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Thema: Now Watching - So zensiert, wie das Guardian Force Wiki! #11

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  1. #11

    Leon der Pofi Gast
    Das Geld



    Das Geld stellt Robert Bressons letzten Film dar und beleuchtet, wie das Leben eines Mannes durch einen Zufall systemathisch zerstört wird. Nachdem in einer französischen Stadt seit geraumer Zeit Falschgeld im Umlauf ist, beschließt der Eigentümer eines Fotoladens, die Fälschungen wieder unter die Gesellschaft zu bringen. Als der Heizöllieferant Yvon das Geld annimmt und in einem Restaurant bezahlen möchte, wird die Polizeit verständigt und es kommt zu einer Gerichtsverhandlung. Der Familienvater ist sich keiner Schuld bewusst und auch das Gericht kann seine Schuld nicht zur Gänze nachweisen und lässt ihn trotz der manipulierenden Aussagen der Angestellten frei. Die Gesellschaft hat jedoch ihr eigenes Urteil gesprochen und Yvon wird entlassen. Verzweifelt und um die Zukunft seiner Familie besorgt, wendet er sich daraufhin an einen Freund und fungiert bei einem Banküberfall als Fluchtfahrer. Jedoch wird der junge Mann gestellt und für mehrere Jahre inhaftiert. Wäre dieser gesellschaftliche Fall nicht bereits psychisch belastend, stirbt seine geliebte Tochter, worauf sich auch seine Frau von Yvon distanziert. Sein gesamtes Leben liegt wegen ein paar gefälschten Geldscheinen in Trümmern. Doch auch ein Angestellter des Fotoladens, welcher maßgeblich an der Falschaussage beteiligt war, wird inhaftiert und Yvon beschließt, sich an der Gesellschaft zu rächen. Diese Rache wird jedoch aus seiner beeinträchtigten Pyche geboren und betrifft auch unschuldige Menschen.



    L´Argent überzeugt besonders durch seine dichte Atmosphäre, welche durch die ruhigen Kameraaufnahmen und das langsame Erzähltempo verstärkt wirkt. Dies ist jedoch für Bresson ein charakteristisches Merkmal. Für manche Zuseher wird dieser Film vielleicht zu behäbig wirken, für andere eine gelungene Abwechslung darstellen. Auch die Dialoge sind nur rar vorhanden und besitzen sowohl metaphorische, als auch zutiefst menschliche Aspekte. Emotionen und Gefühle werden subtil nahegebracht, so weint Yvon nach dem Tod seiner Tochter still in sein Kopfkissen, während die anderen Zellengenossen den Brief durchlesen. „Nur wer das Leben liebt, fürchtet den Tod“. Ein sehr gelungener Film, welcher darstellt, wie das Leben eines Menschen beeinflusst werden kann. Der Film besitzt eine französische Sprachausgabe und deutsche Untertitel.

    7,5/10

    Edit: Hm. Mit dieser Rezension unter den Top 1000 und alles was man erhält ist eine Auszeichnung. Rabatte wären mir bei Amazon lieber

    Geändert von Leon der Pofi (19.09.2010 um 17:32 Uhr)

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