Ich hab auf myvideo zufällig die ersten 20 Minuten des Films sehen können (das Video ist wohl mittlerweile weg vom Fenster, wobei...Fox scheint sich, gemessen an der nicht-vorhandenen Werbekampagne, einen Feuchten Dreck um den Film zu kümmern), und ich bin mal ehrlich: das war so erbärmlich geschauspielert, so trantürig inszeniert und ganz einfach so lahm und peinlich gemacht, dass ich irgendwie Mitleid mit den Machern hatte. Nein, im Ernst. Das hat so ambitionslos gewirkt, dass ich mich gefragt habe, ob Fox es überhaupt ernsthaft versucht hat, den Film ansprechend umzusetzen. An dem Teil stimmt einfach nichts, und ich glaube kaum, dass das irgendwie besser wird.
Jedenfalls kann ich keineswegs verstehen, wie irgendein Dragon Ball Fan dem Film irgendwas gutes abgewinnen könnte. Dass bei einer comic Umsetzung eventuell Änderungen vorgenommen werden, ist völlig legitim, das war ja bei Batman/Batman Begins, Spider-Man 1 und 2 oder Iron Man auch nicht viel anders, und ist eventuell auch notwendig. Aber die richtig guten Comic Filme von heute haben ein entscheidendes Plus: sie halten sich wenigstens größtenteils an die Vorlage, und ändern die Erfolgsformel nicht komplett. Insbesondere bei den Hauptfiguren ist das der Fall, und da fällt DBE schon in den ersten 20 Minuten gehörig auf die Fresse: das ist nicht Son Goku, sondern irgendeine drittklassige Kopie (Parodie?). Dieser Goku hat nichts, wirklich nichts mit dem Original gemein, im Gegenteil: Justin Chatwin ist der Anti-Goku. Goku ist nunmal, egal in welchem Alter, optimistisch, hitzköpfig, stets liebenswert und gewissermaßen unschuldig, immerzu hungrig ^^ und vor allem jemand, der Kämpfe über alles liebt. Goku ist nunmal kein Emo Kid, das zur Schule geht und sich Sorgen drum macht, ob die Mädchen ihn mögen oder nicht. Goku ist normalerweise eben eine Art Sozial-Autist, der zu Beginn keine Ahnung hat, was in der Welt so vor sich geht, und die Dinge aus seinem kleinen Weltbild heraus betrachtet.
Um zu den anderen Beispielen zurückzukommen: ich bin zwar alles andere als ein Comic Fan, eher schon ein Laie, aber soweit ich das beurteilen kann, kamen ein Tony Stark, ein Bruce Wayne oder ein Peter Parker in den jeweiligen Filmen ihren Vorbildern doch recht nahe, und waren nicht die kompletten Umkehrungen der Originale.
Und warum wurde die Story so verdreht, dass die Story irgendwann in der Mitte/gegen Ende der ursprünglichen Dragon Ball Serie beginnt? Warum nicht einfach mit Goku als Kind anfangen? Denn in seiner derzeitigen Form versagt der Film als Origin Story.
Tja, und das nach nur 20 Minuten Film-"genuss". Ich will gar nicht wissen, ob es noch schlimmer wird, aber wie ich mich kenne, hole ich mir die DVD mal für 5 Euro oder weniger.
Zum Schluss nochmal ein Wort zu Fox: die haben es wohl wirklich darauf ausgelegt, dass der Film ein riesiger Flop wird. Ich meine, der Titel hat in den USA satte 10 Millionen Dollar eingespielt. 10 Millionen Dollar...das ist für so einen Film einfach nur peinlich, und leider nicht verwunderlich. Fox hat den Film in keinster Weise beworben, sondern ihn fast schon heimlich, still und leise ins Kino gebracht, als hätten die sich für das Endprodukt geschämt...tja, schade. Mit etwas mehr Mühe hätte Dragon Ball funktionieren können...mit besseren Effekten, besseren Schauspielern, besserem Regisseur, größerem Budget...lukrativ genug, um den hohen Aufwand zu rechtfertigen, wäre Dragon Ball ja eigentlich.
Mir tut übrigens Emmy Rossum irgendwie leid...ich find sie einfach total süß, und bin auch der Meinung, dass sie als Schauspielerin durchaus Talent hat (anders als das überbewertete Anti-Talent Megan Fox...der Ground-Zero der Schauspielerei), wie sie es z.B. in Phantom der Oper hat anklingen lassen. Hoffentlich erholt sie sich von diesem Flop, denn ich würde sie gerne in weiteren Filmen sehen.