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  1. #1
    Zitat Zitat von Virginie Beitrag anzeigen
    z.B. gibt es Sinn machen im Deutschen eigentlich nicht, aber jeder benutzt es, richtig würde es Sinn ergeben heißen - okay, zurück zum Tipp):
    Weil es gerade so schön dazu passt und ich die fünf Beiträge als ziemlich erhellend empfunden habe: Im Bremer Sprachblog hat man sich damit mal beschäftigt und in 5 Teilen relativ gut dargelegt, warum 'Sinn machen' durchaus Sinn macht

    Zitat Zitat
    Zusammenfassend können wir also feststellen, dass die Redewendung Sinn machen ihre eigene Funktion erfüllt, die durch die vorgeschlagenen Alternativen keineswegs abgedeckt wird. Das sollte uns auch nicht weiter wundern: anders, als die Sprachpuristen annehmen, verhalten die Sprecher einer Sprache sich selten sinnlos irrational oder bewusst schlampig. Sie schaffen keine überflüssigen Alternativen zu bestehenden Ausdrücken, weder mit sprachinternen Mitteln, noch durch Entlehnung. Sie verwenden aber durchaus beide Strategien, um den vorhandenen Ausdrucksreichtum weiter auszudifferenzieren.
    Ich empfinde Dialekte eher als Bereicherung und finde es ziemlich spannend zu untersuchen, wie sich welche Begriffe wo durchsetzen und warum.
    Und ich bin mir nicht sicher, ob ich nicht viel lieber ein zwei falsche Konstruktionen anhöre, als dutzende Leute, die andere korrigieren wollen, weil es im Moment so unglaublich beliebt ist die "gute deutsche Sprache" zu retten.

  2. #2
    Lustiger Thread.^^

    @Kalina Ann

    Aber wie kann man allen Ernstes behaupten, dass man Dialekte hauptsächlich zum Spaß benutzen sollte?

    Es gibt Leute in Deutschland, die überhaupt kein Hochdeutsch sprechen können, weil es eben in manchen Regionen gar nicht gelehrt wird, darüber wissen alle Bescheid und es ist auch in Ordnung so.

    Wenn du jetzt einer dieser Mitbürger wärst, würdest du sowas garantiert nicht sagen.
    Und was ist mit der Schweiz?
    Müssen deiner Meinung nach alle Schweizer Schwitzerdütsch, oder französisch oder italienisch sprechen, oder vielleicht alle 3 Sprachen lernen?

    Mann, wo ist DJN3ck hin?
    Mit dem hättest du deinen Spaß gehabt.

    Achja, in ganz normalem deutschen Hochdeutsch heißt es "Ich habe mich schwer getan."
    Ist einfach so.

  3. #3
    Zitat Zitat von taraia Beitrag anzeigen
    Und ich bin mir nicht sicher, ob ich nicht viel lieber ein zwei falsche Konstruktionen anhöre, als dutzende Leute, die andere korrigieren wollen, weil es im Moment so unglaublich beliebt ist die "gute deutsche Sprache" zu retten.
    Du missverstehst. Es ist nich so, dass ich zu jedem hingehe und den bashe, weil er mal ein Wort verwechselt (so wie am Anfangspost). Ich lege einfach nur Wert darauf, dass die Leute die Sprache einfach korrekt beherrschen, auch mir bei selbst lege ich Wert darauf und arbeite auch daran. Wenn es mal jemand nicht tut, dann ist mir das auch egal, besonders dann, wenn ich diese Person gar nicht kenne.

    Bei mir im Freundeskreis, wenn jemand etwas falsches sagt, wird einfach spasseshalber darauf hingewiesen, dass es so falsch ist (Nach dem Motto: "So ist es falsch! Es heißt so und so!) und dann wird das aufgenommen und fertig. Keiner fühlt sich persönlich angegriffen, keiner fängt an rumzudiskutieren und keiner fängt an, dem anderen irgendwas zu unterstellen, was für ein Klugscheisser er doch ist etc.. und wenn, dann nur aus Spaß.

    Nur bin ich der Meinung, dass man auch einen gewissen Standart in der deutschen Sprache befolgen sollte, ansonsten kann ja jeder so reden wie er möchte und jeder redet an jedem vorbei.

    Wer nicht meiner Meinung ist, auch gut, nur sollte man wenigstens meine Meinung zu diesem Thema akzeptieren. Und damit verabschiede ich mich auch von dieser Diskussion.

    /edit

    @Valada

    Du redest von respektem Umgang und machst es selbst nicht besser.

    Komm mal klar.
    Geändert von ShooterInc. (07.08.2008 um 15:01 Uhr)
    ~Death's vastness holds no peace. I come at the end of the long road - neither human, nor devil. All bends to my will~

    ~What do you intend to accomplish by avoiding... God's justice? Where will you go...?~

  4. #4
    Zitat Zitat von taraia Beitrag anzeigen
    Weil es gerade so schön dazu passt und ich die fünf Beiträge als ziemlich erhellend empfunden habe: Im Bremer Sprachblog hat man sich damit mal beschäftigt und in 5 Teilen relativ gut dargelegt, warum 'Sinn machen' durchaus Sinn macht
    Sieh an, vielen Dank, guter Artikel
    Dann kann ich "Sinn machen" ja auch beruhigt einfach weiter benutzen

  5. #5
    Zitat Zitat von taraia Beitrag anzeigen
    Weil es gerade so schön dazu passt und ich die fünf Beiträge als ziemlich erhellend empfunden habe: Im Bremer Sprachblog hat man sich damit mal beschäftigt und in 5 Teilen relativ gut dargelegt, warum 'Sinn machen' durchaus Sinn macht
    Sehr gute Artikel! Wobei für mich die Sache viel einfacher aussah: da es keine logische Begründung gibt, warum "make sense" korrektes Englisch, "Sinn machen" aber falsches Deutsch sein soll (von wegen "Sinn kann man nicht machen, Sinn ist schon da" - wenn Deutsche das nicht können, können das Engländer auch nicht, also warum dürfen sie es dann trotzdem sagen?), habe ich diese ganze Sache nie sonderlich ernst genommen.
    Der Autor hat das leider nur kurz angesprochen, hätte mich mal interessiert, was er dazu sagt.

    Zum Thema Dialekt muss ich übrigens sagen: ich habe nichts dagegen, aber ein paar Regeln sollten dabei trotzdem beachtet werden. Ich musste gerade an Wörter wie "Butter" und "Tunnel" denken. Der, die oder das Butter? Ich habe alles schon gehört. Der und das Tunnel habe ich ebenfalls öfter schon gehört, außerdem wird das Wort sehr oft "TunELL" ausgesprochen, obwohl da ja eindeutig keine zwei L, sondern zwei N sind.
    Ich kann zu beidem keine linguistischen Erklärungen liefern, warum nur eine der Varianten richtig ist (die Butter/der Tunnel und der TUNNel), aber ich kann zumindest sagen: es ist Hochdeutsch. Und warum fängt jemand einfach damit an, Wörtern neue Artikel zu geben und sie falsch zu betonen?
    Ich habe damit schon ein Problem. Nicht mit den Menschen, die dann so sprechen, aber mit der Tatsache, dass sich sowas durchsetzt.

  6. #6
    Zitat Zitat von Schattenläufer Beitrag anzeigen
    Wobei für mich die Sache viel einfacher aussah: da es keine logische Begründung gibt, warum "make sense" korrektes Englisch, "Sinn machen" aber falsches Deutsch sein soll (von wegen "Sinn kann man nicht machen, Sinn ist schon da" - wenn Deutsche das nicht können, können das Engländer auch nicht, also warum dürfen sie es dann trotzdem sagen?), habe ich diese ganze Sache nie sonderlich ernst genommen.
    Wäre mir neu dass das falsch ist (?). Aber es gibt ja auch "Sinn ergeben" - das Problem dabei ist nur (heutzutage) dass man ergeben nicht mehr verwendet. Und im englischen gibt es halt nur "makes sense", was sollte man also anderes sagen ^^" ?

    Abgesehen davon kann man nun mal (leider) nicht jeden englischen Begriff so ohne weiteres übernehmen, kann man nicht. Und wenn dann geht das den mühsamen Weg von Anglizismen, Umgangssprache bis (möglicherweise) hin zum Duden. Ich denke, das ist wesentlich sinnvoller als sich englische Begriffe in deutschen Sätzen um die Ohren zu hauen.

    Zitat Zitat von Schattenläufer
    Ich kann zu beidem keine linguistischen Erklärungen liefern, warum nur eine der Varianten richtig ist (die Butter/der Tunnel und der TUNNel), aber ich kann zumindest sagen: es ist Hochdeutsch. Und warum fängt jemand einfach damit an, Wörtern neue Artikel zu geben und sie falsch zu betonen?
    Wer macht denn sowas nton:

    Artikel wurden irgendwann mal so festgelegt. Warum man nicht einfach "de" verwendet ist mir aber auch ein Rätsel.

  7. #7
    Es gab diese Debatte, ob "Sinn machen" korrektes Deutsch ist - lies am besten mal den Link von tarania, da ist das alles erklärt und so. Und eines der Hauptargumente gegen "Sinn machen" war eben, dass es ein Anglizismus sei, der im Deutschen keinen Sinn macht, weil Sinn nicht "gemacht" werden kann, sondern schon da ist... oder so irgendwie. Und mein Argument dagegen ist eben einfach das, dass das englische "make" sich nicht wesentlich vom deutschen "machen" unterscheidet, weswegen die Verbindung von "sense" und "make" bzw. "Sinn" und "machen" entweder in beiden Sprachen falsch oder in beiden Sprachen richtig sein kann, nicht aber nur im Deutschen falsch, nur weil es ein Anglizismus ist.

    Dass Artikel anders verwendet werden, als ich es gewohnt bin, erlebe ich relativ häufig. Ganz oft eben auch bei englischen Wörtern wie Ketchup, welches für mich "das Ketchup" ist, während manche Leute "der Ketchup" sagen.

  8. #8
    Vielleicht sollte man drauf kommen zwischen Laut- und Schriftsprache zu unterscheiden \o/

  9. #9
    Zitat Zitat von Schattenläufer Beitrag anzeigen
    Und eines der Hauptargumente gegen "Sinn machen" war eben, dass es ein Anglizismus sei, der im Deutschen keinen Sinn macht, weil Sinn nicht "gemacht" werden kann, sondern schon da ist... oder so irgendwie.
    Schwaches Argument. Sinn liegt also auf der Straße herum? Woher dann die ganzen Sinnkrisen? Die Leute müssten sich ja nur bücken.

  10. #10
    Zitat Zitat
    Und wie? Schriftzeichen ^^ ?
    Wie im Norwegischen. Gesprochen gibt es nur Norwegisch, inklusive allen Dialekten (die es da Zuhauf gibt, und zwar wirklich zuhauf). Schriftlich aber eben Bokmål-norsk und Nynorsk. Beides sind schriftsprachen, Bokmål eher am Dänischen orientiert, nurmit norwegischer aussprache, während Nynorsk eher an die alten Dialekte anknüpft (und eine art Planschriftsprache ist.) und nebenbei ein grammatikalisches Geschlecht und viele andere Dinge kennt dies so im Bokmål-norwegischen nicht gibt.

  11. #11
    Zitat Zitat von Ianus Beitrag anzeigen
    Schwaches Argument. Sinn liegt also auf der Straße herum? Woher dann die ganzen Sinnkrisen? Die Leute müssten sich ja nur bücken.
    Wie gesagt, ich fand die Argumentation auch lächerlich. Aber nichtsdestotrotz habe ich vor kurzem erst während meinem Praktikum gehört "Schreib nicht 'Sinn machen', das ist falsch. 'Sinn ergeben' ist richtig."
    Ich mache mein Praktikum in einem neurowissenschaftlichen Forschungszentrum, soll heißen die Leute hier sind nicht doof. Zeigt einfach, wie schnell sich sowas verbreitet.

    @Rina: Jupp... dem würde ich zustimmen. Und normalerweise will man ja nicht wirklich englische Phrasen ins Deutsche übertragen, es "passiert" einfach.

  12. #12
    Ach, das ist doch bescheuert. "Sinn machen" und "Sinn ergeben" sind synonyme Idiome und eins davon will man jetzt aus dem Deutschen verbannen, weil es angeblich grammatikalisch keinen Sinn macht, bzw. weil es angeblich aus dem Englischen kommen soll? Das ist fast noch schlimmerer Mord an der deutschen Sprache wie Anglizismen für schon bestehende Worte zu verwenden.

    Demnächst darf man dann auch nich mehr "3+4 macht 7" sagen, weil ein Ergebnis ja ergeben werden muss. In der Konsequenz macht uns auch nichts mehr Spaß, denn der Spaß ist ja ein Produkt der Tätigkeit, das kann ja nicht gemacht werden, und man tut auch niemandem mehr weh, weil man 'tun' sowieso nich mehr sagen tut. Ich habe auch keinen Hunger mehr, weil wir 'haben' in Zukunft nur noch für die Perfektbildung benutzen werden, die Spanier machen da ja auch einen Unterschied und wir als das pingeligste Volk auf dem Erdball dürfen uns diesen Rang ja nicht abschwatzen lassen, vorallem nicht von Leuten, die uns im Fußball geschlagen haben.


    Ich stelle einfach mal die gewagte These in den Raum, dass es genauso gut sein könnte, dass die Wendung "Sinn machen" irgendwann mal entstanden sein könnte, als ein junger Journalist in ein und dem selben Satz schonmal 'ergeben' verwendet hatte und wie man das im literarisch-journalistischen Metier selbst schon in der Schule lernt, klingt es bescheuert, wenn man zweimal das selbe Wort so nah bei einander benutzt (und nebenbei schlägt es die eventuell unterschiedlich gebrauchten Konnotationen tot). Und da dachte er sich: "ergeben - machen ... hat beides ein Produkt, da kann ich auch 'machen' schreiben."
    Dass er mit seinem Neologismus - der heutzutage ja nur noch Goethe und Hölderlin vorbehalten ist, die ja zum Glück auch schon tot sind, sodass die deutsche Sprache nicht mehr mit eigenen Neuschöpfungen zu wachsen braucht - so eine Diskussion lostritt, hätte sich der arme Mann bestimmt auch nich zu glauben getraut.

    Meine Güte, das ist einwandfreies Deutsch, grammatikalisch wie sinntechnisch...

  13. #13
    Ich denke, das liegt alles zu einem großen Teil auch an Bastian Sicks Bücher, die, obwohl durchtränkt mit Arroganz und Überheblichkeit, mir jede Menge Spaß bereitet haben.

    Die Argumentation gegen Sinn machen, habe ich vergessen, allerdings erschien sie mir damals schlüssig. Sinn ist auch nicht unbedingt schon da, Sinn ergibt sich aus der Situation, allerdings formt die Situation nicht den Sinn.

    Einen genauso schönen Anglizismus hat er mit "realisieren" angesprochen. Mag nicht dazu auch noch jemand sagen, wie wunderbar die neue Bedeutung die deutsche Sprache fördert? Ich finde das nicht.

    3+4 macht nicht und ergibt auch nicht 7. 3+4 ist gleich 7, dies aber auch nur vom Wert her. 3+4 ist bestimmt traurig, so oft wie gesagt wird, dass es dasselbe wie 7 sei.

  14. #14
    Zitat Zitat von Schattenläufer Beitrag anzeigen
    Es gab diese Debatte, ob "Sinn machen" korrektes Deutsch ist - lies am besten mal den Link von tarania, da ist das alles erklärt und so. Und eines der Hauptargumente gegen "Sinn machen" war eben, dass es ein Anglizismus sei, der im Deutschen keinen Sinn macht, weil Sinn nicht "gemacht" werden kann, sondern schon da ist... oder so irgendwie. Und mein Argument dagegen ist eben einfach das, dass das englische "make" sich nicht wesentlich vom deutschen "machen" unterscheidet, weswegen die Verbindung von "sense" und "make" bzw. "Sinn" und "machen" entweder in beiden Sprachen falsch oder in beiden Sprachen richtig sein kann, nicht aber nur im Deutschen falsch, nur weil es ein Anglizismus ist.
    Hab ich doch überflogen . Wie gesagt, die englische Sprache unterscheidet sich einfach von der deutschen. Und sie entwickelt sich auch anders. "Sinn machen" ist in dem Sinne kein Anglizismus, aber es ist sicher durch das allgegenwärtige "makes sense" auch hierzulande populärer geworden. Es ist nicht ~falsch~, also wird es im tagtäglichen Sprachgebrauch verwandt

    Das heisst aber nicht dass man jede englische Redewendung ins deutsche übertragen müsste.

    Dass etwas Sinn macht/ergibt macht aber Sinn. Eins und eins macht zwei ."Mach Platz" würde weniger Sinn ergeben aber das ruft man ja auch nur zu einem Hund ^^'

    Zitat Zitat von Chaik
    Vielleicht sollte man drauf kommen zwischen Laut- und Schriftsprache zu unterscheiden \o/
    Und wie? Schriftzeichen ^^ ?

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