Ergebnis 1 bis 5 von 5

Thema: Eigene Songtexte? Wo fängt man an?

Baum-Darstellung

Vorheriger Beitrag Vorheriger Beitrag   Nächster Beitrag Nächster Beitrag
  1. #5
    War bis vor kurzem auch in einer Ska-Band (Anhören auch wenns meine "alte" Band ist) und ich erlaube mir einfach mal, ein paar Texte hier rein zu stellen, vielleicht siehst du dann, in welche Richtung es gehen kann:


    Weibliches Tanzbein


    Zwischen heute und gestern liegen hunderte von Steinen,
    Und Tag ein Tag aus müssen Tausende weinen,
    Rechte werden Frau'n nicht eingeräumt,
    Mit Männern am Drücker wird von Gerechtigkeit nur geträumt!

    Scheiss auf Dominanz und Männlichkeit,
    Von der Ohrfeige bis zum Übergriff ist's nicht weit,
    Der starke Mann kümmert sich um die Haushälterin,
    Natürliche Hierarchie – der Widerspruch schlechthin!

    Viele uns'rer Schwestern leiden ihr Leben lang,
    Dem Patriarchat entgegen dieser Kampfgesang:

    «Wir sind weder Mütter – oder Gebärmaschinen,
    Sind weder Dinge – die der Vergnügung dienen,
    Sind weder ••••n – noch Konkubinen,
    Wir sind Frauen! (2x)

    Noch immer werden Frauen herabklassiert,
    Männer weint nicht, wenn die Vorherrschaft zerschmettert wird SO SORRY


    Widerstand [Schweizerdeutsch!]

    Wodöre ech au luege, werd Gwalt instrumentalisiert,
    met ere werd politisiert, met ere werd probiert,
    d'Börger z'manipuliere, sech em Staat nono z'füege,
    dem Schauspel zueluege heisst es fonktioniert.

    Es werd Zit sech z'erhebe, grad änez'stoh,
    Revoluzzer z'si, aber d'Fuscht donnez'loh,
    Denn was söll das brenge, das Ineschloh,
    Osser meh Repression, jo, was hesch devo?

    Wederstand esch zwecklos, solang er nor uf Gwalt basiert,
    Wederstand esch zwecklos, solang er ned bald passiert,
    Jo, Wederstand esch zwecklos, er hed wörkli gar kei Senn,
    Steckt i em ned alles was mer erreiche wett drenn.

    All di gwalttätige ond blende Chaote,
    Onder öis send si momentan no d'Exote,
    Ech hoff, dasses so bliibt, onder de Rote,
    So chömer d'Gfahre wo luuret no rächtziitig uuslote

    Es werd Zit sech z'erhebe, Froge z'stelle,
    Wel nüt esch onmöglech, mer mos nor welle,
    Ond so geltemer hött halt no als Rebelle,
    Send muetiger als all die Idol us Novelle.

    Es esch en lange Wäg bes zor Utopie,
    Ond doch lömmer lang ned s'Tröime lo si,
    Eis mues eim halt eifach düütlech klar si:
    Nüt gohd schneller schlod mer eifach nor dri.

    Es werd Zit sech z'erhebe, grad änez'stoh,
    Revoluzzer z'si, aber d'Fuscht donnez'loh,
    Denn was söll das brenge, das Ineschloh,
    Osser meh Repression, jo, was hesch devo?!


    Demokratische Musik

    Der Wahlkampf hat begonnen, die Kandidaten sind schon da,
    Angst muss verbreitet werden, das ist euch schon klar,
    Ein Wahlkampfspruch und ein paar Schafe aufs Plakat,
    Es lebe das Vaterland!

    GPK, Komplott, Geheimplan, Roschacher und Plan H,
    Lieber Herr Blocher, Sie sind nicht länger tragbar,
    Menschenrechte für die SVP kein Wort,
    Wo bleibt die Antifa?!

    Lassen wir uns das gefallen?
    Situation wie in den dreissiger Jahren,
    Viel zu lange haben wir zugeschaut!

    Ja, ja, ja, ja, ja, das Ende nimmt seinen Lauf,
    Ja, ja, ja, ja, ja, trotz Allem geben wir nicht auf!

    Wie oft hab' ich nicht gehört «Ich sorge mich um meine Wahl,
    Die Kandidaten und Parteien sind doch alle abnormal,
    Und was bedeuten Zauberformel, Konkordanz und Bundesrat?
    Ich glaub', da bleib' ich lieber Zuhaus!»

    Egal ob Anarchist oder linker Demokrat,
    Diese neue rechte Scheisse drängt uns alle jetzt zur Tat,
    Also hebt jetzt eure Fäuste, wo immer ihr euch befindet,
    Auf dass der braune Müll schön bald von hier verschwindet!


    Echte Welle

    Ich hab' manches schon erlebt, das hast du dir nie ausgeträumt,
    Ich hab' die ganze Welt schon gesehen,
    Doch um ehrlich zu sein, das Ganze war gar nicht mein Ziel,
    Ein Krieg in meinem Land hat mich gezwungen fortzugehen!

    Mit Hoffnung im Rucksack schlug ich mich durch diese Welt,
    Ich bin Schwarzafrikaner, da kann es nicht gut gehen,
    Hab' die Nächte auf der Strasse nicht gezählt,
    Und doch hab' ich mein' Weg gut gewählt.

    Tausende von Menschen haben kein Zuhause,
    Durch die Habgier der Minderheit,
    Sterbende Menschen auf den Stacheldrahtzäunen,
    Doch diese Minderheit kennt kein Mitleid!

    Ihr geht unter, ihr seid bloss Ungeziefer,
    Ihr geht unter, es geht immer tiefer,
    Unter, doch ihr klopft euch auf die Schultern,
    Ihr verschissenen Rassisten, ihr geht unter!

    Kopfunter,
    Ihr ordnet uns nur unter,
    Kopfunter!

    Und nach vielen Jahren bin ich auf euch gestossen,
    Hab' ne Drecksarbeit, zwei Kinder, ausgeschlossen,
    Muss mich eur' Kultur anpassen,
    Was ist mit euch, teilt ihr uns nur in Klassen?!

    Tausende von Menschen haben kein Zuhause,
    Durch die Habgier der Minderheit,
    Sterbende Menschen auf den Stacheldrahtzäunen,
    Doch diese Minderheit kennt kein Mitleid!


    4 Verliert


    Eingeschlossen, ausgeschlossen – isoliert von dieser Welt,
    Immer wieder dieses Aufstehen – Er hat dies' Leben nicht gewählt,
    Ja, wo war er letzten Dienstag – im Büro taucht' er nicht auf,
    Und wo ist nun seine Zukunft? - Seine Träume gab er längst schon auf!

    Jeden Tag das selbe Desaster und er findet keinen Ausweg,
    Er hat das Spiel verloren, aber der Tod ist sein Privileg,
    Und er klettert aus dem Fenster, die Freiheit ist so nah,
    Er spürt den Wind in seinen Haaren – wunderbar!

    Ja, das sind die Gesetze der Gesellschaft,
    Hab' Erfolg, werde reich oder du bist kein Mensch!

    Was muss noch getan werd'n,
    Damit die Welt wieder merkt, dass der Tod keine Lösung,
    Was muss noch getan werd'n,
    Damit die Welt wieder merkt, dass Selbstmord keine Lösung ist?

    Er hat Dinge schon verloren – noch heute ein Verlust,
    Selbstmord ist ein Segen – nimmt er ihm doch all sein' Frust!

    Warum herrscht heute so ein Druck auf Erfolg und auf Gewinn?
    Für die hunderten Menschenleben, nenn' ich das verschissenen Unsinn!


    In unserem Falle Anarcho-Phunk-Ska

    Natürlich liegt auch sowas drin:

    0844

    Das Telefon klingelt und ich gehe ran,
    Und wie für mich so üblich sage ich dann:
    «Guten Abend werter Herr, was hätten Sie gern?»
    Er räuspert und seufzt, scheint den Tränen nicht fern.

    Was hat der mir nicht so alles gebeichtet,
    Hat sich an mir seiner Sorgen erleichtert.

    So hat er mir erzählt er hasse sein Leben,
    Für die Erlösung hätt' er wohl alles gegeben,
    Ich erkläre was er bestellen kann:
    «Pizza, Pizza und Pizza...»

    Wie wär's mit einer Pizza der besondern Art,
    Mit frischem Gemüse und Cheezly ganz zart,
    Die können wir dir dann sogar nach Hause bring'n,
    Und für den Lieferjung'n lässt du ein Trinkgeld spring'n

    Mehr kann hier leider keiner für dich tun,
    Bestell jetzt was und lass es dann drauf beruh'n,
    Er räuspert sich ein letztes Mal,
    Also bringe ich ihm diese Auswahl:

    Du kannst hier bestellen was immer du magst,
    Du kannst hier bestellen was immer du magst,
    Vielleicht muntert dich ein Salat ja auf,
    Das Trinken dazu geht dann sogar auf's Haus!


    Ihr dürft mir auch gerne sagen, was ihr von den Texten so haltet, geschrieben habe ich sie allemal, wenn ich auch bei denen vom alten Sänger eher noch versucht habe, das Beste rauszuholen.

    Geändert von Mister Brightside (01.09.2008 um 21:08 Uhr)

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •