Das ist genau der Punkt von dem ich sprach Streicher, es gibt vieles was einfach "real scheint" aber nicht "ist" ... sobald du hier von einem Fürsten spricht - der gemeint hat er kann hier durch die Gegend "vögeln" - dann hast du noch keinen gesetzlichen Erlass, von dem wir hier jetzt mal ausgehen... - das ist ja quasi "Amtsmissbrauch" - natürlich gibt es das, gab es das und es wird es immer geben ... Ich kenn einen Fall von einem Polizisten in den Staaten z.B. der sozusagen weiblichen "Verkehrssünderinnen" eine "B"-Option eingeräumt hat. Dem haben sie dann eine Falle gestellt und den natürlich ein kassiert. Darum geht es aber nicht. - Es geht um den Fall X als Ganzes und nicht um Einzelfälle.Zitat
Und genau DAS ... halte ich für einen Fehler. Natürlich kannst du dich vor die Historie stellen und sagen: Boah! Fantastisch! - ohne weiter drüber nachzudenken und dein Leben weiter leben. - Sobald du aber "wissen" willst, werden sich "Lücken" auftun. Du wirst sofort auf einige Ereignisse und Gegebenheiten stoßen wo du dich fragen wirst: "Wieso hat man das getan?" (nicht nur z.B. ein Werkzeug zu gebrauchen sonder wir können auch von höchspolitischen Entscheidungen ausgehen - die letztendlich gigantische historische Ausmaße annahmen). Jetzt wo wir die Lücken haben und erkennen. Können wir entweder sagen: "Das können wir nicht mehr nachvollziehen" - oder wir sagen "Damit geb ich mich nicht ab ich will das verstehen". <- Und dieses Verstehen funktioniert durch Reflexion. Und das bedeutet, du selbst setzt dich in die Position von Mensch X zur Zeit von Y. - Natürlich, weißt du heute wie du einen Computer bedienst. Du kannst Dinge handhaben die vor 100 Jahren nur einer kleinen Gruppe zur Verfügung standen und vor 150 Jahren noch nicht "sinnvoll" erschienen oder "noch nicht erreichbar waren". Flugzeug ist ja ein gutes Beispiel. Alle wollten Fliegen irgendwann ging es und wir wundern uns nicht wenn ein Flugzeug über uns hinwegfliegt heute. - Der Witz an der ganzen Sache ist aber, dass diese zivilisatorischen Errungenschaften grunsätzlichen Regeln unterlaufen. Das heißt- sie machen die Welt nicht "neuer", sie machen sie "einfacher" und sie passen sich "Bedürfnissen" an - was neue Möglichkeiten gibt. Keine Frage. Vor 800 Jahren würden wir beide (zur hoher Wahrscheinlichkeit) niemals miteinander gesprochen haben. Aber auf dem Weg wie wir das tun - das ist letztendlich nichts anderes. Und selbst "das Schreiben" - es ist einfach auf eine Tastatur zu drücken - als mit einem Messer einen Buchenstab (Buch-Staben) zu bearbeiten. Glaub mir, ich z.B. - ich bin ein totaler Schlunz bei pragmatischen Dingen - ihr würdet alle Aufschreien, wenn der Postbote euch meine Buchenstäbe nach Hause bringen würde. - Und das bedeutet letztendlich auch, dass wir unser Augenmerk auf andere "Dinge" fokussieren - das bedeutet aber nicht, dass wir uns auf die "vergessenen" nicht mehr einstellen können. Tod z.B. ist ein gutes Beispiel. In der REgel musst du dich heute bis zu deinem 18 Lebensjahr nicht unbedingt mit dem Tod auseinandersetzen. Das war früher anders und das überschattet dann auch eine "allgemeinere" Denkweise.... ich zeig dir ein Beispiel:Zitat
Du hast sicher schon mal gehört beim Militär: "Die Hauptsache ist - alle kommen zurück"
Das ist eines der Prioritäts-Ziele. - Woran liegt das? - Das hat heute etwas damit zu tun das "Krieg" als etwas schlechtes angesehen wird. Du musst schon eine gute Begründung dafür abgeben, wenn du sagst "Krieg ist eine Notwendigkeit". <- Da kommt sofort das "weil.." hinter. - Aber warum ist das so? Und war das schon immer so?
Gucken wir uns mal den zweiten Weltkrieg an, da haben wir ein paar interessante Formulierungen für Kriegs-Gründe (Hitler an Polen z.B.). Die Rede ist von den Argumenten so aufgebaut, dass er sagt: Wir haben alles Versucht, was wir von unserer Position haben fordern können. Polen weigert sich unsere Forderungen zu erfüllen, - es geht nicht mehr anders - wir müssen da jetzt durch mit Krieg. ( <- Denselben Kriegsgrund - "Wir haben gefordert - Forderungen wurden nicht erfüllt - Jetzt gibt es Krieg) - Ist derselbe seit ca. 80 Jahren. Davor - War "Krieg" ein anerkanntes Mittel der Außenpolitik. - Die ganze Kolonisation Afrikas z.B. (dass ist sogar nichts anderes was die Römer getan haben - wir bringen "unsere Werte" in andere Länder - weil - wir haben den "Stein der Weisen" gefunden) - Warum Caesar nach Frankreich marschiert ist - ist kein anderer Grund wie 1800 Jahre Später die Briten in Namibia eingfallen sind. -- Wo ist also der Schnitt? - Wann kommt der Gedanke "die Sache ist es nicht Wert"? (das gab es auch schon vorher - aber es war nicht landläufig) - Und der Schnitt ist ungefähr im Amerikanischen Bürgerkrieg 1860 - bis 1 Weltkrieg. <-> Und weißt du was an diesen KRiegen anders war, als an allen anderen KRiegen zuvor? - Die Waffen, die Munition und damit die Strategie - und daraus resultierend das Elend. - Wenn du Bilder siehst vom US-Bürgerkrieg wirst du sehen, dass die Gefallenen immer aussieht wie durchsucht... die haben die Klamotten aus der Hose, den Bauch oft frei etc. - Das waren aber keine Plündere, sondern das lag daran, dass im US-Bürgerkrieg "Explosiv-Munition" eingeführt wurde. Und das bedeut, dass wenn eine Kugel dir in den Bauch einschlug, war es vorbei. -- Und diese Angst, auf ner Wiese zu liegen und zu wissen, dass du nur noch 30 Minuten zu leben hast - war eine der größten Soldaten-Ängste während dieses Krieges. Erster Weltkrieg - weiß mann - Stellungskrieg - die Artillerie, die über zig Kilometer schießen konnte - Giftgas etc. etc.
<-- Und hier beginnt das Umdenken... man stirbt nicht mehr den "ehrenvollen" Tod - man "verreckt". -- Natürlich sind die Leute auch "verreckt" (Napoleon etc.) - aber das waren andere Außmasse. Du möchtest nicht von einem Preußischen Reitersäbel getroffen werden - der haut dir durchs Schulterbein in einem Schlag bis zur Brustmitte - da hast du auch noch eine Minuten wo dein Arm samt Körperhälfte an dir rumschlackert - bevor du vollkommen tot bist. - Aber - und das ist der Unterschied - Deine ÜBerlebungs-Chance war größer - seitdem die Schusswaffen vollkommen regieren - ist selbst die Überlebungs-Chance weg. -- Gehen wir noch einen Schritt zurück - wir gehen vor die Schusswaffen... Hier ist MAnn gegen Mann. Mann gegen Mann. Das schmeckt schon "Kräftemessen" des einzelnen. Romantisch ausgedrückt, treten hier zwei Mann gegeneinander an auf einem Feld von tausenden und der Bessere obsiegt. - Das klingt schon ganz anderes, als "er knallte ihn ab" und in der Realität gallt ein Reiterangriff als "korrekt augeführt" nur dann, wenn nach dem ersten Angriff, keine gegnerische Fußtruppe
(du reitest ja einmal frontal durch - machst eine Kehrtwende und dann noch mal zurück) mehr stand (kann man sich dann auch mal ausdenken, was mit denen passiert ist). Aber wir sehen, der KRieg schmeckt schon anders. Wir gucken unserem Feind in die Augen, bevor wir ihn ermordern. Wir sind schon aufrichtige Mörder. Wir sind Krieger.
Lass uns auch mal Krieger sein. Wir nehmen jetzt alle Jungs hier von Tes.Info, schnappen uns Schwerter und Speere und die Jungs von dem QFrat machen das auch - dann gehen wir auf ne Wiese und kloppen uns damit. Sagen wir 100 gegend 100 damit es auch fair ist.
Jetzt wirst du (oder ein anderer sagen): Öh, Ryan. Wenn hier 200 Mann mit scharfen Waffen sich kloppen... kann da nicht was passieren? - Allein wenn einer stolpert und sich dabei schneidet, - dass muss ja dann genäht werden.
Dann sagt Ryan: Quatsch, als Julius Ceaser sich mit den Galliern kloppte, da sind Legionen gegen Stämme aufmarschiert und 1000 Mann haben sich gekloppt und Caesar sagte:
Jeder 10te war verletzt, es war eine harte Schlacht! Nur jeder 10te Streicher! Das sind bei uns wenn gerade mal 20 Mann!
Dann kommt Achadrion und sagt: Öh, ich möchte nicht einer dieser 20 sein.
Da sagt dann Pitter: Du musst dich beschweren du hast doch das Schwert "Immer-Sieg", das steht da in Runen auf deinem Blatt. Du kannst doch gar nicht verlieren. Ich müsste mir sorgen machen.
Dann sagt Achadrion: Ach so. Na dann ist ja cool. Ich pass, dann mit auf dich auf, Pitter.
Dann kommt noch der motivierte Darc-Knight und sagt: Müssen wir sowieso nicht, ich hab 5 Jahre Kampfsport gemacht, ich hau da fünf Mann von weg. Dann sind es schon nicht mehr so viel.
Dann sagt der Qed: Ist sowieso egal - wer hier fällt der geht doch eh nach Walhall.
Alle: Woas? Wohin?
Qued: Wallhall - Alle die in der Schlacht fallen, kommen nach Wallhall - Das ist voll dertolle Ort, da gibt es Bier und Frauen und Wotan ist da. Das ist ne ewige Party. Wie die Love-Parade nur mit besserer Musik.
Und dann fragt das Sumbriva: Joa und was ist mit denen die woanders sterben?
Qued: Die gehen zu Hel - da is nix los. Und kalt ist es da auch noch.
Sumbriva: Nö, da sterb ich lieber hier. Ich habs gern warm.
Fazit: Zauber (Achadrions Schwert), Legenden (Ryans Caesar Geschichte), Helden (Darc-Knights Kampfsport), Religion (Qeds Edda-Story) dienen nur dem Zweck, dass du nicht die Beine in die Hand nimmst - wenn da 200 Mann mit scharfen Gegenständen aufeinander zu rennen. Es geht nur um "Mut". -- Und alle sind positiv, alle sind schön. Alle sind "ehrenvoll". So ein Krieg ist schon eine tolle Angelegenheit! - Nein. Ist es nicht. Die Wahrheit ist nämlich, z.B. an der Caesar Geschichte, dass das "nur" eine harte Schlacht war, weil in der Regel solche Schlachten mit der Motivation einer Partei gewonnen oder verloren werden. Und weil die anderen "so lange motiviert" waren und nicht die Beine in die Hand genommen haben, wurde das ein Gemetzel. - Bei 100 gegen 100 gleichmotivierter Parteien - kannst du auch ne Münze werfen. Ob du heute aufs Feld gehst oder vor 2000 JAhren.
Aber warum erzähle ich das alles? -- Wenn du meinen Text verstanden hast. Nachvollzogen. Hast du gerade eben 2100 JAhre menschliche KRiegs-Mentalität nachvollzogen und vor allem wieso Krieg heute was schlechtes ist- aber irgendwie früher nicht so gesehen wurde, sondern als Notwendigkeit, positiv, gut... und das vor allem weil du die Gedanken des Einzelnen nachvollzogen hast. Und wenn du selbst für dich siehst:
"Das ist ja irgendwo, richtig wie die denken," z.B. Ja klar man will ja gewinnen, also muss man sich irgendwie Mut zu sprechen, ist ja jetzt nicht mit einem MG auf jemanden drauf zu halten. -- Dann hast du gerade wie jemand gedacht, der vor 2000 Jahren lebte.![]()
Weil nutzt du nur dieselben Möglichkeiten die er hatte (Wiese und Schwert), dann wird es alles plötzlich logisch, wieso man bis Napoleon in einer Selbstverständlichkeit (das war es nicht, aber es wirkt so) sich 200 Meter voneinander aufgestellt hat und in aller Ruhe abgeknallt. -- Und die die sagen: Diesen Schwachsinn mach ich nicht mit... die sind vor 2000 Jahren nicht gegangen, vor 500 nicht und die gehen auch heute nicht in die Armee.
- Wobei wir auch sehen müssen, dass Staatenbildung einen großen Einfluss auf das Kriegswesen hatte. Aber nachvollziehen kannst du es. Darum geht es nur.
Deswegen sage "ich" Streicher der einzige Unterschied zwischen dir und deinem Ur-Ur-Ur-Ur-Urgroßvater, ist der, dass du weißt wie man einen PC bedienen kann, - aber wenn es darum geht "Mensch" zu sein. Unterscheidet ihr beiden euch überhaupt nicht viel.![]()
Gruß
Ryan