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Ritter
Wenn man nicht in diesem Land gelebt hat, ist es eigentlich nicht möglich den Film so zu sehen wie man es als Serbe tut. Natürlich ist die Gewaltdarstellung sehr drastisch ausgefallen. Unästhetisch finde ich sie jedoch nicht. Der Film steckt zudem in jeder einzelnen Minute voller Parabeln und direkten Vergleichen mit der serbischen Geschichte (nicht nur Politik, auch Kultur, Beruf, Familie). Allein die Figur Vukmir entspricht 1 zu 1 Karadžić (Psychiater, ex-Kinderbuchautor).
Zudem wären auch die Schauspieler zu nennen. Srđan Todorović (Miloš) ist nicht gerade für seine besonders harten, menschenverachtenden Filme bekannt (bspw. Mi nismo anđeli) und hätte sich sicher nicht für eine solche Rolle hergegeben, stünde er nicht hinter dem Film. Genauso Sergej Trifunović (Vukmir). Beide haben ebenfalls keinen Karriereschub dadurch erfahren, was allein schon an der Zensur/Verbot im Ausland lag.
Den kompletten Film aufzudröseln habe ich jetzt auch keine Lust. Es macht sowieso nicht allzu viel Sinn, da sich der Film im Kern nicht an ein ausländisches Publikum richtet und so von diesem nur die Gewaltexzesse wahrgenommen werden. Ich wollte lediglich klarstellen, dass der Film tatsächlich eine (für Serben sogar wichtige) Aussage beinhaltet. Und die lautet nicht: "ihr seid von Geburt an gefickt" sondern "fangt endlich an euch mit eurer Vergangenheit auseinander zu setzen und Dinge besser zu machen".
Just my 2 cent.
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