Halt dich fern von den Dingern. Die Formatunterstützung ist meist nicht die Wucht, außerdem hast du fast nie Angaben, ob bestimmte Funktionen eines Codec unterstützt werden (z.B. CABAC bei H.264) und bis zu welchen Auflösungen Videos ohne Framedropping gespielt werden können.
Angesichts der Preise für Leergehäuse dürften auch nur recht günstige Chips in solchen Geräten werkeln.
Die Barebone-Idee würde ich davon abhängig machen, was du letztlich am Fernseher machen willst. Wenn du auch Fernsehprogramme aufzeichnen willst, führt kaum ein Weg an einem selbstgebauten System vorbei.
In meinem Fall möchte ich hauptsächlich Videos und Emulatoren am Fernseher nutzen. Dafür hat sich meine softgemoddete Xbox mit XBMC (vor einem Jahr ~80€ mit zwei Pads) bewährt, die Spiele auf der internen Festplatte speichert und Videos extern von meinem NAS-Server (in dem Fall eine Buffalo LinkStation Live, 120€) zugespielt bekommt. Zudem dient mir die Xbox noch als DVD-Player. XBMC verwendet dabei mplayer als Backend und skaliert H.264-Videos mit nativen Auflösungen bis 900x540 (ohne CABAC) auf NTSC-, PAL- oder mit dem Komponentenkabel auch 720p- und 1080i-Auflösungen. Als Upscaler dürfte es den meisten in DVD-Playern und HD-Fernsehern verwendeten Lösungen überlegen sein. Und dank mplayer unterstützt es auch die meisten Codecs, abgesehen von manchen älteren Exoten wie Intel Indeo.
Emulatoren funktionieren auch gut. 16-Bit-Spiele und ältere laufen problemlos, bei PSX und N64 haben manche Probleme. Mario Kart 64 hat z.B. Slowdowns am Anfang eines Rennens, Mario 64 und Pilotwings 64 laufen dagegen perfekt.
Und Linux läuft auch drauf.
Mit Fertigbau-Geräten kenne ich mich nicht so sehr aus. Eine 360 dürfte auch größere Videoformate noch unterstützen, wird aber vielleicht bei der Wahl der Codecs eingeschränkt sein. Homebrew ist dort auch nicht so toll möglich. Die PS3 hat sicher ähnliche Unterstützung und die (etwas eingeschränkte) Linux-Unterstützung.
Sonys VGX-TP1E ist eine optisch recht attraktive und mit 500€ am unteren Ende der Preisskala für HTPCs angesetzte Lösung, keine Ahnung jedoch wie nutzbar sie ist. Es hat auch keinen S-Video Out, was es für Röhrenfernseher vielleicht weniger geeignet macht.
Ist so ein langes Kabel nicht verdammt störungsanfällig?
Nujo, die von dir genannten Vorzüge und Nachteile habe ich bei meiner Xbox genauso, allerdings muss ich nicht extra den Rechner anschmeißen und kann alles bequem über XBMC bedienen.
edit: Bah, den Beitrag zu lange im Fenster gelassen
Die Xbox muss man nicht unbedingt hardmodden, um XBMC, Linux und Emus zum Laufen zu bringen. Den Lötchip kann man sich diesbezüglich sparen, wobei an-/abschaltbare Chips den Vorteil haben, dass man Xbox Live mit weniger Problemen weiter nutzen kann. Softgemoddete Geräte findest du dagegen schon bei eBay, wenn du Boxen mit XBMC oder größeren Festplatten als den normalen 8/10GB suchst.
http://www.xbox-linux.org hat einige Artikel, die dir helfen können, eine für Softmods geeignete Box zu finden, hat Anleitungen für Bug-Exploits mit MechAssault, Splinter Cell und 007: Agent under Fire, um Linux und anderes Homebrew aufzuspielen.
Ich weiß, dass SCART→VGA bei vielen Monitoren Probleme macht. AFAIR solche, die kein Sync on Green beherrschen. Von daher könnte ich mir vorstellen, dass der umgekehrte Prozess jetzt auch nicht so trivial ist. Ergo, dass schlechte Kabel die Farben nicht korrekt darstellen.