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Thema: Mit diesem Hobby Geld machen???(RPG-Entwickler)

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  1. #33
    Beweise braucht es doch eher, wenn es tiefer in die theoretische Informatik geht, man will ja wissen, ob Algorithmen terminieren oder man möchte Deadlocks und Starvation vermeiden.

    Zum Grafikzeugs: Ja, lineare Algebra und Numerische Mathematik ist da sicher wichtig. Analysis an sich würde ich weniger behaupten, da es in dieser Disziplin um Grenzwertprozesse geht, während bei Computerlösungen alles diskretisiert wird und schon gar nicht mehr analytisch gelöst wird. Analysis wird höchstens benötigt, um ein Verständnis für die Grundbegriffe zu haben, gelöst werden die Probleme aber numerisch durch Diskretisation.

    Nichtsdestotrotz würde ich lineare Algebra, Analysis und Numerik trotzdem als höhere Mathematik bezeichnen. Sich die Begriffe, Formeln und Sätze anzueignen ist für mathematisch Unbegabte ein eher schwieriges Unterfangen und wer sich mit Schulmathematik auseinandergesetzt hat, wird sich noch schwerer tun, da die neuen Konzepte teils auch im scheinbaren Widerspruch stehen zu dem, was man sich angeeignet hat.

    Zitat Zitat von Dhan
    Ist halt noch die Frage, ob man das im Entwickleralltag so arg braucht die höhere Vektoranalysis (wobei Vektoranalysis noch eines der leichtesten Gebiete ist, Divergenz is wenigstens was Anschauliches und sehr leicht zu rechnendes, ich mein partiell Ableiten und Addieren bekommt ein Gymnasiast wohl hin)
    Die Divergenz ist so ein Beispiel. Natürlich ist die Anwendung einfach, aber versuch mal jemandem zu erklären, was Divergenz bedeutet, wie man sie sich vorzustellen hat und was sie bei partiellen Differentialgleichungen in der Physik zu suchen hat. Das ist das eine, das andere ist die formale Definition über das Skalarprodukt mit dem Nabla-Operator und wie man es richtig darzustellen hat. Das ist nicht wirklich einfach für jemanden, der gelernt hat, dass Funktionen nur aus den Buchstaben f und x bestehen und Ableitungen mit einem Strich statt mit d/dx kennzeichnet.

    Abgesehen davon ging es in dem Link um die Navier-Stokes-Gleichungen und nicht bloss um divergenz. Hattest du schonmal PDEs, möglichst Inhomogene von Hand gelöst mit der allgemeinst möglichen Lösung? Das ist so ungefähr das schwierigste, was man jemandem, der Mathematik bloss anwenden muss, zumuten kann und auch wenn da nichts bewiesen oder entdeckt wird, man braucht schon ein ziemliches Fachwissen, um solche Gleichungen zufriedenstellend lösen zu können. Also mit blossem Formeln-Einsetzen ist es auch bei uns Ingenieuren lange nicht getan.
    Also das mit dem Kinderkrams finde ich deshalb schon ein bisschen gar abwertend.

    Aber gut, noch was zum Topic: Ich hatte ein Semester als Programmierer beim OpenSource-Spiel Orxonox gearbeitet, genauer hatte ich die Steuerung des Raumschiffs programmiert (Quellcode), per Quaternionen ging dies ganz gut und man brauchte nicht mehr als einfachste Mechanik (Beschleunigung, Geschwidigkeit, Freiheitsgrade), trotz allem wäre ich nicht fähig, ein Spiel zu programmieren, da meine Programmierkenntnisse nicht über das Grundwissen hinausgehen. Und spätestens, wenn die Module noch miteinander kommunizieren müssen und verschiedene Leute am Code rummachen und mit Wörtern wie GUI, Clients, API, Merging, Trunk um sich schmeissen als wären es normale Alltagswörter und nur auf der Seite schaue, was man tun muss, um überhaupt das Spiel zu installieren, bekomm ich die Krise, dafür bin ich zu wenig Nerd.

    Aber das Programmieren war eher eine Informatik-Erfahrung und hatte mit Gamedesign wenig zu tun.

    Geändert von TheBiber (15.09.2008 um 19:29 Uhr)

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