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Thema: Verrückt, machthungrig, besessen: Der Bösewicht

Baum-Darstellung

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  1. #5
    Du hast eine interessante Sorte von Boesewichten vergessen, eigentlich meine Lieblingssorte von Antagonisten.

    Die Boesewichte, die eine absolut logische Begruendung dafuer haben, was sie tun. Eigentlich haben sie nur das Beste fuer die Welt vor, doch irgendwer muss ja die Drecksarbeit erledigen, damit alle anderen in einer Heilen Welt (TM) leben koennen oder werden. Vielleicht hat der Held die selben Misstaende in der Welt erkannt wie der Antagonist, und sie unterscheiden sich nur in der Interpretation winziger Details, die zu anderen Konsequenzen fuehren, Konsequenzen und Handlungsweisen, die der Antagonist fuer absolut notwaendig haellt, der Held aber fuer abscheulich und verdammenswuerdig. Held und Antagonist sind eigentlich gleich, nur ist der Antagonist irgendwo auf dem Weg anders abgebogen, und es haette nur ein kleiner Schubs gefehlt, und der Held haette genau wie der Antagonist gehandelt.

    Diese Antagonistenform hat drei Geschmacksrichtungen

    a) Es stellt sich heraus, dass der Antagonist WIRKLICH Recht hatte, und die Handlungen der Helden contraproduktiv waren (wenn auch aus den besten Motiven). Das kann man wunderbar mit einer Gewissensentscheidung des Spielers verbinden. Bringt man den Antagonisten um, geht die Welt vor die Hunde, eben weil der Antagonist recht hatte, und der Held unfaehig ist, etwas daran zu aendern. Bringt man ihn nicht um und laeuft zu den "Boesen" ueber, wird die Welt gerettet.

    b) Der Antagonist liegt nach Meinung des Helden falsch, doch der Held hat einen Plan, wie man es besser machen kann. Ergo wird der Antagonist beseitigt und der Held uebernimmt dessen Macht, um es besser zu machen. Allerdings stellt sich im Nachspann heraus, dass der Plan des Helden fehlerhaft ist, und der Antagonist eigentlich recht hatte. Der Held wird ueber kurz oder lang selbst zum Antagonisten, vielleicht weil er verbittert wird, vielleicht weil Macht korrumpiert. Das Spiel endet, wie es begann, ein neuer Held zieht aus, um den Antagonisten zu vernichten.

    c) Der Antagonist liegt im Sterben. Alles, was er dem Protagonisten angetan hat, tat er aus den besten Absichten heraus, um ihn auszubilden, zu staerken und zu formen, damit er die Stelle des Antagonisten einnehmen kann, denn die Welt kann nicht ohne den Gegenspieler ueberleben. Toetet der Held den Antagonisten, geht die Welt vor die Hunde, geht er einfach weg, stuerzt die Welt nach einigen Jahren ins Chaos, opfert er sich fuer die Welt und uebernimmt des Antagonisten Stelle, kommt irgendwann die Zeit, wo er von einem neuen Helden selbst herausgefordert wird oder er sich einen Nachfolger ausbilden muss.

    Geändert von Ineluki (10.09.2008 um 03:14 Uhr)

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