Ghost town handelt von einem arroganten misanthropen, welcher durch ein ereignis geister sehen kann. Doch stellen sich die verstorbenen als ebenso penetrant und aufdringlich heraus, wie der großteil der gesellschaft. Bertram pincus meidet den kontakt zu menschen und begegnet ihnen auf egoistische, herablassende art, wobei ihn sein beruf als zahnarzt gelegen kommt, da er die patienten schnell zum schweigen bringen und ihre sinnfreien geschichten und anekdoten ignorieren kann. Sein leben verläuft ebenfalls monoton und er sehnt sich nach der ruhe seines apartments, um sich von seinem umfeld erholen zu können. Als er sich einer darmspiegelung unterzieht, verändert sich jedoch sein gesamtes leben. Während einer unüblichen narkose, da er die erniedrigung des eingriffes nicht über sich ergehen lassen möchte, verstirbt bertram für mehrere minuten, kann jedoch wiederbelebt werden. Doch als er die klinik verlässt, wird er plötzlich von einer großen gruppe menschen verfolgt und ein mann im anzug scheint besonders hartnäckig zu sein. Umso größer ist seine verwunderung, als dieser mann von einem auto angefahren wird, sich auflöst und sich kurz darauf als frank vorstellt. Bertram wird bewusst, dass er halluziniert und vermeintlich geister sehen kann. Franks persönlichkeit ähnelt dem zahnarzt durchaus, da er seine frau betrog und mit seiner geliebten eine wohnung beziehen wollte, welche ihnen als liebesnest dient. Doch konnte er diese nicht mehr verwenden, da er von einem herannahenden bus erfasst und getötet wurde. Frank bittet bertram darum, den neuen freund seiner frau zu vertreiben, da er nur so erlösung und absolution erhalten kann. Ein guter ersatz, mit viel geld und einer annehmbaren persönlickeit wäre die optimale lösung. Auch andere verstorbene sehnen sich nach der erfüllung ihres letzten wunsches. Drei bauarbeiter, deren kollege sich für ihren tod verantwortlich fühlt und verzweifelt, ein vater, dessen sohn sein stofftier verlor und dieses mit den erinnerungen an seinen vater assoziiert und eine alte frau, welche einen streit zwischen ihren töchtern schlichten möchte. Doch existieren auch bedeutend aufdringlichere geister, wie ein nackter mann oder ein verstorbener krimineller, welcher von bertram fordert, er soll einen mann für ihn ermorden.
Die situation wird erschwert, als dr. pincus realisiert, dass es sich bei franks frau um eine mieterin handelt, welche er stets arrogant behandelte und ihr häufig anlass zum ärger gab. Ironischerweise verliebt er sich tatsächlich in diese frau, als er ihrem vortrag über ägyptische mumien lauscht, was frank als zutiefst amüsant empfindet. Trotz der antipathie nimmt gwen sein angebot an, das kiefer der mumie genau zu untersuchen, da sie durch eine entzündung gestorben sein könnte. Gwens neuer freund hingegen wirkt im kontrast zu dem zahnarzt wie der freundlichste mensch. Richard arbeitet als anwalt für menschenrechte, setzt sich für waisenkinder und bedürftige ein und opfert sich selbst für seine mitmenschen auf. Und auch frank und bertram sind sich einig, es handelt sich um einen naiven optimisten, dessen auftreten nicht lächerlicher sein könnte. Ein verfluchter gutmensch, gegen den selbst mutter theresa erblasst, so franks reden. Doch scheint gwen vermeintlich glücklich und bertram ist sich unsicher, ob er diese beziehung gefährden sollte. Während der untersuchung der mumie, einem treffen in gwens wohnung und einem restaurantbesuch entwickelt auch gwen gefühle für bertram und sie nimmt seine eigenheiten und sarkastischen kommentare als amüsant hin. Gleichzeitig ist sie jedoch skeptisch, da er häufig abwesend wirkt und ohne kontext ein gespräch beginnt, wenn frank oder andere geister mit ihm sprechen. währenddessen scheint die beziehung zwischen ihr und richard ausseinander zu brechen. Als pincus jedoch den fatalen fehler begeht und informationen von frank preisgibt, welche ein fremder mensch nicht wissen könnte, scheint alles verloren und bertram fällt in sein altes verhaltenmuster zurück und wird mit seiner eigenen persönlichkeit konfrontiert. Seinen alten meinungen und idealen treu bleiben und ein leben als arroganter misanthrop führen, oder sich verändern und hilfsbereiter sein. Ob frank erlöst werden kann und wie bertram sich entscheidet, bleibt bis zum ende des filmes spannend.
Ghost town stellt eine leichte komödie dar, welche die grundthematik definitiv nicht neu erfindet und nur selten inhalte bietet, welche man nicht bereits kennt, doch durch den protagonisten und der parodie der verstorbenen überzeugen kann. Die geister, besonders frank, wirken sympathisch und ihre letzten wünsche sind durchaus nachvollziehbar, doch wirkt der film zu offensichtlich und der zuseher weiß bereits, was geschehen wird, bevor es die protagonisten tun und besonders das ende wirkt zu konstruiert. Doch tut dies dem filmvergnügen keinen abbruch und der schwarze humor überzeugt auf ganzer linie.
7,5/10
Geändert von Leon der Pofi (04.04.2010 um 15:39 Uhr)