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Thema: Now Watching - So zensiert, wie das Guardian Force Wiki! #11

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  1. #11

    Leon der Pofi Gast
    dead man


    der film handelt von dem zurückhaltenden buchhalter, william blake, welcher seine heimatstadt verlässt um in der industriestadt "mashine" ein neues leben zu beginnen. dort angekommen, muss er jedoch feststellen, dass während der zeit seiner abreise und ankunft, der arbeitsplatz als buchhalter vergeben wurde. ziel und mittellos findet er sich in einer fremden umgebung wieder, doch wird sich in dieser unwirklichen landschaft, sein schicksal erfüllen. er rettet eine frau von einem betrunkenen und beide fühlen sich schnell zueinander hingezogen und schlafen miteinander. plötzlich kommt ihr mann nach hause und erschießt sie. der schuss durchdringt ihre brust und trifft william in der nähe des herzens, dieser zieht im affekt eine waffe und erschießt den ehemann. geschockt flüchtet er in die wälder, wo er bewusstlos zusammenbricht. der ehemann stellt sich als sohn des bürgermeisters heraus, welcher drei kopfgeldjäger auf ihn ansetzt. als william erwacht, sieht er einen indianer, welcher sich als "niemand" vorstellt. der, der viel redet, aber nichts sagt und meistens in philosophischen phrasen spricht. er konnte die blutung stillen, jedoch die kugel nicht entfernen.

    william blake wird sterben. so ziehen beide durch die wälder und es entwickelt sich eine art freundschaft zwischen den männern. niemand hält william blake für die wiedergeburt des schrifstellers william blake, dessen werke er in europa in gefangenschaft kennenlernte. der film handelt von einem mann, der langsam sterbend, seinen letzten lebensweg antritt. er lernt seine eigenen abgründe kennen und sogar seine umgebung wird viel intensiver wahrgenommen. die drei kopfgeldjäger, welche in keiner guten beziehung zueinander stehen, sind jedoch nicht die einzigen, welche das kopfgeld erhalten möchten und william wird gegen seinen willen gezwungen zu morden. für manche die sonne lacht, anderen erwartet die ewige nacht. die beziehung zwischen niemand und dem sterbenden aussätzigen wird immer intensiver und beschäftigt sich häufig mit dem leben, dem tod, dem sinn aller lebewesen.

    dead man ist ganz in schwarzweiß gehalten, was die melancholische atmosphäre nochmals steigert. es ist ein ruhiger, bedächtiger film, der durch symbolik und der sich verändernden denkweise, wahrnehmung und umgebung lebt. die musik ist ebenfalls aussergewöhnlich intensiv. häufig wirkt der film sehr befremdlich, zum beispiel als william blake sich neben ein totes rehkitz legt, sein blut mit dem des tieres vermischt und neben ihm einschläft. beide, totgeweiht, wissend, dass auch sein ende bald kommen wird und fragend, was wohl passiert, wenn er seine letzte reise am großen fluss erreicht hat. auch niemand befindet sich auf einer reise um seinen freund william zum ende zu geleiten, wissend, dass auch sein pfad mehr beinhaltet, als er vermutet. der humor scheint manchmal unangebracht und die übertriebene gewalt befremdlich. ein kopfgeldjäger ist zum beispiel gefürchtet, weil er wortwörtlich seine eltern gefickt, gefressen und ausgeschissen hat und ist selbst unter den jägern gefürchtet.

    begleitet, william blake, auf seinem todesmarsch und der suche nach dem ewigen fluss, den wir nicht wissend, selbst jeden tag entgegengehen

    10/10



    ein film, der gänzlich ohne spannungsbogen auskommt.
    im grunde begleitet man die 27 jährige taeko, wie sie einen urlaub auf dem land macht und sich am ende die frage stellt, ob sie dort verweilen oder wieder in die stadt zurückkehren sollte. dabei wird sie immer wieder von ihrer kindheit eingeholt, deren erinnerungen sie sich glücklich hingibt.

    es wird stets eine wärme und ruhe versprüht und man erwischt sich selbst dabei, wie man in seine eigene kindheit abdriftet und parallelen entdeckt. taeko ist zuckersüß gestaltet und der umgang mit ihren freuden, ihrer famile und der schule war immer interessant und hat mich zumindest unterhalten. dabei wird die vergangenheit in einen zarten pastellton eingefärbt, welche durch die blässe und kühle farben sehr angenehm wirkt. szenen wie die erste ananas, taekos bemühungen zu schauspielern oder die sache mit der periode in der schule und wie die mädchen von den jungs deswegen gehänselt werden, waren einfach witzig und ich musste doch öfter lachen. die erste und letzte ohrfeige des vaters blieb mir auch besonders in erinnerung, oder wie taeko probleme mit mathe hatte und die mutter ihrer schwester laut erklärt, dass taeko nun mal "anders sei" und diese schweigend zuhört und auf der treppe verharrt. man sieht, dass hier großteils alltagsgeschichten erzählt werden und diese die hauptgeschichte einnehmen. die beziehung zwischen den familienmitgliedern war durchwegs interessant. die kleinen rivalitäten zwischen den schwester, der autoritäre vater, welcher noch als respektsperson angesehen wird und sich doch mehr als um seine familie kümmert, als das kühle äussere zeigt. (taekos wunsch, eine schauspielerin zu werden und seine befürchtung, dass sie wie viele schauspielerinen nur noch ein gebrochener schatten ihrer selbst werden könnte) die erwachsenenzeit begleitet taeko von der abreise von tokio bis zum urlaub auf dem land, wo man sieht wie sie sich in die landschaft und den menschen dort verliebt. bereits als kind hatte sie immer das gefühl, dass sie dahin gehöre und es kommt zum inneren konflikt. bleiben oder das bisherige leben weiterleben?

    die grundaussage des films verstand ich in der hinsicht, dass man die gegenwart nicht von der vergangenheit bestimmen lassen, sondern die vergangenheit in schöner erinnerung behalten sollte und sie immer wieder aufkeimen lässt. man sollte die vergangenheit schätzen und in das jetzt miteinbeziehen, jedoch daran denken, dass die zukunft wichtig ist und vielleicht dort das eigentliche glück liegt und veränderungen durchaus positiver natur sein können, auch wenn man vergangenes loslässt. gegen ende wurde das auch wunderbar symbolisiert, als die kleine taeko mit ihrer erwachsenenform und den klassenkameraden, die in ihrer erinnerung spukten, ihre entscheidung trifft.

    8/10

    Geändert von Leon der Pofi (17.08.2009 um 09:09 Uhr)

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