Wie? Was für einen Dialekt? Warum sollte ich im Dialekt sprechen?
Wie? Was für einen Dialekt? Warum sollte ich im Dialekt sprechen?
naja wenn dich einer im Dialekt anspricht, wie im von dir erwähnten Beispiel. Da kannst du dich auch auf ihn einstellen, ode muss er sich zwangsweise auf dich einstellen?. Bzw. warum überhaupt einstellen aufeinander, klappt mit ein wenig mühe (Stichwort: Bemühe dich!) auch so, wie Zahlreiche andere Länder zeigen.
Wenn mich ein Fremder anspricht, will er, dass ich ihn verstehe. Ich hingegen will gar nichts von ihm. Ergo muss er sich bemühen, so zu sprechen, dass man ihn verstehen kann. Wenn ich ihn nicht verstehe, dann bitte ich ihn, zu versuchen, den Dialekt auszulassen.
Ich gehöre auch leider der Sorte Mensch an, die Dialekte schrecklich finden und Leute, die so sprechen, nicht bis kaum verstehen kann.
Ich selbst komme aus NRW und, wie schon gesagt, höre und spreche ich immer "Ich tu MICH schwer". Das erste sieht mir zu seltsam aus.
~Death's vastness holds no peace. I come at the end of the long road - neither human, nor devil. All bends to my will~
~What do you intend to accomplish by avoiding... God's justice? Where will you go...?~
So, kleiner Auszug aus dem österr. Schulwörterbuch von 2004
Also ists falsch, einem Österreicher zu unterstellen, er würde einen Fehler machen, wenn er "Ich habe mir schwer getan" sagt.Zitat
Geändert von NeM (06.08.2008 um 22:44 Uhr)
~Das~ ist doch das Kern des Problems :3
Also, nicht Österreicher sondern Dialekte. Selbst wenn sie den Weg in irgendwelche Duden finden. Find ich übrigens gut wenn es sinnvoll ist
(Sagen Österreicher nicht eigentlich immer "mir" für "mich" ^^' ??? )
Ich frage mich nur jetzt wo die richtige Antwort gefunden wurde ob auch Quentino geholfen wurde und er jene findetZitat von unfixable
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Klar, die Eltern sind vor knapp 20 Jahren wegen der Arbeit hierher gezogen, hatten heissen sex miteinander und dabei bist du entstanden. Jetzt sitzt du hier am anderen Ende der Erde und der Rest der Welt will von dir dass du Deutsch lernst, obwohl du bis zum 3. Lebensjahr kein Wort deutsch zu hoeren bekommen hast.Zitat
Und dann kommt der geborene deutsche angelaufen und spielt sich auf weil er deutsch sprechen kann, und du nicht. Gott, muss das geil sein.
Geändert von Zelretch (09.08.2008 um 08:34 Uhr)
Ist es zu viel verlangt, wenn man von den Eltern verlangt, ihrem Nachwuchs die Landessprache beizubringen? Es werden an jeder Ecke Sprachkurse angeboten (und eine Menge dieser sind sogar kostenlos), und, rate mal - die Kinder gehen in die Schule, und hier wird auch Deutsch gesprochen. Wenn sie mit 5 kaum Deutsch können ist das die Schuld der Eltern, ja, aber wenn sie mit 15 noch immer noch außer den diversen Vulgärausdrücke (die sie mit Vorliebe verwenden) kein Wörtchen Deutsch sprechen, ist es deren eigene Schuld. Ich kenne genügend Ausländer, die unter den selben Voraussetzungen nach Österreich gekommen sind und nun mehr oder weniger fehlerfreies Deutsch sprechen - wieso können diese es nicht? Vielleicht kommst du ja aus dem Ausland; stell dir mal vor, eine Gruppe Leute kommt in deine Heimat, tritt deine Sprache wie auch sämtliche Regeln des Anstands mit Füßen und rennen laut schreiend herum, und wenn sie ausnahmsweise mal etwas in deiner Landessprache von sich geben, sind es Sätze wie "Ich f*cke deine Mutter, Alda!!1". Ich weiß nicht, aber ich meine, solche Leute, die absolut KEINEN Willen dazu zeigen, sich irgendwie zu integrieren (sei es jetzt mal auch nur rein sprachlich), und gleichzeitig sich so aufführen als wäre unser Land ihr Gang-Territorium, dass sie mit Messern und Vandalismus kontrollieren müssten und jeden Inländer anpöbeln, wärst du sicher auch nicht so gut auf diese zu sprechen ;) .
Hm, kann sein...allerdings widerspreche ich dir hier: Flüchtlinge sind (mehr oder weniger) gezwungenermaßen hier, aber ich sagte ja bereits, dass ich mich nicht über diese aufrege (denn diese können ja meist nichts dafür, dass sie aus ihrer Heimat fliehen mussten). Die Personen, die ich kritisiere, sind bestenfalls Wirtschaftsflüchtlinge (immerhin ist der Lohn hier in Österreich höher als der in der Türkei) oder kommen einfach nach Österreich, da der Rest der Familie auch schon hier ist - und diese Leute sollen sich sehr wohl integrieren, dann sie kommen aus freien Stücken hier her und wollen sich hier auch permanent aufhalten.
[FONT=Century Gothic]Ähm... stop abusing my thread? kthxbye
XD
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Was ich allerdings immernoch nicht ganz verstehe, ist, warum es so wichtig ist, dass man die Landessprache passend beherrscht. Ich mein, die meisten jungen Türken sprechen doch Deutsch, vielleicht kein gutes, aber es reicht, um sie zu verstehen. Anpassung ist immer eine Hangelei über den Niagarafällen mit der eigenen Identität - wenn meine Eltern eine andere Sprache sprechen und aus einem Land kommen, in dem ich zwangsläufig auch irgendwie meine Wurzeln habe, werde ich einen Teufel tun, Attributsätze und Nussknacker meiner Identität vorzuziehen.
Was ist so unhöflich daran, in einem Land zu leben, dessen Sprache ich nur gebrochen spreche?
Das englische hat genau 3 Formen pro Verb, eine feste Satzstellung und eine vollkommen unregelmäßige Aussprache ("The soldier decided to desert his dessert in the desert."). Das Deutsche hat 4 Fälle und 3 Geschlechter, in denen Nomen, Pronomen und Adjektive dekliniert werden müssen, 6 Personen, 3 Modi und 7 Zeitformen, in denen die Verben konjugiert werden müssen, eine mit Ausnahmen regelmäßige, aber für den herkömmlichen Ausländer ungewöhnlich zu sprechende Aussprache (beispielsweise die Betonung der ersten Silbe nach dem vordersten Subpräfix, durchweg akzentuierte Auslaute, auch vor Vokalen ["Ihre Enkelin fahre erst zu Ostern zu ihnen zurück."]) und eine vollkommen komplizierte Handhabung zur Satzstellung. Kennt ihr Leute, die den falschen Imperativ zu 'geben', 'werfen', 'messen', 'nehmen', etc. bilden? Tja tja, wir haben über 10 Formen und Regeln zur korrekten Imperativbildung, die nichmal die Muttersprachler behalten können - jede andere Sprache hat selten mehr als 2 oder 3.
Natürlich wird man auch mit dem ein oder anderen Sprachfehler verstanden, aber der Aufwand, Deutsch auf einem Niveau zu sprechen, dass man verstanden wird, ist 10mal so groß wie der, den man braucht, um ein Essay auf Englisch zu verfassen.
...mal ganz abgesehen von Kommata, Rechtschreibung und den vielen Ellipsen, die wir machen.
Ich gebe meine Mutter der Eistüte. Ich sitze über dich. Wir reden über dem Dach. Wir haben ihm dich gesagt.Zitat
Natürlich überlegt keiner, wie er jetzt redet, deswegen sind wir ja auch Muttersprachler und selbst wenn ich eine andere Sprache spreche, betitele ich nicht jedes Wort mit der entsprechenden Bezeichnung. Allerdings ist das Wissen darum sehr hilfreich, wenn man bestimmte Sachen richtig ausdrücken will, ohne Missverständnisse hervorzurufen.
"Dich schwer tun": Sich bei einer Handlung so anstellen, dass sie schwerer wird. Der direkte Bezug des Akkusativs meint, dass man direktes Mittel der Aktion ist (vergleichbar mit "sich gut benehmen", "sich angemessen verhalten", "sich wacker schlagen", "sich tappert anstellen", etc.).
"Dir schwer tun": Die Handlung so ausführen, dass sie schwerer ist. Der indirekte Bezug des Dativs meint, dass man Empfänger der Aktion ist, man tut die Sache so, dass sie für einen schwerer wird.
Ähnlich wie ein Ding an jemanden geben, 'jemand' ist Empfänger, 'das Ding' das direkte Mittel. Mit Mittel ist etwas gemeint, das direkt an der Handlung (des Gebens) beteiligt ist.
Rein vom Sinn her sind beide Wendungen also gleich, grammatikalisch ist die mit Dativ die sinngerechtere, die mit Akkusativ ist meiner Meinung nach ein bisschen dichterischer. Idiomatik ist eben manchmal nicht so logisch ._." .
Überhaupt finde ich, seid ihr Österreicher uns Deutschen mit so mancher grammatikalischen Feinheit vorraus (beispielsweise sind wir mit der Perfektbildung von Zustandsverben viel inkonsequenter: "er ist/hat am Boden gesessen").
Edit: Wenn wir grad noch beim Sprachgebrauch sind; - ich lese irgendwie erstaunlich oft unsere starken Demonstrativpronomen (dieser, diese, dieses). Zumindest bei uns benutzt man schon seit Jahrzehnten nur noch die schwachen (der, die, das) ... ist das regional bedingt, oder schlichte Schriftsprache? Das klingt für mich immer so antiquiert ._." .
Geändert von Mordechaj (09.08.2008 um 13:03 Uhr)
Weil die Eltern ne andere Sprache sprechen, muss man sich also nicht anpassen, weil man sonst die eigene Identität leugnet? Solche Leute können sich imo wieder auf den Weg nach Hause machen.. Wenn ich als Amerikaner deutschsprachige Eltern habe, bin ich trotzdem Amerikaner und hab gefälligst Englisch zu lernen... Lerne ich primär Deutsch, bin ich entweder unhöflich, oder die Eltern sind unfähig.
Und dass Deutsch sooo schwer ist, lass ich so nicht durchgehen - ich kannte einen Albaner, der hat nach 2 Jahren fast fließend Deutsch gesprochen. Ist wohl mehr eine Frage des Willens.. Es verlangt immerhin keiner, dass der frisch Eingewanderte hier fehlerfreie Romane schreibt
Geändert von NeM (11.08.2008 um 12:14 Uhr)
Wenn sie in Deutschland geboren sind ist es fast mehr ihre Heimat als die Heimat ihrer Eltern. Es steht aber jedem frei dies zu leugnen. Man kann natürlich auch mehrere "Heimaten" (Hallo Duden) haben. Und nein, gezwungenermaßen hier sind sie nicht. Was für ein Pech dass sie in einem Land gelandet sind in welchem einige die Rechtmäßigkeit ihres Aufenthaltes an fehlerhaftem Anwenden der deutschen Sprache festmachen wollen.
Das ist ähm... demonstrativZitat von Eynes'Prayer
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Dies war aber nicht meine Frage. Es gibt Demonstrativpronomen, die man zumindest hierzulande nur für ganz krasse bzw. abwertende Hinweisungen benutzt, oder man verwendet diese überhaupt nicht mehr. Jene anderen, von denen ich gesprochen habe, sind viel häufiger im Sprachgebrauch und man variiert diese nur noch mit der Betonung.
...Für mich klingt das doof, mit dem dieser, diese, dieses. Meine Frage war jetzt, ob die Leute so schreiben, weil sie auch so sprechen (kann ja sein, dass das anderswo anders ist) oder ob sie in einem bestimmten Stil schreiben; - vermutlich ist mein Sprachgebrauch dafür schon wieder zu verlottert, aber die starken Demonstrativpronomen benutzt man bei uns echt fast nur noch abwertend oder eben garnich (man sagt beispielsweise auch "das Haus hier" anstatt "dieses Haus").
Mich haben 3 Jahre Latein geschädigt. Ich spreche auch privat mit Vorlieben mit den Wörtern jener, welcher, dieser und ähnliche ^^
Ich find die toll!