Teilweise. Neue Darstellungsmöglichkeiten eröffnen den Entwicklern auch neue Freiräume, eine Spielwelt zu konzipieren. 2D ist naturgemäß weitaus engeren Grenzen in der perspektivischen Darstellung unterworfen als 3D. Verdecktes dort kann hier sichtbar gemacht werden, indem man es dem Spieler in die Hand gibt, sich freier zu bewegen und auf Entdeckungstour zu gehen. Weiterungen wie Höhenunterschiede und ähnliches kommen dazu und machen die Spielwelt komplexer. Kurz und knapp: Die neue Darstellungsform kann die Komplexität erhöhen, kann neue Spielbestandteile nötig machen.
Jetzt mag man einwerfen, dass sich die Entwickler immer schon nach diesen Möglichkeiten gesehnt hätten und deshalb zielgerichtet 3D für diesen Zweck erfunden hätten. Aber ich denke, dass übersieht, dass nur allzu oft das technisch machbare dem später angewandten vorauseilt, dass also neue Techniken Potential enthalten, das zunächst gar nicht erkannt und deshalb auch nicht ausgeschöpft wird (Bsp.: MG, Dampfdruck). Entsprechend häufig finden anfängliche Spielereien erst später einen allgemein als nützlich anerkannten Niederschlag, nicht alles ist auf dem Reißbrett planbar, manches wächst einfach aus dem Chaos des Zufalls heran.
Also lass die Leute sich doch grafisch austoben. Ich zumindest würde nicht mit letztgültiger Sicherheit behaupten wollen, dass da eh nichts spielrelevantes daraus erwachsen kann. Und solange es nicht alle Welt dermaßen übertreibt und statt Spielen lediglich Einzelbildchen für den Mappingthread hinmanipuliert, ist es mir auch egal, wenn ein paar eben unbedingt über das Ziel hinausschießen müssen. Ich sehe mich nicht als Erziehungsberechtigter.![]()