Sklavin? Heute schien man sie wirklich gering einzuschätzen. Doch Sinda war zu müde, um sich weiter zu streiten und ihr Volk zu verteidigen. Auch hatte sie heute noch nicht wirklich etwas nahrhaftes zu sich genommen und es war gerecht, wenn sie der Zigeunerin beim Holzsammeln half. In ihrem Stamm war es selbstverständlich gewesen, sich gegenseitig zu helfen.
Zudem war Sinda noch immer misstrauisch und wollte endlich etwas Ruhe zum Nachdenken haben. Die Höflichkeit mit der Marxzes ihr begengnete verwirrte sie. langsam kamen auch in ihr Zweifel auf, ob er auch Interresse an ihr als Frau hatte. Auch wenn er sich in die Einsamkeit zurück gezogen zu haben schien, blieb dieser Landmensch doch ein Mann und sie musste zugeben, dass er ihr sympathisch war. Alles keine guten Vorraussetzungen, um sich der Lage klar zu werden in der sie sich befand. Wenn die beleibte reiche Dame Recht hatte, und der verrückte Feuermagier immer noch hinter ihnen her war, sollten sie zumindest auf der Hut sein.
Nach einem kurzen Zögern, das durch ihre Gedanken über die Worte der Zigeunerin geprägt war, erwiderte Sinda in einem undeutbaren gleichgültigen Ton: "Danke für euer Angebot. Ich werde sehen, was ich an Holz finden kann." Ohne die Antwort der Zigeunerin auch nur abzuwarten, wendete sie sich in Richtung des Waldes. Dabei vergewisserte sie sich noch einmal wo der Mond stand und, dass sie den Weg zurück finden würde. Die Ruhe und Einsamkeit der nächtlichen natur würden ihr hoffentlich gut tun und ihre Gedanken abkühlen. Marxzes würde schon alleine klar kommen mit den beiden Frauen. Sie wunderte sich abermals, warum sie sich überhaupt Gedanken um ihn machte.