ladykillers


Bei ladykillers handelt es sich um eine schwarze komödie, welche einen angenehmen britischen humor und viel ironie beinhaltet und durch seine sympathischen, teilweise überzeichneten figuren überzeugen kann. Mrs. Wilberforce ist eine sehr nette, etwas naive alte dame und in ihrem heimatsort bereits als sehr phantasievoll bekannt, da sie regelmäßig skurrile geschichten für wahr empfindet und diese der polizei mitteilt, weshalb sie von dieser kaum ernst genommen wird. Ihr mann ist bereits verstorben und so lebt sie zusammen mit ihren papageien in einem großen haus. Eines tages bittet sie jedoch ein intelligenter, höflicher professor darum, bei ihr als mieter einziehen zu können, doch würde er viel zeit für sich benötigen und gelegentlich freunde zum kammerspielen einladen. Mrs. Wilberforce ist über die abwechslung sehr erfreut und willigt ohne weitere bedenken ein. Was die alte dame jedoch nicht weiß ist, dass professor marcus und seine kameraden einen geldtransporter überfallen möchten und die schöne musik aus seinem zimmer nur durch ein grammophon erzeugt wird. Die bande selbst besteht ebenfalls aus sehr zwielichtigen personen. Der gediegene professor markus, ein naiver und ungeschickter mann names pfannkuchen, der nervöse und gereizte choleriker louis, der unscheinbare harry und major courtney.

Die regelmäßigen treffen können ohne weitere zwischenfälle durchgeführt werden, doch reagiert louis bereits sehr gereizt auf die alte dame, da sie des öfteren mit ihnen sprechen möchte oder ihnen tee anbietet. Schließlich ist der tag des überfalls gekommen und sogar mrs. Wilberforce ist unbewusst an dem raub beteiligt. Die tiefe ironie erlaubt es sogar, dass die polizei selbst den koffer mit dem gestohlenen geld zu ihr nach hause transportiert. Nachdem sie sich überstürzt von der alten frau verabschieden, kommt es jedoch zu einem fatalen zwischenfall. Der vermeintliche gellokasten von pfannkuchen verfängt sich in der haustür, öffnet sich und das gesamte geld fällt zu boden. Aufgebracht fliehen die gangster wieder ins haus und versuchen mrs. Wilberforce durch eine notlüge zu irritieren, als jedoch freunde von ihr mit der aktuellen tageszeitung erscheinen, gibt es keinen zweifel mehr. Die musiker haben den geldtransporter überfallen und sie glaubt ihnen auch die lügengeschichten nicht mehr und möchte zur polizei gehen. Da es jedoch stürmt, kann professor marcus sie davon überzeugen, erst am nächsten morgen die tat zu gestehen. Es gibt nur noch einen ausweg. Die alte frau muss sterben. Doch haben sich die männer bereits so sehr an sie gewöhnt, dass es moralisch verwerflich ist, sie zu töten. Ein glücksspiel soll den potentiellen mörder offenbaren, doch ist es ausgerechnet der major, welcher das kürzeste streichholz zieht. Schweren herzens wartet er auf die ankunft der alten dame. Doch hier beginnt erst die wahre, tiefschwarze handlung und es sei gesagt, dass diese nacht nicht jeder überleben wird.



Ladykillers gilt als eine der besten britischen komödien und bietet einen zutiefst ironischen, schwarzen humor, welcher immer wieder lustige situationen kreieren kann. Seien es die ungleichen charaktere, die naive mrs. Wilberforce oder die tatsache, dass die polizei selbst ihnen den geldkoffer liefert und sich die gangster vor kleinigkeiten wie einem papagei fürchten, obwohl sie einen überfall vollführten. Das letzte viertel des filmes kann ohne spoiler kaum erwähnt werden, jedoch kommt es zu einem konflikt zwischen den herren, welcher nicht nur den mord von mrs. Wilberforce, sondern auch die frage des geldes beinhaltet. Die blurayfassung und besonders die einfärbung ist sehr gut gelungen, doch stellt sich die frage, ob die ursprüngliche atmosphäre durch die technik beeinträchtigt wurde. Subjektiv gesehen ist dies nicht der fall. Der einzige kritikpunkt wäre, dass das bild im verhältnis 4:3 angezeigt wird. Das original ist qualitativ dem vergewaltigten, amerikanisierten remake ungleich überlegen und ich kann dem potentiellen zuseher diesen film empfehlen.

9/10