Man will ein Sequel machen, aber Will Smiths Charakter Robert Neville ist tot, weil man sich kurz vor Release für ein Halb-Düster-Halb-Happy-End entschieden hat, anstelle dem ursprünglich vorgesehenem Ende zu vertrauen, dass zwar wie ein Happy End wirkt, aber nicht unbedingt sein muss. Also brachte man Robert Neville wie in der Literaturvorlage um, gönnte aber den anderen neuen Charakteren eine vielversprechende Zukunft. Man kann Warner Zwickmühle sicher verstehen, kann es aber auch nicht gutheißen. Ein rein düsteres Ende wie bei den Science Fiction Filmen der 70er Jahren oft erwartet und geliefert, ist für das heutige Popcorn-Publikum nicht mehr das Optimum und ein Risiko für den wirtschaftlichen Erfolg des teuren Films.
Im alternativen Ende, unterstützt durch zwei vorbereitende Szenen während des Films, überleben jetzt alle Menschen, aber trotzdem gibt es jetzt einen deutlich bitteren Beigeschmack. Während in der Kinofassung die Darkseeker die Monster, scheinbar ohne Existenzberechtigung, sind und die Menschen gefährdet aber berechtigterweise voller Hoffnung, erweisen sich in der alternativen Fassungen die Darkseeker als deutlich menschlicher und die verbleibenden Menschen sind die Störfaktoren für diese neue Zivilisation.
Damit bleibt der Film dem Buch eigentlich treuer als die Kinofassung, auch wenn die Bedeutung des Titels „I am Legend“ in den vorherigen Verfilmungen besser herausgearbeitet wurde. Während in der Realität Vampire nur ein Mythos sind, war es eben der Grundgedanke des Buches von Matheson, dieses Verhältnis umzudrehen und den letzten Menschen als Bedrohung für die neue Zivilisation darzustellen und als der Vampir-Killer starb zukünftig nur noch eine Legende sein soll. (Doc Idaho)
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