Hlavera lässt sich zurück auf das weiche Bet fallen. Sie unterdrückt den Drang nach Ramirèz zu suchen, der, wie sie findet schon Ewigkeiten weg ist.
Stattdessen denkt sie über das nach, was sie gerade zu ihrer Tante gesagt hat und wie deren Reaktion ausgefallen ist.
Irgendwie kommt es ihr so vor,. als dass sie sich mit dieser kleinen Auseinandersetzung mit jedem einzelnen Satz von ihrer Tante entfernt und verfremdet hat. Sie kann das Gefühl nicht loswerden, dass die Beziehung der beiden, die sonst so wunderbar gewesen war, Serena war mittlerweile etwas wie ein Mutterersatz für Hlavera geworden, eindeutig Brüche bekommen hatte. Ob das jemals wieder heilen wird? Ich hoffe es sehr, denn sonst bin ich völlig allein und habe den letzten lieben Menschen verloren, der mir von meiner Familie geblieben ist. Aber was soll ich tun, wenn nicht? Ich habe gerade Dinge gesagt, die sich nicht mehr wiederrufen lassen und sie sogar mit ihrer eigenen Liebe zu mir erpresst. Ich bin ein echtes Ungeheuer... So ein Biest!
Und sie bekommt auf ein mal ganz schreckliche Gewissensbisse.
Aber rückgängig machen lässt sich das nicht mehr ...Es geht nur noch weiter nach vorn und ich kann nur hoffen, dass sie es mir je verzeiht und ihr Urteil über mich nicht allzu hart gefällt hat...
Sie schließt für einen Moment die Augen, aber an Schlaf ist nicht zu denken. Dafür ist sie innerlich viel zu aufgewühlt. Als macht sie die Augen wieder auf und denkt weiter nach.
Und schon kommt ihr ein neuer Gedanke und der ist alles andere, als erfreulich und aufbauend: Was ist überhaupt, wenn Ramirèz den Einsatz für ihn von mir Serena gegenüber gar nicht zu schätzen weiß? Wenn es ihm egal ist, dass ich für ihn vielleicht meine letzte zwischen menschliche Beziehung geopfert habe?