So, bin nun durch, nochmal eine ganz andere Erfahrung. Das Buch geht wirklich noch eher in Richtung "Drama mit Humor" als in "Komödie mit ernstem Hintergrund" (wo ich den Anime einordnen würde). Obwohl viele viele Sachen 1:1 übernommen worden sind, kommt vor allem Satous Todeswunsch nicht nur wie ein dahingesagtes "I wanna die", sondern wirklich wie eine Verzweiflung rüber. Man nimmt dem Kerl das auch ab, wo ich im Anime in späteren Folgen die Stirn über seinen Gesinnungswandel gerunzelt habe.
Die Geschichte an sich ist viel geschlossener, ein großes Ganzes, kein Batzen an Episoden. Das tut ihr sehr gut. Waren die Drogen im Anime? Hier sind sie ein zentrales Thema, was gewisse Wahnvorstellungen dann tatsächlich nicht nur auf Satous "lustige Verrücktheit" zurückführt und sie damit ungleich interessanter (weil realistischer) macht. Auch die Reduktion auf 3 (bzw 4 mit Sensei) Charaktere ist angenehm und lässt deren Schicksal viel deutlicher werden. Zwar ist die Nebengeschichte von Satous Sensei (die ich für eine tolle Figur halte) im Anime irgendwie eindeutiger, aber gerade das lässt das Ende des Buchs auch noch ein Stück realistischer erscheinen.
Trotzdem: Sie (Sensei) fehlt ein Bisschen, wenn man den Anime kennt. Der zweite Nachteil liegt in den sehr ausführlichen Gedankenbeschreibungen Satous. Nicht uninteressant, aber man kanns auch etwas übertreiben. Die dritte Sache ist Ansichtssache, aber für mich waren die ersten und die letzten Folgen des Animes atmosphärisch dichter, einfach wegen den Bildern. Und letztendlich fehlt dem Buch das Endingtheme.

Fazit: Endgeil. Nochmal ne ganze Spur besser. Aber man sollte nicht unbedingt das gleiche wie vom Anime erwarten. Ein sehr eingehendes, tragisches Buch, das vor allem durch die Obskurität dieser Tragik witzig ist.
Bin mal auf den manga (kommt ja hier auch) und darauf, ob das Buch ins Deutsche übersetzt wird, gespannt.