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Thema: Welcome to the NHK!

Hybrid-Darstellung

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  1. #1

    Welcome to the NHK!

    Welcome to the NHK! ist ein Anime, den man wohl noch am ehsten der LoveStory/Comedy-Richtung zuordnen kann - was aber fast nix darüber aussagt! (und dem Tiefgang der Serie absolut nicht gerecht wird).
    Die Handlung verfolgt das Dasein des 20+jährigen Satou, der den Lebensstil eines Hikikomoris pflegt. Das bedeutet knapp gesagt: Gammeln, kaum das eigene Zimmer verlassen und erst recht von anderen Leuten fern bleiben. Eines Tages läuft ihm das Mädchen Misaki über den Weg und bietet ihm an, sein kümmerliches Dasein durch ein gewisses "Projekt" zu verbessern. Das ist aber tatsächlich nur der ganz, ganz vage Überblick, die Storyline baut mehr auf dem Alltagsleben, nicht auf einer perfekt dramatischen Inszenierung auf.

    Kurz gesagt: Hab selten so einen beindruckenden Anime gesehen.

    Es ist vor allem bemerkenswert (und gekonnt), wie die Serie zwischen Slapstick und todernst pendelt, und im Nachhinein fällt auf, dass sogar der Humor auf einer Basis aufbaut, die niemals albern ist. Satous Wahnvorstellungen sind zum Schreien komisch, aber die Realität steht dem in nichts nach. Das ist vor allem ein Kunststück, weil die Charaktere nicht irgendwelche Freaks, sondern mehr oder minder normale Menschen sind, der Humor liegt in der Absurdität der dargestellten Alltagssituationen. Und selbst diese stechen nicht, wie von anderen Animes gewohnt, durch ihre Seltsamkeit hervor, und auch nicht dadurch, dass die Reaktionen der Figuren berechenbar, besonders dramatisch oder stereotypisch wären. Im Großen und Ganzen ist Welcome to the NHK! ein Portrait der japanischen Gesellschaft, mit einer humoristischen Sichtweise, die ganz genau weiß, dass sie manchmal fehl am Platz wäre.
    Die musikalische Untermalung (inklusive In- & Outro) passt perfekt (und ist teilweise auch nur urgeil ).

    Kritisieren würde ich höchstens, dass sich ein paar wenige Folgen etwas in die Länge ziehen. Das ist kein Problem, aber es hilft, wenn man es weiß - weil man nach ersten Episoden nicht unbedingt den ernsten Ton einiger Storystränge erwartet.

    Angucken!


    Weiß jemand etwas über die anderen Medien dieses Stoffs? Hab was von einem Buch gehört, gibts das auch auf Englisch?

  2. #2
    Zitat Zitat von La Cipolla Beitrag anzeigen
    Weiß jemand etwas über die anderen Medien dieses Stoffs? Hab was von einem Buch gehört, gibts das auch auf Englisch?
    WARNING! This post may contain traces of spoilers.

    Hab den Anime gesehen, das Novel gelesen (ja, das gibt es auf Englisch, einfach mal bei Amazon reinschauen, habs mir über Amazon.de bestellt) und die Hälfte der Manga (mit der anderen Hälfte bald auf dem Weg zu mir ) in einer Sprache die ich kaum verstehe (Hab aber was von ner Englischen Version gehört, und auf Deutsch soll der so weit ich weiß auch bald erscheinen.)


    Der Anime war einfach nur geil, zählt zu meinen Lieblingen, besonders mit dem großartigen Soundtrack.

    Das Novel war auch sehr gut, und es zeigt auch eher die miese Situation in der Satou ist, mitsamt all den Details wie Satou an seine Wahnvorstellungen kommt, die im Anime ja gekürzt wurden. (Wobei es natürlich auch amüsant war Satou einfach so bei seinen Unterhaltungen mit der einrichtung zuzusehen.) Für den Anime wurden hier aber einige Szenen (wie zB ein Besuch bei der Glaubensgemeinschaft in der Misakis Tante ist) geschnitten, dafür aber auch einige Szenen (die aber vermutlich auch schon im Manga waren) hinzugefügt. Die ganze Online Game Arc war zum Beispiel in der ursprünglichen Version nicht vorhanden.

    Der Manga ist hier wohl das umfangreichste Medium, da er auch Arcs beinhält die weder im Novel noch im Anime zu sehen waren. (zB Misaki als Idol )

    EInige kleinere Unterschiede gibt es zwischen den einzelnen Varianten der gleichen Arcs auch, wie zum Beispiel das erste Treffen mit Satous alter Schulliebe, welches nur im Anime in AKihabara stattfindet.

    Auch bezieht sich das Novel eher auf die Vergangenheit der Charaktere als die anderen Medien (bzw. was ich davon gesehen habe, aber ich glaube auch nicht dass im Manga so sehr darauf eingegangen wird), so wird hier zum Beispiel auch erklärt warum Yamazaki eher die digitale Variante von Frauen (oder Mädchen) bevorzugt.

    Generell hat mir alles was ich von dem Stoff gesehen habe auch sehr gut gefallen.


    btw. Gibt es im Novel ein Nachwort des Authors, der laut diesem auch ein Hikkikomori war/ist. Das Novel ist am bodenständigsten von den 3 Medien, es erschien auch als erstes, und die Vermutung liegt Nahe dass der Author auch eigene Erfahrungen in die Geschichte einfließen hat lassen, was all die ernsten Themen, bis hin zu inneren Monologen die auch das Thema Suizid nicht auslassen, noch ein Stück ernster und auch tragischer macht.
    Aber ausgehend von dem, was ich sonst noch über den Author gelesen habe scheint er sich ganz gut zu machen, nach einem Bestseller der auch als Manga und ANime adaptiert worden ist

  3. #3

    Badass Freakin' Administrator
    stars_admin
    @Cipo

    Der Manga erscheint ab Ende des Jahres auch in Deutschland und ist mit 7 Bänden auch relativ kurz.

  4. #4
    Ich weiß nicht...der Manga verliert irgendwie an Druck, sobald man durchschaut hat, dass der Hauptcharakter ein ganz netter Junge wäre, wenn er nur wieder mehr vor die Tür gehen würde. Er ist nicht der Freak für den er sich gibt, er weiß an sich nur nicht mehr, wie er sich verhalten sollte. Würde er mit normalen Leuten umgehen, wäre er irgendwann wieder Akklimatisiert.

    Aber ich sollte hier nicht reden. Bin schließlich eine totale fag für die Full Metal Panic-Novels und lese Toradora, auch wenn die Übersetzung das Werk sehr, sehr, sehr schwach macht und dem Manga der Biß ebenfalls fehlt.

  5. #5

    Leon der Pofi Gast
    sieht mich sehr gut an und wenn die serie auf englisch kommt, wird sie gekauft die ersten 2 episoden sahen schon sehr vielversprechend aus.

    und das ich diesen zeichenstil mag, hab ich eh schon öfter gesagt.

    niea_7 hab ich mir auch per amazon bestellt. ist recht lustig.
    mal was anderes von dem macher nach experiment lain, texhnolyze und haibane renmai (indirekt glaub ich)

    Geändert von Leon der Pofi (10.09.2008 um 21:28 Uhr)

  6. #6
    Bin ich blöd? Ich find auf amazon.de nur die Mangas. Will aber lieber den Roman (weil die Mangas ja eh bald hier kommen). Link jemand?

  7. #7

    Badass Freakin' Administrator
    stars_admin

  8. #8
    Ahaha. Das nächste Mal muss ich dran denken, dass das eine Abkürzung ist. Aber wozu hat man ein Forum.
    Vielen Dank!

  9. #9

    Badass Freakin' Administrator
    stars_admin
    Hast du den Roman inzwischen bekommen und schon etwas reingelesen?
    Ich habe die Tage den letzten Band des Manga aus Amerika erhalten, bin aber noch nicht dazu gekommen ihn zu lesen (abgesehen davon das ich Band 7 auch noch lesen muss).

  10. #10
    Er ist da, aber das Reinlesen wird sich noch etwas ziehen.

  11. #11
    So, bin nun durch, nochmal eine ganz andere Erfahrung. Das Buch geht wirklich noch eher in Richtung "Drama mit Humor" als in "Komödie mit ernstem Hintergrund" (wo ich den Anime einordnen würde). Obwohl viele viele Sachen 1:1 übernommen worden sind, kommt vor allem Satous Todeswunsch nicht nur wie ein dahingesagtes "I wanna die", sondern wirklich wie eine Verzweiflung rüber. Man nimmt dem Kerl das auch ab, wo ich im Anime in späteren Folgen die Stirn über seinen Gesinnungswandel gerunzelt habe.
    Die Geschichte an sich ist viel geschlossener, ein großes Ganzes, kein Batzen an Episoden. Das tut ihr sehr gut. Waren die Drogen im Anime? Hier sind sie ein zentrales Thema, was gewisse Wahnvorstellungen dann tatsächlich nicht nur auf Satous "lustige Verrücktheit" zurückführt und sie damit ungleich interessanter (weil realistischer) macht. Auch die Reduktion auf 3 (bzw 4 mit Sensei) Charaktere ist angenehm und lässt deren Schicksal viel deutlicher werden. Zwar ist die Nebengeschichte von Satous Sensei (die ich für eine tolle Figur halte) im Anime irgendwie eindeutiger, aber gerade das lässt das Ende des Buchs auch noch ein Stück realistischer erscheinen.
    Trotzdem: Sie (Sensei) fehlt ein Bisschen, wenn man den Anime kennt. Der zweite Nachteil liegt in den sehr ausführlichen Gedankenbeschreibungen Satous. Nicht uninteressant, aber man kanns auch etwas übertreiben. Die dritte Sache ist Ansichtssache, aber für mich waren die ersten und die letzten Folgen des Animes atmosphärisch dichter, einfach wegen den Bildern. Und letztendlich fehlt dem Buch das Endingtheme.

    Fazit: Endgeil. Nochmal ne ganze Spur besser. Aber man sollte nicht unbedingt das gleiche wie vom Anime erwarten. Ein sehr eingehendes, tragisches Buch, das vor allem durch die Obskurität dieser Tragik witzig ist.
    Bin mal auf den manga (kommt ja hier auch) und darauf, ob das Buch ins Deutsche übersetzt wird, gespannt.

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