Dieses Phänomen kenne ich auch. Der Oberheini ist meistens nicht facettenreich genug, sondern hat genau das eine Ziel, welches er meistens ohne Wenn und Aber erreichen will. Viel Spielraum für seine Entwicklung bzw. sein Wirken bleibt da eigentlich nicht.Zitat von Don Sella
Anders die Untergebenen. Ist zum Beispiel auch in einigen Anime-Serien so, dass die ständigwechselnden Handlanger lustiger, cooler oder einfach nur einprägsamer sind, weil sie auch mal Witze reißen dürfen.
Ich glaube, der Grund für das seltene Auftreten dieser Form ist, dass es so unheimlich schwer ist, das Spiel zu beginnen bzw. ins Laufen zu bewegen ohne dass der Gegenspieler bekannt ist. Der Überraschungseffekt ist natürlich toll. Leichter ist es wohl, einen Handlanger so überraschend zu gestalten...Zitat von Myriad
Ich habe so einige vernachlässigt, wenn ich nochmal genau drüber gehe. Aber diese Liste hat ja auch keinen Vollständigkeitsanspruch. ^^Zitat von Ineluki
@Inelukis Bösewichtform:
Uh, das ist in meinen Augen eine total grässliche Form! Natürlich ist er eigentlich der einzige Gegenspieler, der nicht aus unendlicher Bosheit handelt, sondern aus selbsterworbenen Idealen und Normen, aber es ist im gleichen Maße unbefriedigend gegen ihn zu kämpfen. Wenn ich als Spieler nach einem Spiel oder auch nach einem Film nicht das Gefühl habe, gewonnen zu haben, war's meine Zeit ehrlich gesagt nicht wert, gekämpft zu haben. Wenn mein Held nach dem Tod des Antagonisten nur noch dem Untergang der Welt zusehen kann, frage ich mich "Toll, warum spiele ich auf der Seite, die verliert?". Klar ist, dass in Spielen, die sich selbst ernst nehmen wollen, solche tiefsinnigeren Gegenspieler durchaus ihren Teil zum Geschehen beitragen können, aber ich kann von mir selbst sagen, kein Spiel ein zweites Mal gespielt, keinen Film ein zweites Mal gesehen und kein Buch ein zweites Mal gelesen zu haben, das so endet.
Den Spieler verlieren zu lassen, ist doch eigentlich purer Sadismus des Erstellers. Vielleicht liegt es näher an der Realität als das Schwarz-Weiß der Happy Ends, aber dafür ist es ja auch ein Spiel, welches grundlegend eine Aufgabe zu erfüllen hat: Mich zu belustigen!
Natürlich kann das jeder anders empfinden... (Wenn das dein Lieblingsgegenspieler ist, bist du ziemlich nervenstark!)
Meine Meinung zu meinem eigenen Thema:
Ich finde, ein Antagonist alleine kann nicht brillieren. Er braucht zwei (besser noch mehr) Handlanger von folgenden Sorten: Der Gekaufte/der Tragische, der Loyale/Vertraute, Das Genie und ein Typ der nervt und lustig ist.
Seinen Charakter kann der Endboss am Beginn des Spiels nur im Umgang mit seinen eigenen Untergebenen zeigen, also müssen die was her geben!
Zum einen sollte da der Tragische sein, der dem Endboss nur folgt, weil er erpresst wird. Seine Überzeugung ist eigentlich eine andere. Daher hat er nicht diesen inneren Drang, die Heldengruppe vernichten zu wollen und scheint nicht abgrundtief böse. Beim Kampf gegen ihn, befindet er sich in einer Zwickmühle. Er muss gegen die Seite, die er vielleicht eigentlich vertritt, antreten, um zu verhindern, dass der Endboss ihm selbst etwas antut.
Dieser Handlanger ist dazu da, um das Mitleid des Spielers auf sich zu ziehen.
Dann weiterhin der Vertraute, der den Oberheini als einziger duzen darf und häufig Gespräche mit ihm führt. Er ist der einzige mit minimalem Einfluss auf den Hauptantagonisten. (Interessant, wenn sein Einfluss größer ist, als der Spieler erwartet.) Diese Sorte ist eigentlich gerade dazu geschaffen, den eigentlichen Endboss zu überleben und im scheinbar friedlichen Ende einen Überraschungsangriff zu starten.
Er ist sozusagen ein Schraubrädchen im Spiel. Er kann die Geschichte drehen, er kann Storylücken auffüllen und dadurch dem alten Erzfeind ebenbürtig werden.
Das verblendete Genie habe ich ja schon oben erklärt. Er ist meine persönliche Lieblingsform, weil er nicht einem höheren Zweck dient (vielleicht sogar überhaupt nicht vom Vorhaben des Obermackers überzeugt ist bzw. sich nicht dafür interessiert). Sein Auftreten ist wie eine eigene kleine Unterteilung im Spiel. Wenn er kommt, geht's auch wirklich bloß um ihn selbst. Alles andere ist dann egal.
Er ist dazu da, um zum einen abzulenken und zum anderen, um die Tücken des Genieseins aufzuzeigen.
Der Belustigende zieht die Sympathie des Spielers auf sich. Man will ihn eigentlich nicht sterben sehen, weil er immer den passenden Spruch auf der Zunge hat und eigentlich superlieb ist. Er hat auch irgendwie den Schein einer gescheiterten Existenz, die beim Bösen ein zweites Leben erhält.
Edit: Besonders auffällig werden Gegner durch Macken und Ticks. Damit meine ich nicht ein aufdringliches Badabämm, was dem Spieler zeigen soll: "Schau her, mich gibt's nur einmal.", sondern eher etwas Unauffälliges. Vielleicht eine Phrase, die er ständig wiederholt, oder ein Hobby, dem er ständig nachgeht.
Beispiele:
Eugeal / Eudial aus Sailor Moon: Der rasante Fahrstil und die Herz-raus-schieß-Bazooka.
Mimet aus Sailor Moon: Ihr Schwärmen für jeden schönen Mann.
Jakotsu aus Inu Yasha: Seine etwas abgedrehte Art und seine Homosexualität.
u.a.