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Pickpocket
Das Leben von Michel gestaltet sich zunehmend schwieriger. Er besitzt keinen Arbeitsplatz, seine Mutter liegt im Sterben und er selbst fristet sein Dasein in einer kargen Wohnung. Nachdem er die Stellenangebote seines Freundes Jaques ablehnt, stiehlt der Mann als letzten Ausweg beim Pferderennen Geld aus einer Handtasche und wird kurz darauf inhaftiert. Da jedoch nur eine Vermutung besteht, muss ihn der leitende Kommisar entlassen. Doch hat Michel gefallen an dem Taschendiebstahl gefunden, da es Intelligenz und Geschick erfordert. Nach einigen Erfolgen wird er jedoch erneut ertappt und durch Bücher und Übung alleine scheint keine Verbesserung einzutreten. Glücklicherweise wird Michele bereits seit geraumer Zeit von einem Profi beobachtet und dieser bringt ihm die nötigen Tricks bei. Schon bald agieren sie zu Dritt und die Opfer werden in den Menschenmengen am Hauptbahnhof oder direkt vor der Bank beraubt. Das gestohlene Geld und andere Besitztümer wie Uhren, werden hinter einem Loch in der Wand seines Zimmers versteckt um einer möglichen Durchsuchung standzuhalten.
Währenddessen verschlechtert sich der Gesundheitszustand seiner Mutter und eine junge Frau, Jeanne, kümmert sich um die alte Frau, während Michele sie nicht einmal besucht. Der Grund dafür wird im Laufe des Films geklärt. Michele hegt bereits Gefühle für Jeanne, während diese mit seinem Freund Jacques regelmäßig Ausgeht. Der leitende Kommisar hat den jungen Mann nach wie vor in Verdacht und in einem Gespräch prahlt Michel, dass er durchaus mit Taschendieben sympathisiert, da sie eine Bereicherung für die Gesellschaft darstellen. Rückwirkend betrachtet, hätte er schweigen sollen. Doch ausgerechnet die Fehler seines Lebens, sollen ihn bereichern und Michele und Jeanne verlieben sich zunehmend. Dies wird jedoch bereits zu Beginn des Filmes offenbart.
Pickpocket ist ein ruhiger Film, welcher die Kunst und den Reiz von Taschendiebstahl sehr gut thematisiert, ihn jedoch nicht befürwortet. Die Liebesbeziehung zwischen Jeanne und Michele entwickelt sich sehr langsam und subtil, keine einzige Szene in diesem Film wirkt gehetzt oder künstlich verlängert, wodurch Pickpocket auch nur 70 Minuten dauert. Die Szenen der Diebstähle wurden hervorragend choreographiert und es ist interessant zu sehen, wie Michele mit einer flüssigen Handbewegung einen Knopf öffnet, die Geldbörse nach unten gleitet und binnen Sekunden mit einem Partner getauscht wird. Die Verpackung des Films ist besonders hervorzuheben, da die DVD-Hülle in einem Pappschuber mit hübschem Cover liegt und das umfangreiche Prospekt hat mich zu zwei weiteren Filmen geführt, welche ich nicht mehr in meiner Sammlung missen möchte. Die Bildqualität der DVD ist subjektiv gesehen sehr gut und das Bild wirkt scharf, kontrastreich und es kommt durch das Alter des Filmes zu keinerlei Rucklern oder Bildfehler. Die Umsetzung von alten Filmen ist leider nicht immer so gelungen.
8/10
Geändert von Leon der Pofi (15.08.2010 um 20:49 Uhr)
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