb haltet ihn!“ Es musste eine verängstigte junge Frau gewesen sein, der von seinem Antlitz wohl so sehr der Schreck in die Glieder fuhr, als dass sie ihn schnellst möglichst aus den Augen haben wollte. Eben noch betrachtete er die schöne glänzende Schale des saftigen Apfels. Nun nahm er seine kleinen Beine in die Hand und begann zu rennen. Er wusste nicht vor was, denn er sah keine Garde in seiner Nähe. Bevor er es sich versah war er in einem Laden verschwunden. Da eben schlug er noch die Türe hinter sich zu, da kauerte er schon vor einer Theke die Augen fest zukneifend. Sein Herz schlug so laut in der kleinen Brust, dass er meinte er stände direkt neben einem Kanonier der zum Salute scharf schießt. Er wollte nicht wimmern versprach er sich und so beließ er es bei schaurigen zittern. Den Apfel in seiner Hand umkrampfend.

  9. #9
    Geff war noch immer tief in seine Gedanken versunken, als plötzlich die Tür zu seinem Laden aufschwang, ein Wesen hindurchschlüpfte und mit einem lauten Knall die Tür schon wieder zuschlug. Geff blinzelte ein, zwei mal, und nahm dann einen nur sehr spärlich bekleideten, recht jungen Mann wahr, der direkt vor ihm auf dem Boden kauerte. Dieser wirkte leicht apathisch und durchaus etwas gehetzt, fand Geff. Was mochte er in einem solchen Laden, über dem in großen, fluoreszierenden Lettern „Apparaturen für allerlei Alltagsabenteuer“ stand, suchen?
    Bei diesem Gedanken fiel Geff ein, dass auch er noch leicht fluoreszierte, da die Federn über Nacht auf ihn und seine schwarzpulvergetränkte Kleidung abgefärbt hatten. Seine Mutter hatte schon gar nichts mehr dazu gesagt, sie war einen solchen Anblick ja gewöhnt, aber wie konnte er nur einem wildfremden Menschen so gegenübertreten?
    „Ähem“, begann er, den Fremden anzusprechen. „Äh... Wer sind Sie? Und was wollen Sie hier? Möchten Sie etwa etwas kaufen?“ So war es richtig, dachte sich Geff, immer professionell und kundenorientiert bleiben. „Ich könnte Ihnen einige wunderbare Tuche aus imitiertem Seidenimitat zur Verfügung stellen, die nur leicht angebrannt sind. Mit denen könnten Sie zum Schneider gehen, und sich ordentlich einkleiden lassen.“

  10. #10
    Ihr Gegenüber bedachte sie nur mit einem fragenden Blick. Er würde schon noch herausfinden, was sie gemeint hatte. Sinda wandte sich ab und begab sich wie angekündigt wieder vor die Hütte, wo die Zigeunerin immer noch stand. Sie würde bestimmt schon leicht verärgert zu sein, weil sie sich so viel Zeit gelassen hatte. Da Marxzes nun die paar Stöckchen hatte, die sie aufgelesen hatte, kam sie mit leeren Händen zu der ihr zurück. „Brennholz konnte ich bei dem Wetter leider keines finden.“ Unschlüssig blieb Sinda vor der Frau stehen. Die andere war sicher in der Hütte und erholte sich von dem Wasseranschlag.

  11. #11
    Der Brustkorb hob und sank unkontrolliert und ihm gar zu schnell. Er wollte, dass es endlich enden mag. Seine Augen starrten gebannt auf die Tür. Jederzeit könnte ein Gardist kommen und ihm die Fesseln anlegen. Das hätte Temotshin heute noch zu allem Überfluss der Geschenke an jenem Tage noch gefehlt. Die Tür zitterte immer noch von dem wuchtigen Schlag, die sie von ihm bekam. Diese Bewegung versetze ihn in einen Zustand einer Panik, die ihn am liebsten noch weiter nach hinten hätten kriechen lassen, doch war ein stabiles Brett ihm als Gegenspieler gesandt. Seufzend musste er sich gestehen, dass nur ihm so etwas passieren könnte. Zu letzt warf ihn der Schmied aus jenem Gewerbe. Nun gut er stand wohl im Recht, denn sein Haupt neigte kaum über den Amboss und so schlug er Schwerter die wohl eher zum kochen taugten, als zum anständigem Kampfe. Nun hatte er keinen Sold mehr, kein Heim und kein anständiges Kleid mehr, doch die Zwille wich nicht von ihm. Ein kleines Lächeln schmückte zum ersten Male heute sein Lächeln, oder wollte es jedenfalls. Denn die knisternde Stille wurde von einem ungehobelten Störenfried einfach zerbrochen. Wie konnte man nur so dreist sein? Solch ein Frevel musste er sich bieten lassen. So muss er wohl noch sein gesamtes Leben fristen, in dem er sich von jedem 3 Kera Burschen ansprechen lassen muss. Welch eine Wortwahl ist das denn? Ein Ähm… dies konnten nur die Worte eines Bauernlümmels sein. Doch dann kam Temotshin auf einmal zur Besinnung. Er war der ungehobelte ungebetene Gast, der den Frieden zum Einsturz brachte. Schamesröte stieg in ihm auf. Seine Augen wurden größer und größer, als wollten sie aus seinem Schädel steigen und ihn verlassen. Die Mundwinkel klappten auf und er konnte kaum noch den Speichel fangen. Er begann grässlich zu husten. Alles um ihn herum wurde nässer und nässer. Sofort sammelte sich Wasser in den Augen, ihm war es alles einfach zu viel in diesem Moment und so floss eine Träne über die Wange, bis sie sich im Boden bettete. Er hatte die Konzentration in jenem Momente verloren und bekam nicht mit was er so sprach, irgendetwas von Tüchern. Was wollte er mit Tüchern? Wollte er ihm nun auch noch das Nachthemd rauben? War er an Diebe gekommen? Er schluckte und suchte nach etwas greifbaren, womit er sich wehren könnte, doch fing er außer einem Splitter nichts. Nun war noch Schmerz zu den Leiden des jungen T.. Wie einen Stein musste er nun hinab schlucken, denn Stille trat ein und wer weiß, in welcher Hand der Tunichtgut den Dolch hält. Zum besänftigen räusperte sich Temotshin nur kurz und sprach sofort, als wäre nichts in einem flüssigen tiefen Ton um Kraft zu zeigen: „ Seid mir gegrüßt junger Lord. Verzeiht mein Eindringen zur frühen Stund. Doch wurd ich verfolgt und mich trugen die Füße schneller, als Argus es hätte sehen können. Es ist nun nicht eine Freude für euch, dessen bin ich mir bewusst, einen solchen Gast wie mich ertragen zu müssen. Ich verlange nicht, dass ihr mir das Tafelsilber aushändigt, oder poliert. Bitte poliert auch keinen blanken Stahl an meinen Knochen, ich ersuche euch. Wir können der Bluteslust doch auch beim Feuer und einem Mete frönen. Nun vielleicht auch anderen Gelüsten, wenn ihr mich versteht.“ Er begann einfach lauthals zu lachen. Schloss die Augen und versuchte sich zaghaft aufzurichten, versteckte schön die Zwille hinter seinem Rücken, währenddessen er sprach: „ Wisst ihr mein Dasein hat sicher eine lustige Geschichte jedoch…“ In dem Moment sah er sich eifrig um: „ Was habt ihr nur angerichtet, das ihr solch ein wüstes Durcheinander herrscht? Wurde hier der Krieg der Barbaren ausgefochten? Und überhaupt, was ist das für ein Geruch der tief in meine Nasen steigt? Wollt ihr mich betäuben. Junger Ritter, so lasst bitte ab, ich bin zu klein um genügend Fleisch an mir zu haben, dass ihr genießen könntet.“

  12. #12
    Geff betrachtete seinen zunächst leicht panischen Gast, dessen Zustand von Agressivität zu Unterwürfigkeit zu wechseln schien. Schnell versuchte er, die Situation etwas aufzulösen. „Zuerst ist es wichtig, dass Sie erfahren, dass ich nicht die Absicht habe, Sie mit einer Waffe zu bedrohen. Das ist nicht meine Art. Stattdessen versuche ich häufig eher, die Wünsche anderer zu erfüllen - so auch, als ich eine kleine Demonstrationsvorführung eines Feuerschirmes für einige Kunden abhielt. Dabei fing leider der ganze Laden Feuer... nunja, die Auswirkungen sehen Sie ja.“ Geff blickte sich ein wenig um, und befand dann, dass es für seinen Gast angenehmer sein könnte, unverwüstete Teile des Hauses zu sehen. Ebenjener Gast sah ohnehin nicht so aus, als würde seine Kaufkraft den Umsatz des Ladens erheblich verbessern.
    „Wenn Sie möchten, können wir gern zusammen in die Küche gehen. Bei einem gemütlichen Happen zu essen können Sie mir dann ganz in Ruhe erklären, was jetzt eigentlich vorgefallen ist, und warum sie gerade bei mir aufgetaucht sind.“ Natürlich konnte Geff nicht jeden Tag irgendwelche Fremden zum Essen einladen - was hätte schon allein seine Mutter dazu sagen sollen? - doch dieser Kerl tat ihm Leid und noch dazu war er sehr neugierig darauf, zu erfahren, was tatsächlich hinter seinem plötzlichen Auftreten steckte.
    Er verließ den Laden in Richtung Küche und bedeutete dem Fremden, der noch immer auf dem Boden verharrt hatte, ihm zu folgen.

  13. #13
    Sofort hing er an den Lippen jenes Burschen der sich seiner erbarmte. Er musste es einfach mit einem Lächeln entlohnen, dass es noch solche Ritter von diesem Schlage gab. Wahrlich es ist eine Wohltat. So begann er ausführlich diesen Samariter zu begutachten. Die Musterung viel in seinen Gedanken nur in den löblichsten Tönen aus. Ein jeder sollte einfach seine Gestalt und Tugenden besitzen. Ein fester Schritt riss ihn mit, gleich würde es ein deftiges Mahl geben. Alle Ängste wurden ihm genommen und so wurden seine Augen, jene eines Kindes. Voller Neugier stolzierten sie umher. Eine kleine Feder erhielt seine volle Aufmerksamkeit, denn sanft schwing sie sich herab. Immer wieder nach links und dann wieder nach rechts. Doch als der wackere Ritter vor ihm an jeder vorbei ging, schwang sie sich erneut in die Lüfte. Sein Atem stoppte in jenem Moment. Er sah es einmal zu vor, dass so etwas geschah. Es konnte kein natürlicher Eingriff gewesen sein, die Läden sind noch alle verschlossen. So muss es wie viele Monde zu vor, ein Magier gewesen sein. Doch waren in jenem Raume nur er und der Ritter. Hatte Temotshin Zauberkräfte erlangt? Ich starrte auf die Feder und doch auch nachdem der Schweiß auf seiner Stirn begann zu perlen, ging sie ihren Weg wieder hinab. So musste es doch der Held sein, über den Temotshin schon ganze Epen sich dichtete. Wie konnte er ihn nur so missbrauchen. Sogleich stieg der Zorn, der im Bauche geboren wurde, hinauf und brachte Galle mit sich. Er wollte sie so gleich speien. Wie konnte man nur als Magier auf dieser schönen Erde wandeln. Weshalb beschmutzt er so seine Wege? Erst die Hand reichen, um ihn dann zu verspeisen wohlmöglich. Er wollte ihn sicher in den Zuber werfen und um ihn herumtanzen. Der Abschaum ist so nah vor ihm und seine Zwille so gut versteckt. Es bedarf nur noch des richtigen Glockenschlags, so dann wird er fallen. Die Pest wird vom Rande der Erde geschoben. Auf ewig soll dieses Pack schmoren. Erst wenn er den letzten mit den eigenen Händen vergraben hätte, würde er wieder schlaf finden. Sie müssen Schuld an seinem Elend sein, dass sich heute über ihn hermachte, wie ein räudiger Köter. Doch könne er nicht hier jenen umbringen, nicht an jener Stelle. Die Wachen würden heran stürmen. Diese ahnungslosen Tölpel, die nichts weiter machen als Jungfrauen ihrer Unschuld zu berauben und jeden alten Greis in den Schuldenturm zu stecken, doch die Magier aufzuhängen, sei zu viel Arbeit. Ihre ekligen Wampen quellen durch den Harnisch und stinken tun sie auch aus jeder Körperöffnung. Während der Überlegung sind ganze 3 Schritte vergangen und schnell waren alle Entschlüsse für ihn gefasst, nun musste er nur noch gute Miene machen zu seinem Kreuzzug. So räusperte er sich und sprach mit der unsichersten Stimme die seine Kehle gerade hergab „ Verzeiht mir MyLord, doch seid ihr nicht jener Magier, von dem die gesamte Stadt munkelt? Wo ich euren galanten Schritt seh, euer vortreffliches Äußeres, ihr müsst es einfach sein. Ein jeder sprach zu mir schon, dass er von den Künsten überwältigt sei. Auch wenn ihr als schüchtern verschrien werdet, hab ich nicht recht? Ihr zeigt nicht eure Künste jedem Gaffer. Doch darf ich euch Meister etwas bitten? Kleidung und Speisen finde ich noch, so hoffe ich es jedenfalls. Nein ich möchte, dass ihr alle Magier die ihr als bekannt bezeichnen würdet, einladet. Den Grund verrate ich euch des Nachts, am alten Glockenturm und auch wann alles stattfinden wird, sobald sich die Botschaft wie ein Feuer umsich greift und einen jeden mitnimmt. Ooooh…Verzeiht meine Vermessenheit, doch ich habe etwas Freudiges zu verkünden und wenn ihr es nun schon wissen würdet, so würde wohlmöglich die Überraschung entschwinden, flux durch die Türe. Ihr kennt mich noch nicht einmal eine Stund und doch verlang ich euch sovieles ab. Ihr würdet einen wahrhaft heldenhaften Dienst für das Volk bereiten, würdet ihr jedem sagen, dass er die Botschaft weiter geben solle. Es wird ein großartiges Spektakel und ihr werdet dabei sein. Ich wende mich an euch, weil ich euch soviel Vertrauen schenken könnt, ohne mit der Wimper zu zucken MyLord. So bitte, ich muss mich aufmachen, es ist nun soviel zu tun. Was für ein freudiger Tag, dass ich euch traf.“ Schnell rennt Temotshin hinaus aus der Türe, immer noch nur mit einem Nachthemd bekleidet. Die Freude ist ihm ins Gesicht gemeißelt.

    Geändert von Temotshin (18.12.2008 um 19:12 Uhr)

  14. #14
    Geff bemerkte die neugierigen Blicke des Fremden, die sowohl über seine Erfindungen, als auch über ihn selbst hinwegglitten, ohne zu lang an einem bestimmten Fleck zu verharren. Als dieser Blick eine fliegende Feder streifte, begann der Fremde plötzlich, in die Ferne zu starren - ohne jedoch langsamer zu werden! Hätte Geff nicht gerade noch rechtzeitig die letzte Tür auf ihrem Weg geöffnet, hätte das Erwachen für seinen Gast wohl schmerzhaft ausfallen können...
    Ebenjener, der von alledem anscheinend nichts bemerkt hatte, begann dann, Geff anzusprechen. Dem war jedoch klar, dass diese Ansprache eigentlich nicht an ihn gerichtet sein konnte - er, mit seinen paar magischen Fähigkeiten, mehr Spielerei als Zauberei, nahezu nutzlos, sollte ein großer und bekannter Magier sein? Er, über und über noch immer mit getrockneter Farbe vom Vortag bedeckt, sollte ein vortreffliches Äußeres besitzen? Und wieso sollte er Verbindungen zu irgendwelchen wirklich bekannten Magiern haben?
    Geff stand noch mehrere Minuten in der geöffneten Vordertür seines Hauses, blickte hinaus in die weite Welt und dachte über die mysteriösen Äußerungen des mysteriösen Fremden nach. Schließlich resignierte er, da er erkannte, dass er einfach nicht verstehen konnte, was all das bedeuten könnte, schloss die Tür und kontrollierte zweimal, ob sie auch tatsächlich verschlossen war. Es war sein Ritual, um sicherzugehen, die Welt auch wirklich ausgesperrt zu haben. Diese große, weite Welt, in der mehr Chaos als Logik regierte, war nichts für ihn. Er wechselte seine Kleidung und zog sich dann in sein Arbeitszimmer zurück, um wenigstens für eine kurze Zeit alles, was außerhalb seiner kleinen Gedankenwelt lag, zu vergessen.

  15. #15

    Sinda ignorierte den Blick der Zigeunerin und begab sich zu den anderen in die Hütte. Die werte Dame hatte wohl durch irgendetwas Marxzes Ärger erregt. Als das Flussmädchen sich zu den beiden gesellte, bemerkte sie sogleich die angespannte Stimmung. Und auch wenn sie die Diskurse des Tages bisweilen erheitert hatten, wurde sie diesen doch langsam überdrüssig und so unterbrach sie das angefangene Streitgespräch des Magiers und seines eher ungewollten Gastes mit einem gespielten kurzen Gähnen. „Es war ein langer Tag. Vielleicht solltet ihr auch darüber nachdenken, etwas Ruhe zu finden, damit wir Morgen früh aufbrechen können, wenn sich unsere Wege wieder trennen. Mit den Strahlen der Sonne sollte der Nebel sich wie die Dunkelheit lichten.“ Von der anderen abgewandt zwinkerte sie Marxzes kurz zu und setzte sich dann auf einen der Stühle, nicht ohne sich danach leicht zu strecken. „Werte Dame, ich weiß ja nicht wie es bei euch aussieht, aber ich würde es bevorzugen erst bei Lichte wieder zu reisen.“ Natürlich war die Höflichkeit des Mädchens genauso gespielt wie ihre Müdigkeit. Sie konnte es nicht abwarten, dass sich ihre Wege endlich wieder trennten. Sie hatte nichts mit dieser Frau gemein und allein die Tatsache, dass diese feine Frau sie dies auch ohne Worte spüren ließ, brachte sie fast zur Weißglut. Doch das Flussmädchen hatte schon lange genug in den Städten der Landmenschen gelebt, dass sie gelernt hatte ihr Temperament zu zügeln, wenn sie es für angebracht hielt – wenigstens meistens. Im Grunde hatte sie allein ihr Temperament in diese Lage gebracht. Hätte sie sich nur etwas in dieser elenden Spelunke zurück gehalten, würde sie jetzt irgendwo ruhig den nächsten Morgen erwarten können.
    Ein Grund mehr jetzt endlich mehr auf ihren Verstand zu vertrauen, der äußerst scharf sein konnte, wenn sie ihre Gedanken nicht nur von Gefühlen lenken ließ. Nachdem sie sich fertig gestreckt hatte, zuckte sie nur noch einmal kurz mit den Schultern und blickte ihre beiden Gefährten abwartend an.

  16. #16
    Einige Zeit später verließ Geff das Haus. Er wollte zum Markt, um sich verschiedene Gegenstände und Zutaten zu kaufen, die er zur Realisierung seiner Erfindungen brauchte. Außerdem hatte ihm seine Mutter aufgetragen, Zutaten für einen leckeren Kuchen zu holen, womit er einverstanden war, da er wusste, dass er am Ende doch wieder am meisten von dem Kuchen essen würde. Offiziell buk seine Mutter für seine Kundschaft, damit diese sich in seinem Laden wohl fühlte. Jedoch traute sich nur selten jemand, etwas in einem so mysteriösen Laden zu probieren, sodass Geff immer mal wieder ein Stück verspeisen konnte...
    Vollkommen in seine Gedanken versunken, rannte er auf dem Weg zum Markt mitten in eine andere Person hinein.

  17. #17
    Lydia rieb sich den Kopf. "Ouch! Kannst Du nicht besser aufpassen!" Irgendso ein verschrobener Kerl hatte sie fast über den Haufen gerannt. Ihre restlichen Zettel waren über den ganzen Gehsteig verteilt und wurden vom Wind in alle Richtungen getragen. Das Mädchen stand wieder auf und versuchte ein paar der zettel wieder zu erhaschen. Doch dazu war es größtenteils schon zu spät. Wütend funkelte sie den anderen an. Doch dann merkte sie, dass sie viel zu viel Aufmerksakeit erregte, man sollte sie besser nicht mit diesen Pamphleten in Verbindung bringen. Schnell schaute Lydia, dass sie sich in eine dunkle Gasse verdrückte, bevor sich der andere auch nur aufgerappelt hatte.

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