Ich stimme dem guten Bg absolut zu.
Für ein Rollenspiel ist es einfach zuwenig...


Zitat Zitat von bg2408 Beitrag anzeigen
Das sind meine Kritikpunkte an Drakensang, die ich auch für begründet halte:
1. Kamerasteuerung - absolut nicht konfigurierbar, wesentlich unhandlicher als NWNs Steuerung oder jener vergleichbarer Spiele. Zudem für manche Spieler auch problematisch - mich erreichten bereits Berichte von Leuten, denen durch die in engen Gegenden extremen Kameraschwenks schlecht wurde.
Sehe ich haargenauso, die Steuerung ist mies, die Tatsache dass durch die Auswahl eines anderen Chars krasse Kamerafahrten vorgenommen werden lassen mich immer nur bei einem Char bleiben. Warum löst man es nicht so dass durch Doppelklick zu den Leuten gesprungen wird und durch Einmalklick nur die Optionen der Leute angezeigt werden. So könnte man im Kampf auch schneller seine Pappenheimer durchgehen.
Ebenso großes Manko bei der Steuerung: Kein Springen und unüberwindliche kleinste Hindernisse + ewig lange Laufwege. Das demotiviert sehr.


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2. Partymitglieder von ihrer Persönlichkeit und Interaktionen her flach - selbst die Begleiter in Dungeon Siege 2 oder Neverwinter Nights 1 zeigten mehr Persönlichkeit / Interaktionsmöglichkeiten. Da wurde viel Potential verschenkt. Außerdem ist die KI extremst versimpelt, was z.T. den Spielfluß sogar stört.
Sehe ich auch so. Einige Chars sind geniale Quadratschädel, aber das kommt nur extrem rudimentär zum Vorschein. Bisheriges einsames Highlight: Der Kampf gegen die schwarzen Amazonen der - und das ist der Hammer - vollkommen unkommentiert von Rhulana bleibt... als DSA-Fan möchte man weinen...

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3. Die meiste Zeit im Spiel kaum bis keine Dialogoptionen, da ist man von Baldur's Gate bis Vampire Bloodlines wesentlich mehr gewohnt - und das in einem kaum vertonten Spiel. Schade.
Dito. Diese Art der Dialogführung nervt mich als Rollenspieler gewaltig. Es ist so unrealistisch dass ich von Vito gewungen werde den Saufbold zu töten anstatt ihm eine Abreibung zu verpassen und es nervt mich ohne Ende dass ich beispielsweise keine Belohnung zurückweisen kann wie beim Bauern Ebergrütz dessen Hof abgebrannt ist.
Das wurde wirklich in so ziemlich jedem Rollenspiel besser gelöst.

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4. Die Welt reagiert absolut nicht auf den Spielercharakter - Amazonen erkennen keine anderen Amazonen, Praiosinquisitoren keine bekennenden Schwarzmagier, für Elfen sind selbst elfische Spielercharaktere Menschen, Wachen zucken bei Piraten nicht einmal mit den Schultern. Man vergleiche das einmal mit NWN2. Gerade wenn man bedenkt, daß die vorgegebenen Charaktere damit gerechtfertigt wurden, die Welt solle auf den Spielerchar je nach Profession und Herkunft unterschiedlich reagieren ist das schon nicht gerade toll.
Sehe ich absolut genauso...
Das Spiel ist vollkommen weichgespült.
Wer sich mit der Welt auseinandersetzt, die Bücher oder sogar die Regelwerke liest, der wird sehen dass die Welt von DSA aus weitaus mehr "Schmutz" besteht als nur die Gewalt die wiederrum in diesem Spiel zu oft vorkommt.
Das Spiel ist - entgegen der "echten" Welt von DSA total prüde und langweilig, es gibt nur Schwarz-Weiß und der moralische Zeigefinger ist ständig erhoben. So nach dem Motto: Kreuzzüge waren böse, ist's der Sonnenzug der Praioten also auch.
Das passt wirklich eher schlecht in die Welt von DSA.


Für mich ist DSA derzeit tendentiell mehr ein Action-Adventure als ein Rollenspiel. Die Verpackung ist einfach spitzenklasse, das Balancing empfinde ich als sehr ausgewogen und es macht Spaß.
Allerdings habe ich nun - nach dem Drachen Jom Kippur - alle wichtigen Talente und Zauber auf Werte von 14-18, gefühlsmäßig habe ich nun "alles" erreicht was wiederrum ein wenig demotivierend wirkt.

Die Geschichte selbst empfinde ich als spannend und durchaus gelungen, aber bisher muss ich zusammenfassend sagen dass es ein gutes Spiel ist, es für die Top3 allerdings noch nicht gereicht hat