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Drachentöter

Maid Droid
Lange habe ich den Film nicht gesehen, weil ich wirklich nicht voraus ahnen konnte, ob er was taugt und mir der Import aus den USA zu aufwändig dafür erschien. (Leider ist der Film nicht in Europa erschienen.)
Aber was für eine Überraschung, er war sogar besser als ich erhofft hatte!
Die Geschichte besteht aus ungefähr drei parallelen Handlungsfäden. Einmal wäre da der alte Mann, der sein Leben mit seinem Hausmädchenroboter, welche leider nicht mehr funktioniert, da die Batterie alle ist, resümiert und zum anderen die Polizistin, die eine Reihe an Vergewaltigungen untersucht. Beide Handlungsfäden bauen eine Art Dualismus auf und ergänzen sich ob ihrer völligen Gegenseitigkeit. Das ist auch der Punkt an dem Film der viele negative Kritiken bekommen hat. Er sei zwei Filme in einem, das erste eine bittersüße Liebesgeschichte, die zweite pseudophilosphischer SciFi. Das sehe ich aber anders. Der Film will weder das eine noch das andere sein. Es geht hier nicht darum ein SciFi-Märchen zu erzählen und es geht auch nicht primär um die Liebe zwischen Mensch und Maschine. Es geht hier vielmehr um das Menschliche, um Mann und Frau und was sie aneinander suchen und erwarten.
Man könnte fast behaupten Maid Droid möchte hier Sozialkritik betreiben, aber dafür ist der Film zu plump. Die Darstellung ist völlig einseitig, anitfeministisch und chauvinistisch. Aber das macht gerade den Reiz des Films aus. Er wirkt wie aus der einsamen Fantasie eines Otakus entsprungen, so ehrlich und schonungslos in der Darstellung, dass man gar keine zwei Seiten braucht um ein objektives Bild zu bekommen.
Der dritte Handlungsfaden, der genauso losgelöst in die Gesamthandlung integriert wird, wie die anderen beiden, kümmert sich um die Konstruktion und Dekonstruktion dieses Otakus. Und es ist so herrlich bitterböse und zugleich witzig wie mit den Klischees und Vorurteilen gespielt wird. Eine der eindrucksvollsten Szenen ist, wie ein Maidroid-Fan, nachdem er von zwei realen Frauen für seine Leidenschaft beleidigt wurde, auf sie einschlägt und sie als dreckige ••••••••n bezeichnet. Wer nach dieser Beschreibung jetzt völlig entsetzt guckt, sollte vielleicht besser einen großen Bogen um den Film machen. Diese Philosophie streckt sich über den gesamten Film.
Maid Droid gehört glaube ich zu den Pink-Filmen aber im Gegensatz zu anderen Vertretern des Genres, die ich gesehen habe, wird Nacktheit und Obszönität immer mit Handlung gerechtfertig. Der Film ist zwar Unrated, aber ich persönlich würde ihn eher bei 16 als bei 18 ansetzen. Er verzichtet auch auf exzessive Gewalt, was aber nicht heißt, dass es nicht ein paar ... etwas abstoßende Bilder gäbe. Aber auch die haben im Kontext der Geschichte eine auf sehr böse Art und Weise schon poetische Rechtfertigung.
Mir hat der Film ziemlich gut gefallen, aber er ist garantiert nichts für jeden. 9/10
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