im pseudo-doku-style á la blair bitch und [rec] kommt nun der fünfte teil von romeros "dead"-reihe, bestehend aus "night of the living dead" (1A geil), "dawn of the dead" (splatter-geschmodder mit allzu extremer überlänge, aber witziger konsumkritik), "day of the dead" (düsteres apocalypse-szenario mit tiefgang), "land of the dead" (großer schnarcher) und jetzt halt "diary of the dead", der sich um eine gruppe von college-honks dreht, die eigentlich für ihr filmstudium einen horrorstreifen drehen wollten, aber durch die zombieinvasion mehr oder minder abgelenkt werden. ab dem zeitpunkt herrscht ein großes hallo und auf wiedersehen, alles aufgezeichnet mit ner sony-kamera, die der (NERVIGE UND UNSYMPATHISCHE!) hauptprotagonist jay mit sich rumschleppt - die ganze zeit (wow! logic!).
man kann romeros "neuestes" machwerk (von 2008) wohl in zwei teile teilen: den horror- und den medienfilm-part, denn der film will zum einen zombieschmodder und zum anderen medienschelte sein. aus dieser mixtur ergibt sich dann folgendes:
zum horrorpart:
DOOF! DOOF DOOF DOPPELDOOF! strunzenfurzelangweilig, mit maximal anderthalb okayen schockmomenten und sonst zweifelhaften splattereffekten, wegen denen tom savini KOTZEN würde weil sie so scheiße sind! AAAARGH! und dann noch das offensichtliche abgekupfer bei [REC], blair bitch project und wie sie alle heißen. DOOF! was ist genau doof?
-> dialoge: zu 90% doof. beispiel gefällig?
-> schauspielerische leistung: zu 95 prozent DOOF (abgesehen vom college-professor, der hat gerockt)! beispiel gefällig?
-> und noch kleinscheiß wie: absolut unfähige nebenpersonen, unspannende passagen á masse und absolut billig klingende musik im hintergrund und dazu die schlechteste kameraführung seit "five across the eyes". das einzige, was der horrorpart gut gemacht hat, waren zum einen der sound (richtig hübsch knackig und ein bisschen gruselig, wenn nicht grade der miese score lief), das zombie-make-up und zumindest ein paar herrlich selbstironische stellen, bei denen ich mich gut weglachen konnte (ich sag nur: elektropaddles versus zombiekopf. hahaha!). außerdem war das surviving girl ziiiiiemlich heiß (michelle morgan heißt die glaub ich).
so, jetzt zum erfreulicheren part: der medienkritik:
der film hat einige gut gemeinte ansätze zur philosophie hinter der info-quelle internet. in zeiten, wo massenmedien wie fernsehen bei berichterstattungen versagen und kaschieren (z.b. wird der ausbruch der seuche auf illegale einwanderer geschoben, weil ein videotape dementsprechend umgeschnitten wurde), scheint laut romero die einzig wirklich wahre information durch unabhängige blogger, hacker etc. zu kommen, alsbald die kacke dampft. ebenso, dass gewalt durch eine kameralinse nicht mehr so schockierend wirkt, oder dass das kameraobjektiv dazu führt, dass sowohl die menschen hinter den kameras, als auch die menschen, die deren bilder betrachten, gleichermaßen abgestumpft werden. diese und andere interessante theorien werden durch interludes innerhalb der pseudo-doku-aufnahmen, die den "horror"film darstellen, nahe gebracht. und diese interludes sind schockierender als der horrorpart, der vor klischees und ungereimtheiten innerhalb der story nur so trieft.
in diesem sinne:
interessante medienschelte, uninspirierter, langweiliger und klischeeüberladener horrorpart, der einem romero nicht gerecht wird.
ich gebe diesem schmodder 4/10
Geändert von T.U.F.K.A.S. (24.04.2009 um 15:53 Uhr)