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Thema: Now Watching - So zensiert, wie das Guardian Force Wiki! #11

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  1. #11

    Leon der Pofi Gast
    the fall



    the fall ist ein sehr aussergewöhnlicher film, der nicht nur durch seine optische darstellung, den ideen und figuren überzeugen kann, sondern durch die verwobene geschichte, in welcher erst erzählung und realität unterschieden werden müssen. eine moderne geschichte, welche bewusst einen sehr eigenen stil verwendet und dadurch unterschiedliche kritiken erhielt.

    die grundgeschichte ist dabei in zwei kategorien unterteilt. der protagonist roy walker, arbeitet als stuntman und durch einen unfall muss er der fatalen wahrheit ins gesicht blicken, dass er womöglich seine beine nicht mehr verwenden kann. doch nicht nur sein körper ist verletzt, sondern auch seine psyche ist durch eine unglückliche liebe geschädigt. um sich vermeintlich die zeit zu vertreiben, erzählt roy dem fünfjährigen mädchen alexandria, welche sich beim orangenpflücken den arm brach, eine geschichte, welche realität und märchen verschmelzen lässt. diese handelt von fünf männern, welche sich an dem gefürchteten gouverneur odious rächen möchten. jeder von ihnen besitzt seine eigenen beweggründe, odious zu töten. der blaue bandit, verkörpert durch roy walker, sehnt sich nach rache für seinen ermordeten bruder. der inder jeetu hat sich nach dem tod seiner frau geschworen, niemals ein anderes weibliches wesen zu begehren, otta benga, ein ehemaliger sklave will rache für seinen zu tode geschundenen bruder, der sprengstoffmeister luigi will seiner sozialen isolation entfliehen und der fünfte held, der engländer charles darwin kann dem tod eines lebewesens nicht verzeihen, dass odious ihm raubte. während der reise schließt sich noch ein geheimnisvoller mann der gruppe an, welcher nur der mystiker genannt wird und über besondere fähigkeiten verfügt. so unterschiedlich wie die ungleichen helden, gestaltet sich auch der handlungsstrang der geschichte, welche durch die psyche von roy beeinflusst wird.

    die zunächst ruhige reise wird nach einer gewissen zeit immer ernster, als roy realisiert, dass er tatsächlich seine beine nicht mehr bewegen kann und schon bald ziehen düstere themen auf und eine frau wird integriert, welcher der blaue bandit unbedingt seine liebe offenbaren möchte. wer diese frau ist und in welcher verbindung odious zu ihr steht, bleibt bis zum ende verborgen. was das aufgeweckte mädchen alexandria jedoch nicht weiß ist, dass ihr neu gewonnener freund sie zunächst benutzt um sich von ihr morphium besorgen zu lassen um selbstmord begehen zu können. die geschichte wird zunehmend ernster und eskaliert schließlich in einem nervenzusammenbruch. ob alexandria roy und somit die helden der geschichte retten kann, sie mit ihrem leben abschließen und um wem es sich überhaupt bei odius handelt, stellt den besonderen reiz der handlung dar. auch alexandrias familiäre situation wird näher beleuchtet.

    die grafische umsetzung dieser reise ist atemberaubend gelungen und nimmt verträumte, surreale ausmaße an. besonders der nahtlose übergang, wenn roy oder alexandria gewisse aspekte der geschichte ändern, wurde sehr gut inszeniert. weiße wüsten, tauchen plötzlich in ein sattes grün, ein in den himmel emporragendes, weißes gebilde färbt sich blutrot und nur selten ist alles so, wie es scheint und die umgebung und figuren sind einem stetigen wandel unterworfen. rein subjektiv gesehen war diese bluray optisch bewertet die beste, die ich bis jetzt sah und lies die ideenreichen einfälle und traumhaften landschaften nochmals besser wirken. besonders die schauspielerische leistung von alexandria und lee pace (pushing daisies) waren bemerkenswert. die musikuntermalung hielt sich eher dezent zurück, konnte jedoch bei einspielung überzeugen.

    the fall war subjektiv gesehen einer der besten filme der letzten jahre und ich kann eine klare kaufempfehlung aussprechen. die kritikpunkte von vielen reviews beziehen sich auf die stereotyp wirkenden figuren innerhalb der von roy erzählten geschichte. jedoch ist genau das der gravierende punkt. es handelt sich einfach nur um von roy eingebundene figuren und der film möchte die hauptgeschichte des verzweifelten stuntman erzählen, von dessen leben und umgebung inhalte in seine handlung einfließen. zudem mir persönlich die figuren nicht unsympathisch waren. schlussendlich sollte sich jeder seine eigene meinung bilden. was ich noch besonders hervorheben möchte, ist der sehr günstige preis dieser bluray. blurayversion des filmes + gewöhnliche dvd fassung + bonusmaterial für ca 22€ ist sehr vorbildlich.

    9/10

    der einzige kritikpunkt, der mich wirklich störte war

    und lee pace steht das etwas völlere gesicht in dem film

    Wall-E


    wall-e ist meiner meinung nach ein sehr gewagtes projekt gewesen, da sich der film großteils nonverbaler kommunikation bedient und dadurch gestik, mimik und viele details verwendet werden konnten, um die gefühle der zwei roboter auszudrücken. auf diese weise enstand eine gefühlsvolle liebeskomödie, welche es nicht nötig hat, auf verbale klischeedialoge zurückgreifen zu müssen.

    die ruhige geschichte handelt von dem roboter wall-e, welcher mit anderen einheiten die erde säubern sollte, welche von den menschen bis zur unbewohnbarkeit ausgebeutet und verschmutzt wurde. wall-e ist jedoch der letzte noch funktionierende roboter und geht seiner aufgabe pflichtbewusst nach. nebenbei interessiert er sich sehr für die relikte aus der menschlichen vergangenheit. videorekorder, alte filme, zauberwürfel oder feuerzeuge. alles was für ihn interessant erscheint, wird gesammelt. solche ablenkung ist auch nötig, da er neben einer kakalake keine freunde besitzt und sich doch eine gewisse monotonie ausbreitet. eines tages findet wall-e jedoch eine pflanze in einem kühlschrank, welche sich durch ihre grüne, lebendige erscheinung von der staubigen erde hervorhebt. doch schon bald bebt der boden, eine rakete landet und hinterlässt einen anderen roboter namens EVE. wall-e verliebt sich sofort in die unbekannte, deren blaue augen aus dem dunklen bildschirm hervorleuchten. EVE erzählt wall-e, dass sie aufgrund einer geheimen mission auf die erde geschickt wurde. sie fliegt durch die luft und scannt verschiedene objekte, scheint etwas zu suchen. als sie sich bei wall-es zu hause umsieht, bemerkt sie die grüne pflanze, nimmt diese auf und verschließt sich zu einem kokon. nicht wissend was geschah, wartet er darauf, dass EVE wieder aufwacht.

    die beziehung zwischen den beiden robotern wurde sehr liebevoll gestaltet und mir blieben besonders die szenen in erinnerung, als EVE und wall-e sich gegenseitig vorstellen und sie ihm zeigt, wie man ein feuerzeug benutzt, sie in einen sanften schein getaucht wird und wall-e sich in sie verliebt, oder EVES anfängliche zerstörungswut oder ihre enttäuschung, als sie kein leben auf der erde entdecken kann. der zweite part der geschichte handelt davon, dass EVE plötzlich von einer rakete abgeholt wird und wall-e sie auf einem raumschiff der menschen sucht. schon bald stellt sich heraus, was EVE´s tatsächliche aufgabe war und wenn man die bedeutung ihres namens hinterfragt, hat man auch sofort einen symbolischen vergleich. der großteil der menschen sind übergewichtig, antrieblos und bemühen sich kaum um selbstständigkeit, da die roboter ihre aufgaben erledigen. der kontrast zwischen der verschmutzen erde und der sterilen raumstation wurde gelungen inszeniert und man sieht, wohin absolute technologie führen könnte. der humor bei wall-e ist klassicher situationshumor. zum beispiel als wall-e einen reinigungsroboter bewusst ärgert, indem er den boden beschmutzt und diesem dann quer über das gesicht fährt, oder er durch einen fehlfunktionierenden roboter geschminkt wird, oder EVE und wall-e sich im weltraum einige male knapp verpassen und später ein menschenpärchen verkuppeln. mehr verrate ich nicht, aber ich musste doch häufig lachen. nicht nur wegen den situationen, sondern auch wegen den süßen soundsamples. besonders EVE´s aussprache von walle-e. so lustig der film auch ist, die botschaft ist doch vorhanden, wozu umweltverschmutzung führen kann und was passiert, wenn menschen ihre wahren wurzeln vergessen. ob EVE und walle-e eine gemeinsame zukunft besitzen und was mit den menschen geschieht, wird mit dem gelungenen ende geklärt.

    die grafiken in wall-e waren sehr gelungen. überall entdeckt der zuseher kleine details, mimik und gestig waren jederzeit ablesbar und gaben den robotern eine schon direkt menschliche note und zusammen mit der guten musikuntermalung und den gelegentlichen soundsamples wurde klar, dass es nicht immer worte benötigt um seinen gefühlen ausdruck zu verleihen. am ende bleibt zu sagen, dass wall-e auch von erwachsenen gesehen werden kann und diese ihre womöglichen bedenken zerstreuen sollten. mit walle-e wurde meiner meinung nach, der bis dato süßeste und humorvollste computeranimationsfilm entwickelt, der sich angenehm vom einheitsbrei abhebt und durch viele eigenen ideen punkten kann.

    9/10

    Geändert von Leon der Pofi (21.09.2009 um 15:07 Uhr)

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