Nein. Im Kern kommt dieser Streit nur von einer Sache: Deine mangelnde Medienkompetenz. Ich teile deinen Ersteindruck von diesem Photo durchaus - der Mantel sieht darauf sehr feminin aus. Allerdings ist diese eben nur ein Photo, ein technisch entstandenes Bild, das nicht Pars pro toto für das abgebildete Objekt stehen kann, weil es eben nur genau den Moment der Belichtung widergibt. Ähnlichkeit bedeutet nicht automatisch Gleichheit. In der Zehntelsekunde der Belichtung sah der Mantel wirklich sehr feminin aus, aber das war es auch schon. Gib einem guten Photographen eine Kamera und ein anständiges Budget, und er wird dir Hochhäuser und Dildos feminin ablichten. Das ist alles eine Frage der Inszenierung, nicht eine dem abgebildeten Objekt inhäre Eigenschaft.
Wie die Inszenierung des Mantels auf dem Photo vor sich ging, habe ich erwähnt - er hängt auf einem Schneiderbüste o.Ä, dadurch fällt der Untere Saum in sich zusammen. Die Ärmel werden auf dem Photo breiter, weil sie flach zusammen fallen, nicht weil ihr Innenradius größer wird. Es sind keine Trompetenärmel.
Hinzu kommt, dass die korrekte Beschreibung eigentlich: "Der Mantel wirkt sehr maskulin für einen Damenmantel." Denn so wie die Dinge stehen, wurde der Schnitt von solchen Mänteln von Herrensachen auf die Damenmode transferiert und nicht umgekehrt. Das du ihn als feminin wahrnimmst, kommt eher davon, dass du vergleichbare Schnitte schon dutzendemale an irgend einem Photo einer Frau gesehen hast als von einer dem Mantel inhären Qualität. Die Übernahme ehemals spezifisch männlicher Kleidungsstücke und Schnitte in die Damenmode läuft schon seit über fünfzig Jahren.
Die 99Euro-Mäntel aus den Gothic-Shops zählen auch zu den sackartigen Gewändern, IMO. Kann keine Lösung sein, unglaublich breite Schulter an einen Kartoffelsack zu nähen.Zitat

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