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Die Bartholomäusnacht

Die Bartholomäusnacht beleuchtet die Ereignisse der Pariser Blutnacht und beginnt mit der Hochzeit, welche zu einer der dunkelsten Begebenheiten in der französischen Geschichte führen sollte. Um die stetigen Konflikte zwischen Protestanten und Katholiken zu beenden, beschließt Katharina de Medicis, ihre Tochter Margot mit dem protestantischen König Heinrich von Navarra zu vermählen, was gegen ihren Willen auch durchgeführt wird. Zur Feier werden tausende Protestanten eingeladen, was bereits auf dem Hof zu Unbehagen führt und Margot gesteht ihrem Gatten offen, ihn nie körperlich lieben zu können und so wenig Kontakt wie möglich vorzuziehen. Selbst in ihrer Hochzeitsnacht vergnügt sie sich mit anderen Männern und scheint die Bedürfnisse und Ängste ihres Gatten zu ignorieren, welcher glaubt, ermordet zu werden. Die friedvolle Hochzeit dient jedoch einem höheren Zweck und Katharina de Medicis, welche im Grunde ihre Söhne manipuliert und selbst über Frankreich zu herrschen scheint, lässt ein Attentat auf den protestantischen Anführer Coligny ausführen, welcher jedoch scheitert. Um einen Aufruhr zu verhindern, kann sie ihren Sohn Karl IX davon überzeugen, alle versammelten Protestanten ermorden zu lassen und tausende Menschen werden auf den Straßen Frankreichs abgeschlachtet. Erschrocken von den Ereignissen, versucht Margot einen Protestanten zu schützen und lernt diesen zu lieben.
Nach der Bartholomäusnacht vermehren sich die Intrigen zunehmend und während Margot, nun mehr wie eine Gefangene gehalten, versucht, sich mit ihrem Geliebten zu treffen, plant ihre Mutter Heinrich von Navarra zu ermorden, was jedoch ein schwieriges Unterfangen darstellt, da nicht nur Margot sondern auch einer ihrer Söhne Heinrich vor seinem Tod bewahren, nachdem ihm dieser während einer Jagd das Leben rettet. Doch am Ende sollen diese verräterischen Vorgehensweisen ihren Tribut fordern. Bei der Bartholomäusnacht handelt es sich um einen sehr authentischen und vor allem aufwendig inszenierten Film, welcher sowohl als Historienfilm, als auch Drama auf mehreren Ebenen nahegebracht wird und dabei besonders durch seine Schauspieler überzeugen kann. Trotz einer Spielzeit von beinahe drei Stunden, besitzt der Film keinerlei Längen und kann die Interesse bis zum Ende aufrecht erhalten. Die Blutnacht selbst, stellt nur eine Einleitung des Filmes dar und wird in der ersten Stunde abgehandelt. Eine der interessantesten Inhalte, ist definitiv die Beziehung zwischen Margot und ihren Brüdern, welche zwischen Liebe, Hass und Verrat zerrissen wird. Die Musikuntermalung ist ebenfalls hervorragend und überzeugt durch gekonnten Einsatz von Geräuschen und viel Bass. So wird während des Massakers an den Protestanten zum Beispiel ein permanenter Glockenschlag und Säbelrasseln eingespielt, was die Atmosphäre neben der dramatischen Musik zusätzlich verstärkt.

Die Bildqualität ist für eine DVD sehr gut und überzeugt durch dunkle, wie auch satte Farben und besonders Rot wird häufig eingesetzt, welches nicht nur ein düsteres Omen für die bevorstehende Kämpfe, sondern gleichzeitig auch einen starken Kontrast darstellen. Besonders das Ende und der Tod von Karl IX sind erwähnenswert, als dieser vergiftet wird und Blut schwitzt, welches sich langsam an seiner und Margots Kleidung abzeichnet. Durch diese Aspekte kann dieser Film als einer der intelligentesten und besten Historienfilme und Konvertierung eines Buches genannt werden, welcher definitiv zu empfehlen ist. Der Gewaltgrad und die teilweise vorhandene Erotik wurde dabei subtil und nicht übertrieben brutal nahegebracht, jedoch sind teilweise explizite Szenen enthalten, was bei dieser Thematik zu erwarten ist.
8,5/10 Subjektiv
Für Interessenten von Historiendramen 10/10
Geändert von Leon der Pofi (13.07.2010 um 21:41 Uhr)
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