Zuerst war sie skeptisch. Aber wahrscheinlich musste sie sich in ihr Schicksal fügen. Dankbar nahm sie den Tee an und setzte sich ans Fenster. Er wärmte von innen und tat gut. Eine gute Kräutermischung. Das hätte sie ihm nicht zugetraut. Gerade wollte sie noch etwas sagen und sich auch namentlich vorstellen, da verfielen ihre beiden Retter wieder in Plauderei. Also starrte sie nur aus dem Fenster. Seufzend überlegte sie, wann sie wohl wieder nach Hause kommen würde.

Ein kleines Licht kam wippend näher. Es war lustig anzusehen. Muffin hockte auf ihrem Schoß und sah dem glühenden Punkt bei seinen Sprüngen zu. Zaghaft patschte sie mit ihrer Pfote an das Fenster um ihn zu fangen.
Dann kam ein helles Klirren dazu. Das gleiche das Mary immer verursacht, wenn sie in der Küche mit den Töpfen und Pfannen hantiert.
Dieses Flussmädchen stand auf um nachzusehen. Und dann dämmerte es Liudvika. Verstärkung!

"Er hat uns verfolgt! Er ist hier!", hysterisch schreiend sah sie bereits ihr Leben an sich vorüberziehen. Da draußen näherte sich ein Wagen mit einem Wahnsinnigen, der drauf und dran war die gesamte Hütte dem Boden gleich zu machen. Die ganze Mühe um sie zu kriegen! Sie war in einem einsamen Waldstück, in einer kleinen Hütte mit einem Gigolo und einer ••••! Hier zu sterben...

Panisch sah sie sich um. Irgendetwas musste doch hier zu finden sein um sich zu verteidigen! Warum nur hatte sie ihren Spazierschirm heute zu Hause gelassen!? Irgendetwas! Bitte, bitte!

Während das Klirren näher kam lief sie wie ein aufgeschrecktes Tier durch die Hütte und suchte nach einem Stock, einem Schürhaken oder irgendetwas. Dann sah sie das Schwert an der Wand! Es war ideal!
Noch bevor irgendjemand etwas unternehmen konnte hatte sie es in ihren Besitz gebracht und gezogen.
Kampflos würde sie ganz sicher nicht sterben.

Mit der blanken Angst in den Augen stürmte sie mit gezogenem Schwert zur Tür hinaus und rief ihrem Verfolger in die Nacht entgegen.
"Lass mich in Ruhe, du Monstrum! Verschwinde! Ich werde hier nicht sterben!"
Schwer atmend stand sie da, dem eigenen Wahnsinn nahe. Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals, da Adrenalin in ihren Venen brannte.
Irgendwo fauchte Muffin.