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  1. #11
    Ich finde es sowieso bescheuert, dass man noch sagen kann "mein Sohn sitzt x Stunden am PC und verlebt sein Leben." Darauf, dass der Rechner nicht so inambulant ist, wie er aussieht, kommt auch keiner mehr.
    Mein Bruder ist spielsüchtig, vielleicht noch nichmal so krass, wie der dicke Junge oder der Informatiker, aber es sind praktisch alle Momente zwischen Schlafen und Lehre am PC verbracht, dass er nicht deswegen, nachdem er die 11te schon wiederholt hatte, durchs Abi gerasselt ist, kann mir keiner erzählen. Und im Grunde haben echt meine Eltern die Schuld, weil sie ihn lassen - inzwischen bekommt er sogar das Essen hingebracht und seine Aktivitäten im Haushalt sind auch ... naja, sagen wir stark eingeschränkt, wenn er das Haus mal freiwillig verlässt, dann nur, um woanders genau das selbe zu tun und/oder sich zu besaufen.

    Und gerade bei solchen Sachen ist es immer witzig zu betrachten, wie gern sich die Leute zur Schnecke machen lassen. Wenn ich zu dem Satz bereit bin "Mein Sohn ist süchtig.", dann sollte ich doch auch in der Lage sein, was dagegen zu tun. Klar, wenn man's so weit kommen lässt, dass es wirklich auch eine starke physische Abhängigkeit gibt, wird das natürlich schwerer, aber in jedem Fall ist doch die erste Konsequenz: weg mit dem Ding. Ich hab immer das Gefühl, dass man Angst hat als Eltern nicht mehr geliebt zu werden. Klar kennt man die Aggressionen (wir haben bisher eine Glasscheibe, 2 Tastaturen und einen Tisch eingebüßt, aber gut, aggressiv war er schon als Kind) und klar weiß man, dass man ihm da irgendwo was entreißt, worauf sein Leben gerade aufbaut, aber der Weg "wir führen ihn nach und nach wieder ins Leben" klappt auch echt gut - man probiere es aus und scheitere maßlos.

    Ich hab die ARD-Doku im Fernsehen nur etwa eine Viertelstunde geschaut, danach wurde mir das zu deppisch - ARD-Dokus sind auch nich mehr das, was sie mal waren, da fehlte der Pepp. Ich werd sie mir auch jetzt nich weiter anschauen. Der Witz ist, dass meine Großtante etwa 2 Wochen zuvor einen Artikel aus der Freien Presse, in dem die Sendung angekündigt wurde, mitgebracht hat, um uns drauf Aufmerksam zu machen. Meine Mum hat sie sich zur Hälfte oder so angeschaut und immer mal wieder ein bisschen geheult. Naja, das macht sie im Moment immer, wenn sie von etwas in die Realität zurückgeholt wird.

    Also ich mein, ganz ehrlich: Viele Leute neigen bei sowas auch schnell zur Übersteigerung. Aber es ist ein Unterschied, ob man auch mal ohne geistige Verluste das Haus verlassen kann, oder ob man das immer mal zum Abreagieren braucht (um die Beruhigungszigarette streitet sich ja auch keiner mehr). Spätestens, wenn man merkt, dass sich das Interessenfeld gen 0 bewegt, sollte man vielleicht einschreiten. Und zu sagen "Hui, er ist doch jetzt aber alt genug." hat echt schon immer was gebracht, ernsthaft .


    Edit:
    http://rollenspielsucht.de/resources...ndergarten.pdf
    Diese fiesen und süchtigen 2-Jährigen. tz
    Also echt, wer sowas braucht, um sein Kind aus dem Kindergarten abzuholen und nicht gleich vor irgendeinen Bildschirm zu setzen, braucht sich nicht zu wundern.
    Geändert von Mordechaj (19.08.2008 um 20:44 Uhr)

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