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frenzy

Frenzy ist ein sehr kalter, ernster film von alfred hitchcock, welcher von liebe, tod und essen handelt, sich somit mit den grundbedürfnissen der menschen beschäftigt und die thematik um den tod des öfteren pietätslos und sarkastisch beleuchtet. Londons straßen werden immer unsicherer, da ein sexualstraftäter frauen vergewaltigt und mit einer krawatte erdrosselt. Als erneut die leiche einer jungen frau in der themse gefunden wird, verhärten sich die untersuchungen. Die handlung beginnt, als der barmann richard blaney einen drink stielt und daraufhin von seinem arbeitsgeber entlassen wird. Mittellos und aufgebracht lehnt er die hilfe des freundlichen gemüsehändlers bob rusk ab und sucht seine exfrau auf, welche eine heiratsargentur leitet. Nach einer konfrontation mit ihrer sekretärin, wird er doch zu ihr weitergeleitet, reagiert jedoch arrogant, aggressiv und beleidigt sie, dass sie im grunde nur ihre eigene unfähigkeit liebe zu empfinden kompensiert und die dreckige gesellschaft verkuppelt. Trotzdem gehen beide in ein teures restaurant essen, wo er vor allen besuchern seiner wut freien lauf lässt. Richard lehnt jedoch finanzielle hilfe ab, nur um dann in einer einrichtung der heilsarmee festzustellen, dass sie ihm heimlich eine hohe summe zugesteckt hat. Als er sie am nächsten tag besuchen möchte, ist jedoch die tür verschlossen und richard tritt seinen rückweg an, wird dabei jedoch von der sekretärin beobachtet. Doch die trügerische stille wird durch einen schrei zerrissen, als die leiche von mrs. blaney entdeckt wird. Der zuseher selbst weiß zu diesem zeitpunkt bereits, dass bob rusk der krawattenmörder ist und aufgrund seiner masochistischen gelüste von der argentur abgelehnt wurde. Doch macht diese gewissheit einen hauptreiz des filmes aus.
Währenddessen übernachtet richard mit einer freundin in einem hotel und gibt seine kleidung zur reinigung, da sie durch die heilsarmee einen unangenehmen geruch aufweist. Ein fataler fehler, wie sich später herausstellen wird. Laut zeugenaussage der sekretärin, handelt es sich bei dem krawattenmörder um den exmann von ms. blaney, welcher eine auffällige jacke mit aufgenähtem leder besitzt. Als ein hotelangestellter diese hinweise liest, realisiert er, dass der gesuchte mörder hier übernachtet und verständigt die polizei. Richard und babs sind jedoch bereits geflohen und er kann sie nach anfänglicher skepsis davon überzeugen, dass er kein mörder ist und sucht bei einem guten freund zuflucht, dessen frau jedoch davon überzeugt ist, er wäre ein potentieller straftäter, da sie bereits einblick in seine scheidungspapiere hatte und besonders psychische und physische gewalt eine der gründe darstellten. Sein freund kann ihn davon überzeugen, im ausland eine bar zu eröffnen und den momentanen druck der polizei zu entgehen. Babs kündigt daraufhin ihre arbeit als bardame und wird von dem verkäufer bob rusk am coventgarden zu ihm nach hause eingeladen, worauf diese von ihm vergewaltigt und ermordet wird. Nachdem er die leiche in einem kartoffellaster versteckt, wird ihm jedoch bewusst, dass er seine anstecknadel verlor und diese noch bei der leiche sein muss. Die folgende szene im kartoffellaster, wird der zuseher vermutlich nicht vergessen.
Die polizei hingegen hat bereits ihren eigenen tatverlauf konstruiert. Richard suchte seine frau wegen finanzieller hilfe auf, welche er jedoch nicht erhält. Daraufhin ermordet er diese, stielt ihr geld und flüchtet. Die aussage der sekretärin, der bedienung im restaurant, der hotelangestellten und die tatsache, dass er sich auf der flucht befindet, verstärken diesen verdacht. Der zuständige kommissar hingegen besitzt auch private probleme, da seine frau die französische küche entdeckte und ihm fragwürdige köstlichkeiten serviert, welche den wandel von sexualität, tod und essen verstärkt. Zudem kommt es zunehmend zu pietätslosen anspielungen, als er sich mit seiner frau über den aktuellen fall unterhält. Während er von einem gebrochenen finger spricht, hört der zuseher das brechende baguette, oder zerschneidet seine gebratene schweinepfote. Nach aussagen des kommissars, erwarten die touristen ohnehin, dass london vernebelt und die straßen von toten ••••n übersäht ist. Nachdem richard von seinem freund verraten wird, da es ihm aufgrund der polizeiüberwachung nicht mehr möglich ist, ihn ausser landes zu bringen, sucht er bob auf, welcher ihn vor geraumer zeit hilfe anbot, sollte er einmal in schwierigkeiten geraten. Die für richard letzte zuflucht, erweißt sich für bob als das perfekte alibie, als dieser die polizei verständigt und richard inhaftiert und des mordes verurteilt wird. Ob es richard gelingt, aus dem gefängnis zu fliehen und sich an bob zu rächen, wird sich im laufe der handlung zeigen.
frenzy stellt einen typischen alfred hitchcockfilm dar, welcher seine vermeintliche lieblingsthematik von unschuldigen menschen, welche grenzsituationen ihres lebens erreichen und zu unrecht beschuldigt werden beinhaltet. zudem weißt der film viele sarkastische, zynische und schwarze inhalte auf, welche von zweideutigen szenen bis zu den dialogen reichen. der mörder aus dem conventgarden, welcher während der vergewaltigung einen apfel isst oder die leiche im kartoffelsack versteckt, den finger der leiche aufbrechen muss, jedoch ständig ihre füße im gesicht hat, während der kommissar schweinepfoten ist und seine frau ein baguette bricht, oder die bereits erwähnte sozialkritik an dem klischeehaften blickwinkel der touristen. dies sind nur kleine auszüge. frenzy stellt auch den ersten hitchcock film dar, in welchem naktaufnahmen zu sehen sind und weißt nebenbei die typischen stilmittel von ihm auf. wie die bewusst erzeugte stille, welche durch einen schrei zerrissen wird.
8/10
Geändert von Leon der Pofi (12.01.2010 um 18:31 Uhr)
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