Jetzt durfte sie die Suppe ausbaden. Hatte sie nicht vor gehabt möglichst wenig Aufsehen zu erregen, um noch eine Weile in dieser kleinen Stadt verweilen zu können? Der Wirt blickte sie immer noch herausfordernd an und teilweise waren auch andere Gäste auf sie aufmerksam geworden. Keine Frage, hier würde sie nicht so schnell eine Unterkunft finden. Das Mädchen stellte sich schon auf eine eher ungemütliche Nacht auf der Straße ein. Doch vielleicht würde ein kleines Ablenkungsmanöver ihr wenigstens aus dieser etwas heiklen Situation helfen.

Ohne lange zu überlegen setzte sie wieder eine Prise Magie ein. Etwas nasses spritzte in ihre Richtung und traf sie und den brummenden Wirt. Der Inhalt eines Glases hatte sich selbstständig gemacht. Ihr Gegenüber richtete seine Aufmerksamkeit nunmehr auf einen anderen Gast, der angetrunken wie er war, wohl nicht einmal gemerkt hatte, dass er nicht selbst sein Bier ausgeschüttet hatte. Das Flussmädchen nutze die Gelegenheit, um schnell unter zu tauchen. Da der Ausgang gerade nicht nah genug war, für diese eher kleine Ablenkung, entschied sie sich für eine andere Richtung und kroch unter einen vermeintlich freien Tisch. Zu spät sah sie, dass dort schon jemand saß. Sie machte sich darauf gefasst, dass man sie verraten würde.

Währenddessen am Tresen meinte der Gastwirt zu dem Unglücklichen, der seinen Getränkes beraubt worden war, dass er für heute wohl genug hätte. Als er wieder dorthin blickte, wo er das freche Flussmenschenkind erwartete, sah er niemanden mehr. Besser so. Solches Pack hatte in seiner Schenke nichts verloren. Er hatte sie sowieso nicht bedienen wollen.


(Schon klar, dass ich unter deinen Tisch gekrabbelt bin Trigaram, oder?)