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Mirokurator
Auch mal wieder ein paar Filme gesehen.
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Alice (Miniserie, 2009)

Der Film muss sich natürlich den Vergleich mit Burton gefallen lassen, hat aber wider meiner Erwartung die Nase vorn - das Fortsetzungsprinzip ist konsequenter umgesetzt (der Film weiß wenigstens, was er will), die Neuinterpretation ist sowohl einfallsreicher (das Wunderland!
) als auch besser designt (wenn natürlich auch nicht so aufwändig), und die Schauspieler sind ähnlich gut passend. Alice ist großartig. An manchen Stellen war die Inszenierung doch schon sehr klischeehaft, aber im Großen und Ganzen gut durchdacht.
Definitiv sehenswert, wenn auch keine Offenbahrung.
8 von 10
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Dorian Grey

Äh, nein. Betrachtet man den Film ganz unabhängig, ist er hochgradig uninteressant, mit lahmen Schauspielern, standartisierter Darstellung und klischeehafter, berechenbarer Geschichte. Außerdem ist es irgendwie schizophren, Moralapostelei zu betreiben, wenn man einen großen Teil der Zeit mit Zeitlupe und Pornomusik Orgien und ähnliches zeigt. (Aber nein, auch also Erotikfilm geht er nicht durch, dafür ist er zu zurückhaltend.) Kurz, lahm, wenn jetzt auch nicht unglaublich schlecht.
Alles, was an dem Film gut ist, kommt von der Vorlage - nur leider ist die quer durch den Teer gezogen.
Denn als Buchumsetzung versagt Dorian Grey auf ganzer Linie. Der Film schafft es weder, eine eigene vernünftige Interpretation des Stoffes zu bringen, noch bedient er sich an den Motiven des Buchs. Die moralische Fragwürdigkeit (im wahrsten Sinne des Wortes) ist nie gegeben, man wird immer mit Gewalt auf eine Meinung gedrückt. Die oben beschriebene Schizophrenie kommt noch dazu. Auch das Drama und die Schönheit gehen im Ansatz des leichten Horrors völlig unter. Sir Henry ist lächerlich umgesetzt. Der Horror übrigens auch.
4 von 10 unabhängig, 2 von 10 als Literaturverfilmung.
Respekt, mein neuer Wertungsminusrekord. 
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Up

Erstmal: Mutig. Wurde oft gesagt, aber es stimmt. Hohes Alter als Motiv im Vordergrund ist verdammt nochmal nichts Selbstverständliches für Kindermedien, und hier ist es auch noch gut umgesetzt. Sowieso ist der Film sehr ernst. Der Humor funktioniert zwar auch gut (und drängt sich nur ganz selten etwas auf), aber vordergründig wird tatsächlich eine Geschichte erzählt. Ich musste unwillkürlich an die erste Hälfte von "The Incredibles" denken, die beiden sind etwa vergleichbar, was diese Gewichtung angeht. Die Farbgebung ist sehr schön, und ich denke, der Film wird die meisten Zuschauer mit einem schönen, bittersüßen Gefühl im Magen zurücklassen, ohne sie aber von den Sesseln zu hauen.
9 von 10, weil er so anders ist, ausnahmsweise.
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