Lüg nicht, der ist doch schon tot!
Schon klar. Ich kenne genügend alte Leute, die "Neger" nicht als Schimpfwort, sondern als gewöhnliche Bezeichnung benutzen, weil sie es eben so gelernt haben und gar nicht böse meinen. Darüber kann man lachen und so etwas verurteile ich auch nicht. Aber bei politischer Korrektheit geht es nicht um alte Ömchen, sondern um Leute, die es besser wissen und mit solchen Worten bewusst diskrimieren und eine herablassende Grundhaltung unterstreichen. Welchen Grund es auch immer hat: Die meisten Schwarzen fühlen sich vom Wort "Neger" oder "Nigger" beleidigt, in eine Zeit zurückversetzt, in der sie nicht nur mit Worten missachtet wurden. Was ist also so falsch daran, so etwas schlichtweg zu vermeiden und eine Bezeichnung mit weniger drastischem Hintergrund zu wählen? Dass das "stark pigmentierter Mitbürger" sein muss verlangt glaube ich kein vernünftiger Mensch, aber es gibt auch andere passende Wörter, die den Sprechenden nicht in die unmenschliche Qual versetzen, seinen Mund unverhältnismäßig lange zu bewegen.Zitat
Zu "bedeutet dasselbe": Zum Glück ist unsere Sprache so weit entwickelt, dass es nicht nur darauf ankommt, was man sagt, sondern auch wie man es formuliert. Natürlich könnte ich jede Frau nur noch mit "Weib", jeden Polizisten mit "Kapplständer" oder jeden Dicken mit "G'füta" anreden. Wer oder was gemeint ist, dürfte - vorausgesetzt, man ist des Wienerischen mächtig - klar sein, allerdings auch, in welchem Verhältnis man zu den beschriebenen Personen und wie es um die Wertschätzung des Formulierenden ihnengegenüber steht. Und die dürfte im Normalfall nicht sonderlich hoch sein.
1.) Auch Umgangssprache muss nicht diskriminierend sein. Wobei es darauf ankommt, welche Umgangssprache du meinst. Spricht man unter Freunden, ist das beispielsweise was anderes als wenn man irgendjemanden auf der Straße anspricht, den man normalerweise auch mit "du" titulieren würde.Zitat
2.) Bezweifle ich stark, dass "Neger" nur in der dritten Person gebräuchlich ist. Ich weiß ja nicht, wie das in deinem Dorf ist (), aber wenn hierzustadte eine schwarze Frau als "Negafuttn" angesprochen wird, ist das in einschlägigen Kreisen weder ungewöhnlich, noch umgangssprachlich oder gar freundschaftlich.
Ist richtig - ich bin jedoch nicht gegen "innen", weil ich damit Frauen diskredieren oder herabwürdigen will, sondern weil es sich um eine eklatante Verwechslung von Genus und Sexus stattfindet. Nicht umsonst steht da "generisches Maskulinum".Zitat
Zumal ich gelesen habe, dass es wiederum eine neue feministische Bewegung gibt, die die Vermeidung des generischen Maskulinums ablehnt. So ganz einig scheint man sich da also noch nicht zu sein.
(Diesbezüglich könnte man sich auch überlegen, wieso es zwar so eine Gruppe, nicht jedoch eine mit dem Titel "Schwarzer nervt - für den Erhalt von Neger und Buschtschusch!" gibt. Eine ziemlich naheliegende Erklärung wäre, dass es sich bei "Heute werden 12 neue Schaffner eingestellt" eher weniger als Diskriminierung angesehen werden als die Verwendung der von mir angeführten Wörter.)
Sorry, ich wollte halt nicht die mitlesenden Deutschen abschrecken! Mit dem Beitrag hier ist das aber nun eh hinfällig.Zitat
Du bist ja soooo alternativ!Zitat
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