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ᵵ Ghost Rider ᵵ
Ramiréz braucht einen Moment um zu begreifen was da soeben passiert ist. Fassungslos blickt auf die Blutlache auf dem Boden, dann auf die gebogene, tropfende Klinge in seiner Hand. Dann aber nimmt sein Gesicht einen emotionslosen Ausdruck an. Kühl dreht er sich zu einem Stapel frischer weißer Handtücher, nimmt das oberste an sich und wischt sorgfältig seinen Dolch sauber, um ihn dann in seinen Gürtel gleiten zu lassen. dann wirft er das blutbefleckte weiche Tuch auf die Lache, welche augenblicklich aufgesaugt wird. Der Assassine kniet sich hin und wischt sorgsam alles Blut von dem glatten und ebenen Boden, knüllt das Tuch zusammen und wirft es schließlich nach oben auf das Dach. Dort bleibt es in einer Spalte versteckt liegen, wie beabsichtigt. Der Nord blickt aus dem Fenster, von dem Mörder ist keine Spur mehr. Rasch verschließt er die Dachluke.
Nun steht er mitten im Bad und grübelt. Sicher sind wir hier nicht, aber ich denke, das wird eine Warnung für die Camonna Tong sein. Am liebsten hätte ich diese dreckige Echse zerstückelt, aber ich konnte mich ja kaum bewegen, zumal sich mein Bauch anfühlt wie als würden tausende Nadeln darin stecken, und Ramiréz legt den Harnisch ab und entledigt sich seines schwarzen Hemdes. Der Bluterguss zeigt keine andere Färbung, aber er schmerzt höllisch. Nachdem er eh nichts dagegen tun kann, blickt sich der Assassine im Spiegel an. Leicht lächelnd kniet er sich hin und kramt in dem kleinen Schränkchen unter dem Regal und wird fündig. Beim Aufstehen hat er ein scharfes Rasiermesser in den Händen. Der Nord nimmt ein kleines Behältnis mit Wasser dazu und stellt es vor sich auf die Platte. Gerade als er das Messer auf seinem Kopf ansetzen will, hält er inmitten der Bewegung inne. "Ich habe mir noch nie das Haar wachsen lassen...", murmelt er und macht sich dann stattdessen daran, die Barthaare zu stutzen, wobei er immer wieder das Messer abwäscht. Wie kalt muss man eigentlich sein, um sich in aller Ruhe zu rasieren, obwohl man Minuten zuvor noch knapp einer aufgeschlitzten Kehle entronnen ist? Die Antwort liegt klar auf der Hand: So kalt wie ich. Schließlich habe ich auch Hlavera angelogen und ihr ein Versprechen abgenommen, welches sie mir ohne diesen ganz speziellen Zwang nie gegeben hätte. Aber warum mache ich mir Gedanken? Es scheint mir nichts auszumachen. Wenn ich mit solch ruhiger Hand nach einem Mordanschlag ein Rasiermesser über meine Haut führen kann, dann wird mich diese Aktion doch auch nicht erschüttern..., und in aller Ruhe rasiert er sich schweigend zu Ende.
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Serena legt die Stirn in Falten, als Hlavera zu erzählen beginnt, und diese werden noch tiefer, je weiter sie mit ihrer Erzählung voranschreitet. Als Hlavera geendet hat, herrscht erst einmal bedrückende Stille, und die Tante scheint nachzudenken. Dann beginnt sie mir ruhiger Stimme zu sprechen. "Bist du dir im Klarem, was du dir da erlaubt hast? Auch wenn das Vorhaben deines Vaters nicht unterstütze, dich unter Zwang zu verheiraten, sonst würde ich dir ja auch kein Asyl gewähren, aber ich denke nicht, dass dies der richtige Weg ist, liebe Hlavera. Einem solch schönen Mädchen von Stand wie dir gebührt kein dahergelaufener, mittelloser und in gewisser Weise geheimnisvoller Nord, sondern ein reicher, schöner und einflussreicher Dunmer. Dieser Ramiréz ist anziehend, in der Tat habe ich dies vorhin mitbekommen als er bei mir war und mich um das gleiche wie dich bat, und anscheinend kann man ihm, legt er es darauf an, keinen Wunsch ausschlagen. Aber überleg dir gut, was du nun tun willst, meine Nichte. Ich würde dich bei mir aufnehmen und dein Vormund werden, und zusammen würden wir das schon schaffen, dass du niemanden heiraten musst den du nicht willst. Aber Hlavera, du kannst so viele schönen edlen Dunmer mit deinem Aussehen und deinem Stand für dich gewinnen...", und die Tante stößt sich vom Tisch ab, geht auf ihre Nichte zu und legt ihr eine Hand auf die Schulter.
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