Stimmt vollkommen; wenn ich mich an meine Zeit am Gymnasium erinnere, wo ein der Schule verwiesener Schüler mit seinen "Kollegen" vor der Schule warten und "alle Deutschen verprügeln" wollte, wird mir immer noch ganz anders. Es ist zum Glück nichts passiert, aber es gibt genügend Fälle, in denen sich die Jugendlichen an den Schulen gegenseitig einen zweiten Bauchnabel verpasst haben.
Vor allem ist es ja auch so, dass die allgemeine Hemmschwelle bei den Jugendlichen heute viel niedriger liegt, als früher; früher war es - wie Viddy schon sagte - so, dass man sich gegenseitig eins auf die Nuss gegeben hatte und das war es. Und da war im Vorfelde schon viel böses Blut geflossen.
Heute darfst du die Leute nicht mal mehr angucken, aus Angst, dass die gleich mit Messern auf dich losgehen (viele Discos in Hamburg sind da ein gutes Beispiel und das strikte und konsequent umgesetzte Waffenverbot auf dem Kiez kommt auch nicht von ungefähr).
Gut, das stimmt schon, aber die Gegenthese - vor allem zu Frustabbauenden Metalhörern - findest du auf jedem Metalkonzert. Ich jedenfalls habe dort immer sehr entspannte, ausgeglichene Menschen erlebt, die sich von der Musik haben treiben lassen. Dass das natürlich ein wenig heftiger ausfällt, ist klar, aber aggressiv waren diese Leute eigentlich nie.
Ein schwieriger Vergleich, wie ich finde, da die Emotionalität bei Musik um einiges größer ist, als bei Spielen. Das liegt eben in erster Linie daran, dass die Songs, die einen emotional berühren (und beeinflussen), meist einen sehr persönlichen Hintergrund des Textverfassers beinhalten.
Als Beispiel sei "Watching Over Me" von Iced Earth genannt; mich berührt dieser Song jedes Mal, wenn ich ihn höre, was eben auch an dem Text liegt, der über einen verstorbenen Freund von Jon Schaffer (verantwortlich für die Texte) handelt. Die Wirkung wäre eine andere - auch bei gleicher Musik - wenn der Text über irgendeine x-beliebige (fiktive) Begebenheit handeln würde.
Wer alleine solche Gedankengänge hat, hat bereits ein psychologisches Problem. Sich vorzustellen, seinen ärgsten Erzfeind mit einer Waffe in der Hand einschüchtern zu können zeugt schon von einem äußerst labilen Verhalten; und von diesem Punkt ist es meist nicht weit bis zur aktiven Umsetzung. An Waffen kommen viele Jugendliche ja durch den offenen Waffenschrank von Papa oder Opa oder durch andere Kontakte. So schwer ist das bei Leibe nicht mehr, an eine Waffe zu kommen und sei es "nur" eine Gaspistole - selbst die sind schon tödlich, wie man weiß.