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Ich kenne Lukis Bösewicht-Form zumindest in Rollenspielen ein wenig anders. Dass der Held nachher die Rolle des Bösewichts übernehmen musste ist mir zumindest dort fremd.
a) Der Antagonist tut, das was er tut, nur aus einem bestimmten Glauben heraus – nämlich das Beste für die Welt zu tun. Er will nicht, dass die Menschheit bzw. die Welt auf lange Sicht vor die Hunde geht. Dabei wird das Problem, was er in der Welt sieht, oftmals vom Helden verstanden, doch unterscheiden sich beide in der Konsequenz voneinander. Der Antagonist hat seine Konsequenz gut durchdacht, berechnet dabei aber in großen Skalen. Was bedeutet da schon das Leid eines Einzelnen oder von ein paar (hundert-)tausend Menschen gegenüber den vielen Generationen, die noch kommen werden und dann in einer besseren Welt leben können? Seine Schlussfolgerung ist logisch, konsequent – und zum Scheitern verurteilt. Der Held hingegen geht den Weg des Bösewichts soweit mit, bis es zu dem Punkt mit den zu erbringenden Opfern kommt. Der Held ist nicht bereit auch nur einen Menschen „für die große Sache” zu opfern. Eine Alternative dazu hat er eigentlich nie – er kann fast nie sagen, wie man es stattdessen macht. Und wenn er dazu vom Antagonisten gefragt wird, dann kommt sowas Banales wie „das wird die Zukunft zeigen”, „ich weiß es einfach, dass das klappt” oder „ich habe es so im Gefühl, dass wir es schaffen”. Seine Argumente sind unlogisch, entbehren jeder Grundlage – und deshalb wird der Held siegen. Das seltsamste dabei: Nicht selten hat der Held mit seiner Voraussicht auf die Zukunft dann auch noch recht, dieser unverschämte Glückspilz.
b) Ist ähnlich wie a, doch wurde der Antagonist in diesem Fall von einer höheren Macht getäuscht, die sich in seinen Verstand genistet hat. Oftmals ein Dämon oder eine dunkle Gottheit, die aus dem Hintergrund heraus agiert. Dabei braucht die Gottheit oftmals nicht mal dafür zu sorgen, dass der Antagonist logisch falsch denkt. Vielmehr reicht es oft, dass sie in der Abwägung der Argumente für das weitere Vorgehen des Antagonisten die Wichtigkeit einiger Einzelheiten etwas verschiebt, so dass alternative, sanftere Methoden zur Rettung der Welt als um so weniger Erfolg versprechend gelten, und diverse andere hohe Risiken werden auf einmal als „kalkuliertes Risiko” abgetan. Am Ende sieht der Antagonist nur noch eines: die Holzhammermethode. In einigen Fällen liegt diese in der Wiedererweckung bzw. Befreiung der Gottheit oder des Dämonen. Darin überschneidet er sich ein wenig im „Verblendeten” Bösewichtstypen, allerdings mit dem Unterschied, dass eine geplante Heraufbeschwörung der Finstergottheit mehr aus Kalkül heraus geschieht. Er schmachtet die Gottheit weder an, sondern will sie für sich nutzen – zum Wohle der Welt.
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