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Deus
Leider denken die meisten Hersteller ja in Fortsetzungen. Sie sollten es lieber so wie Christopher Nolan machen. Sich darauf konzentrieren, dass das aktuelle Projekt so gut wie irgend möglich wird, ohne irgendwelche Ideen für eventuell kommende Teile zurückzuhalten.
Fortsetzungen in der selben Welt müssen nicht verkehrt sein, ganz im Gegenteil. Wenn sie es richtig anstellen, können sie sehr viel besser werden als es meistens ein Final Fantasy in nur einem Spiel kann. Nur das ist verdammt schwer. Die Gratwanderung. Die Einsteiger, die den oder die Vorgänger nicht kennengelernt haben, dürfen nicht abgeschreckt werden. Die Geschichte muss eine gewisse Eigenständigkeit aufweisen. Trotzdem dürfen auch die alten Fans nicht enttäuscht werden, die bestimmte Erwartungen haben. Es muss also viel Altes und viel Neues gleichzeitig untergebracht werden.
Das ist an sich schon schwer. Umso besser, wenn die Entwickler das bewältigen können. Sie erschaffen damit ein Werk, das wie etwa Suikoden zum Teil auch mit von dem Mythos leben kann, der mit den Vorgängern erst geschaffen wurde. Darauf bauen die späteren Spiele auf. Nur wird es mit der Zeit nicht einfacher. Die Wahrscheinlichkeit sinkt mit jeder Geschichte, dass man diese Gratwanderung noch länger durchhält. Irgendwann werden immer mehr Kompromisse gemacht und am Ende hat man dann ein Dilemma wie jetzt hier.
Deshalb meinte ich eben, dass es nicht mehr als drei Teile sein sollten, die so eng zusammenhängen. Oder aber dass die Zusammehänge nur sehr indirekt sind. Man könnte die Spiele ja die selbe Mythologie teilen und in der gleichen Welt spielen lassen, aber mit vielen Jahrhunderten Abstand, mit immer neuen Charakteren und Geschichten. Manche Orte aus dem letzten Teil wären noch da, von anderen sind nur noch Ruinen übrig. Wäre das nicht geil? Wenn man den zweiten Teil spielt, ohne den ersten zu kennen, muss man im Laufe der Geschichte einen standardmäßigen Dungeon durchlaufen. Vielleicht die Kellergewölbe einer Geisterstadt. Doch im ersten Teil war das noch nicht irgendein Dungeon, sondern eine große und für die Story wichtige Metropole, aus der vielleicht die Protagonisten stammten.
Insofern nutzt Suikoden nicht das volle Potential, welches da wäre. Der vierte und fünfte Teil spielt vor den ersten drei. Warum hat man sie nicht am selben Schauplatz spielen lassen?
So gesehen macht es eigentlich nur Tales optimal. Sie wird nicht durchnummeriert. Es gibt zwar immer neue Welten, und als Serie definieren sich die Spiele eher durchs Gameplay, Spieldesign und bestimmte Anspielungen, aber trotzdem ist es nicht ausgeschlossen, dass direkte Fortsetzungen wie Tales of Destiny 2 erscheinen oder ein Symphonia zum Prequel von Phantasia wird. So können sich die Macher an direkte Fortsetzungen wagen, wenn sie es sich wirklich auch zutrauen, und sonst einfach was neues ausprobieren. Deshalb hoffe ich auch, dass eines Tages ein Tales of Destiny 3 erscheinen wird.
Völlig falsch macht es imho Final Fantasy, wo eine direkte Fortsetzung in einer nummerierten Serie erscheint, mit der man sich aber bekennenderweise und offensichtlich nicht ansatzweise so viel Mühe gegeben hat wie man es sonst gewohnt ist. Und wo neuerdings zig kleine Ableger zu den großen Spielen gemacht werden, um doch die Verlockungen einer direkten Fortsetzung irgedwie auszukosten.
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